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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1864-1866

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Bader, Joseph: Säckingens Schicksale in kurzen Zügen geschildert
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https://doi.org/10.11588/diglit.22621#0232
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Säckingen's Schicksale

in kurzen Z ii g e n g c s ch i l d e r t.

Von Archivrath Or. Bader.

Die zalreichen Stüdte tmd Stüdlein unseres Lnndes haben
einen sehr verschiedeiten Ursprnng. Einige derselbeit stamnten
schon atts der keltisch-römischen Zeit, andere elttstuttdett als
Schutzorte wegen der miederholten Einfülle der Hungarn in's
Rheinland, nnd mieder andere bildeten sich aus Vorbnrgen
von Schlössern heran oder aus Niederlassungen bei Klöstern
und Wallsahrtskirchen; manche gründete man eigens als
Markt- und G emerbsplätze, und mehrere endlich murden
erst in neuerer Zeit angelegt oder aus Dörsern zum stüdti-
schen Range erhoben.

Unser Säckingen gehört znr ersteren Gattung, indem es
seine Entstehung zunächst zmar dem S. Fridolinsstifte ver-
, dankt, aber zugleich mit diesem aus Anfüngen ans der Römer-
zeit bernht. Denn sicherlich bestnnden im 3ten Jahrhunderte an
den dasigen Rheinufern römisch-gallische Niederlassungen,
und die Jnsel selber war mit einem starken Thurme besetzt,
melcher wahrscheinlich zum Schutz' einer Brncke über beide
Rheiuarme gedient hat.

Auch steckt sichtbar im Namen Säckingen das alte Oa-
oder 8anetio, momit man einen römischen Ort
am Rheinnfer zwischen Uaarioain (Baselaugst) und Oonllne.nt68
(Koblenz) bezeichnete, und das säckingische Bad mar gewiß nicht
erst eine Anstalt ans den Tagen des heiligen Fridolin, son-
dern ein Ueberbleibsel aus der Römerzeit, dessen sich die um-
mohnenden Alemannen gerne bedienten.
 
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