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Auch um ihr eigen Verdienst und den edeln Sinn ihr zu ehren,
Ward auf des Konigs Befehl, des väterlich freundlichen Herrschers,
Jhr von jedem am Hof der Königin Ehre erwiesen.
Otto verstattete nicht, daß ferne die Herzogin wohne,
Liebeentflammt, wie er war, für feinen wüvdigen Sprosfen,
Hieß er als Königin sie mitziehn im Reiche dem weiten,
Niemals sollte der Sohn sein ehelich Lieben vermisfen,
Drum sie immer mit ihm dem Königshofe gesellt blieb.
Es ist wieder Hrotsuith, welche feinen Sinn's dies trauer-
verklärte Liebesbednrfniß des Wittwers herausgefühlt und mit
einfachen, aber warmen Farben geschildert. Auch viel später noch
erwärmte sich das Herz Bischof Thietmars ") an dem schönen
Bilde des neu ergrnnenden Königshofes. Mit sichtbarer Theil-
nahme erzählt er, wieLiutolf um seiner Tüchtigkeit willen dem
König durch die Wahl der Reichsversammlung znm Genossen
der Ehre und Arbeit und zum Nachfolger bestellt worden.
Einhellig seien die Fürsten hierin gewesen und dies sei ein nicht
geringes Lob für den Prinzen").
Bald trat dem jungen, hochstrebenden Schwiegersohn zu Liebe
der alternde Hermann vom Herzogtum Schwaben zurück und
die ruhmreiche Fahne, wclche bald allen Schlachten des Reiches
voranzog, wurde in des Königssohnes Hände gelegt").
Das sunge Paar war öfters im schönen Schwaben. Beim
Jahre 948 bemerkten die St. Galler Mönche mit augenfälliger
Freude in ihrer Klosterchronik: „Auf Sanct Galli Festtag ist mit
dem alten Schwiegervater auch Liutolf, der dem Himmel und
allen Heiligen theure Herzog, zum ersten Male in unser Got-
teshaus gekommen.
Sei willkommen, Du Svroß der unüberwindlichsten Kön'ge!
Gott, der Herr der Heerschaaren, sei mit Deinem Angedenken!
15) Dkietmsri cdroll. H, 2. U. 6. III.
16) Widnkind fagt nur, nach der Königin Edith Tode habe Otto all'
seine Liebe auf feinen einzigen Sohn übertragen und ihn dnrch Testament
zu seinem Nachfolger bestimmt.
17) Herzog Hermann starb erst 949. Schon 947 aber heißt es in
alem. Urkunden: sub äuoe lnatoil'v. Doch behielt der alte Herzog den Titel.
bi o u A. l, oum. 727, 728 und 729.
Auch um ihr eigen Verdienst und den edeln Sinn ihr zu ehren,
Ward auf des Konigs Befehl, des väterlich freundlichen Herrschers,
Jhr von jedem am Hof der Königin Ehre erwiesen.
Otto verstattete nicht, daß ferne die Herzogin wohne,
Liebeentflammt, wie er war, für feinen wüvdigen Sprosfen,
Hieß er als Königin sie mitziehn im Reiche dem weiten,
Niemals sollte der Sohn sein ehelich Lieben vermisfen,
Drum sie immer mit ihm dem Königshofe gesellt blieb.
Es ist wieder Hrotsuith, welche feinen Sinn's dies trauer-
verklärte Liebesbednrfniß des Wittwers herausgefühlt und mit
einfachen, aber warmen Farben geschildert. Auch viel später noch
erwärmte sich das Herz Bischof Thietmars ") an dem schönen
Bilde des neu ergrnnenden Königshofes. Mit sichtbarer Theil-
nahme erzählt er, wieLiutolf um seiner Tüchtigkeit willen dem
König durch die Wahl der Reichsversammlung znm Genossen
der Ehre und Arbeit und zum Nachfolger bestellt worden.
Einhellig seien die Fürsten hierin gewesen und dies sei ein nicht
geringes Lob für den Prinzen").
Bald trat dem jungen, hochstrebenden Schwiegersohn zu Liebe
der alternde Hermann vom Herzogtum Schwaben zurück und
die ruhmreiche Fahne, wclche bald allen Schlachten des Reiches
voranzog, wurde in des Königssohnes Hände gelegt").
Das sunge Paar war öfters im schönen Schwaben. Beim
Jahre 948 bemerkten die St. Galler Mönche mit augenfälliger
Freude in ihrer Klosterchronik: „Auf Sanct Galli Festtag ist mit
dem alten Schwiegervater auch Liutolf, der dem Himmel und
allen Heiligen theure Herzog, zum ersten Male in unser Got-
teshaus gekommen.
Sei willkommen, Du Svroß der unüberwindlichsten Kön'ge!
Gott, der Herr der Heerschaaren, sei mit Deinem Angedenken!
15) Dkietmsri cdroll. H, 2. U. 6. III.
16) Widnkind fagt nur, nach der Königin Edith Tode habe Otto all'
seine Liebe auf feinen einzigen Sohn übertragen und ihn dnrch Testament
zu seinem Nachfolger bestimmt.
17) Herzog Hermann starb erst 949. Schon 947 aber heißt es in
alem. Urkunden: sub äuoe lnatoil'v. Doch behielt der alte Herzog den Titel.
bi o u A. l, oum. 727, 728 und 729.