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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1864-1866

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Fecht, Carl Gustav: Der Durchlacher Brand in dem orleans´schen Erbfolgekriege
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https://doi.org/10.11588/diglit.22621#0036
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Jahre 1807 gedruckt erschieueile urkuudliche Geschichte seiuer
Familie ^) theilt ihu aber beiuahe wörtlich mit, uud hieruach gebe
ich deuselbeu iu Folgeudem.

„Schilliwg wurde im Iahre 1689 als Oberstwachtmeister
vou dem Markgraseu Karl Gustav beordert, mit vier Oom-
paguicu vou seiuem Kreisregimeute die Nesideuzstadt Durlacb,
wie die beideic Schlösser Mülburg uud Stafsort zic besetzeu.
Nachdem derselbe daher letztere mit 90 Mauu verseheu, >vars er
sich mit deu auderu 360 Fußgäugeru iu die Stadt, wo Mark-
gras Friderich Magcnis damals uoch iveilte uud die Schlüssel
zu deu Stndtthorew uud Magaziuen selber iu Verwahruug hielt,
wie auch die Parole austheilte."

„Nachdem sich der Markgrnf nber hiuweg begebeu uud ver-
laugt hatte, daß Vicepräsideut vou Gemmiugeu die Schlüssel
in Verwahrung nehme und die Parole gebe, ritt der Oberst-
wachtmeister zu dem Generale (K'arl Gustav vou Baden) in
ein nahe gelegenes Dorf, um dagegen vorzustellen, daß solches
ihm gebüre. Seine Vorstellungen blieben sedoch ohne Erfolg."

„Als nun zu Aufang des Augusts der Feind den Rheinstrom
passierte, hielt von Schilling, da es unmöglich sei, eiuen so
weitläusigen und schlecht befestigten Ort mit so geriuger Mann-
schaft zu verteidigeu, bei dem Generale von Baden um'einige
Verstärknng au; es wurdeu aber, da man von der Armee nichts
entbehren könne, nur 150 Mann vom Landesausschusse (von

zu Owen, zog im Jahre 1684 als Lieutenant mit Markgraf Karl G nstav
von Baden unter den schwäbischen Hilsstruppen nach Ungarn, zeichnete sich
bei der Belagerung von Osen unter den Stinmläufern vortheilhast aus und
kehrte im Jahre 1688 als Major nach Schwaben zuriick, wo er sich mit Maria
von Tegernau vermählte und hierauf als Oberstwachtmeister nach Durlach
beordert wurde. Bei der Einnahme dieser Stadt gerieth er in französische
Gesangenschast, welche 3 Jahro währte, worauf ihn ein Kriegsgericht von
alter Betastung wegen Uebergabe der Stadt freisprach. Jm Jahre 1700 wurde
Schilling zum Oberstlieutenant bei den schwäbischen Kreistruppen ernannt;
er zeichnete sich in den damaligen Feldziigen ehrenvoll aus, und verstarb im
Sommer 1729.

9) K. F. Schilling von Cannstatt, Geschlechtsbeschreibung derer Fami-
sien von Schilling, S. 48,
 
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