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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1864-1866

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römischm Königm und Kaisern vielsache Privilegien erhieltm,
Münze zu schlagen und eigen Gewicht und Brand zu halten.
Es sind hier die Basler und Freiburger gemeint, und
stunden diese Bergmerksuuternehmer in enger Beziehung zu den
Münzstätten von Basel, Breisach und Freibnrg"). So verhielt
sich's offenbar auch mit deir Bergwerken im Münsterthale
und im Hofsgrunde.

Die Urkunden über den Bergban im Hofsgrunde und
im Thale von Oberried belehreir uns über die Berglehns-
verhältnisse des 14ten Jahrhunderts und über das alte ge-
meine Bergrecht, aus welchem die vielen Bergordimngen des
16ten und folgenden Jahrhunderts hervorgimgm. Betrachten
wir diese Urkunden etwas näher.

Jn einer Urkunde von 1303 verlieh Graf Egon zu Frei-
bnrg dem Gottfried von Schletstatt, wegen seiner langen treuen
Dienste, gewisse Antheile an dem Silberberge im Oberrieder
Thale mit allen Nechten und Nutzungen pfandschaftsweise für
150 Mark Silbers. Derselbe möge diese Antheile so lange in
Pfand behalten, bis dieses Darleihen gedeckt sei; gehe das Berg-
werk aber vorher ab, so solle er auf andere Weise schadlos
gehalten werden^).

Jn einer Urkunde von 1332 verlieh Graf Konrad, des
vorigen Sohn, alle Leiten (Erzlager) zu Oberried im Thale
von der „übeln Brugge" auswärts bis zur „Scheideck", nnd
innerhalb dieses Wassergebietes, zu beiden Seiten, „aus jeglicher
Leite^) sechs Fronberge (Lehenstücke) um den 20sten Psenning

16) Münzwesm in Basel. Verordnung K. Friderichs I von 1152, bei
Herrgott, I, 176. Freib. Münzwesen, bei SHreiber, rLesch. von Freib.
I, Beil. III, 11.

17) Die Urkunde, gegeben zu Freiburg mn 8ten Juni, ist abgedruckt
in der Oberrhein. Zeitschr. Xk, 438.

18) Leitinen waren ohne Zweifel die Erzlagerstätten und Fronberge,
die vertiehenen Stellen derselben von bestimmter Größe, welche die Lehner
in Betrieb nahmen und bei denen die Froner arbeiteten. Ein einsaches,
in Form cines Quadrats ausgemessenes Stück hatte 7 Lachter an Breitc und
eben so viel an Länge, also 49 Quadr.-Lacht. Eine Fundgrnbe hatte 343
 
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