Die Crbauung Manriheims
Äurch Aurfürst Friderich den Vierten.
Von Professor C. B. A. Fickler.
Die Zeit, welche die Keime zur jetzigen Gestaltung von
Vlannheim hervorbrachte, war eine der verhängnißvollsten
unseres großen Vaterlandes. Die beiden Pestbeulen, an welchen
der deutsche Staatskörper noch zwei Jahrhuuderte hinsiechen und
dann absterben sollte, Neligionshaß mit blutiger Verfolgung
und Einmischung der Fremden in deutsche Angelegenheiten,
waren schon vollständig entwickelt, als das 16te Jahrhundert sei-
nem Ende entgegen gieng.
Gleichwie in Sachsen die lutherische Partei der reformierten
gegenüber die höchstgestellten Münner zum Blutgerüste schleppte,
so erblickte man in der Rheinpfalz, wo jeder Negierungs-
wechsel auch einen Wechsel des Glaubens herbeisührte, unter dem
Schlosse zu Heidelberg ein Schaffot, aus welchem kurze Zeit
nach der Bartholomänsnacht der reformierte Jnspector Splvan
von Ladenburg seinen Tod fand.
Den uneinigen Protestanten gegenüber stellten Maximilian
von Baiern, Erzherzog Ferdinand von Gratz und Kaiser Rn-
dolf II ihre Jesuiten und ihre Kriegsheere zur Bekämpfung der
Reformation in's Feld, wührend der letztere sich mit den Glie-
dern des eigenen Hauses so verfeindete, daß Erzherzog Mathias
schon damals aus seine Entthronung dachte!
Und diesem trostlosen Znstande Deutschlands gegenüber
hatte Frankreich an Heinrich I V einen König, dessen „Bouhomie"
und wirklichen guten Eigenschaften, trotz den sittlichen Mängeln,
Äurch Aurfürst Friderich den Vierten.
Von Professor C. B. A. Fickler.
Die Zeit, welche die Keime zur jetzigen Gestaltung von
Vlannheim hervorbrachte, war eine der verhängnißvollsten
unseres großen Vaterlandes. Die beiden Pestbeulen, an welchen
der deutsche Staatskörper noch zwei Jahrhuuderte hinsiechen und
dann absterben sollte, Neligionshaß mit blutiger Verfolgung
und Einmischung der Fremden in deutsche Angelegenheiten,
waren schon vollständig entwickelt, als das 16te Jahrhundert sei-
nem Ende entgegen gieng.
Gleichwie in Sachsen die lutherische Partei der reformierten
gegenüber die höchstgestellten Münner zum Blutgerüste schleppte,
so erblickte man in der Rheinpfalz, wo jeder Negierungs-
wechsel auch einen Wechsel des Glaubens herbeisührte, unter dem
Schlosse zu Heidelberg ein Schaffot, aus welchem kurze Zeit
nach der Bartholomänsnacht der reformierte Jnspector Splvan
von Ladenburg seinen Tod fand.
Den uneinigen Protestanten gegenüber stellten Maximilian
von Baiern, Erzherzog Ferdinand von Gratz und Kaiser Rn-
dolf II ihre Jesuiten und ihre Kriegsheere zur Bekämpfung der
Reformation in's Feld, wührend der letztere sich mit den Glie-
dern des eigenen Hauses so verfeindete, daß Erzherzog Mathias
schon damals aus seine Entthronung dachte!
Und diesem trostlosen Znstande Deutschlands gegenüber
hatte Frankreich an Heinrich I V einen König, dessen „Bouhomie"
und wirklichen guten Eigenschaften, trotz den sittlichen Mängeln,