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Jaimar des folgenden Jahres begann man, den Schurt aus
dem Gebäude wegzuräumen; auch kehrten einzelne Lehrer des
t^umnasiums zurück, fanden aber keine bleibende Stätte, da auch
diefes Gebände hinter der Kirche in Asche lag, und die Anstalt
wurde inzwischen nach Pforzheim verlegt.
Die nach und nach zurückkehrenden Einwo hner siedelten sich
in den Trümmern an, so gut sie konnten, wohnten in Kellern,
in Strohhütten und Bretterhäusern, und mußten schon im Jahre
1691 wiever zwei Plünderungen durch die aus Fortlouis her-
beigekommeneu Franzoseu aushalten. Ja, in der Osternacht
wurde der.Amtmann sammt Etlichen vom Rathe und der
Bürgerschaft gefänglich hinweggeführt. Jn demselben Jahre
ergieng ein scharfer Befehl, den immer noch in den Straßen an-
gehäuften Schutt fortzuschaffen.
Jm Jahre 1697 wurde der neue Aufbau derKirche begon-
nen, und im nächsten begann Markgraf Friderich Magnus,
welcher inzwischen von Basel nach Augustenburg bei Gretzin-
gen und dann nach Pforzheim zurückgekehrt, die Wiederherstel-
lung des Schlosses Carlsburg, dessen Fortsetzung sedoch durch
den spanischen Erbfolgekrieg eine starke Itnterbrechung erlitt.
Jm Jahre 1699, wo noch viele Gebäude in Schutt und Asche
lagen, erschien eine Verordnung des Markgrafen, welche den
Bau modellmäßiger Hänser mit einer bestimmten Socket-
höhe und zwei Stockwerken befahl. Zwischen je zweien derselben
sollte ein DUrchgang gelassen werden. Jeder Bürger, welcher
baute, erhielt die Befreiung von der Schatzung auf 20 Jahre; aber
noch im Jahre 1702 bestunden zu Durlach nur erst 150 Wohn-
gebände, darunter etwa 20 Hütten mit Stroh- und Bretterdächern
im Werthe von 10 bis 15 Gulden.
Erst allmühlig, unter fortwährenden Kämpfen mit der Itngunst
nnd ttnruhe der Verhältnisse und Zeiten, kounten die tief Herab-
gekommene Einwohnerschaft und S.tadt sich wieder erholen;
die im Jahre 1715 erfolgte Verlegung der Residenz und die
17) Bergl. VierordP Geschichte der nn Jahre 1724 arrs Durlach nach
Karlsruhe verpflanzten Mittelschule, S. t7.
Jaimar des folgenden Jahres begann man, den Schurt aus
dem Gebäude wegzuräumen; auch kehrten einzelne Lehrer des
t^umnasiums zurück, fanden aber keine bleibende Stätte, da auch
diefes Gebände hinter der Kirche in Asche lag, und die Anstalt
wurde inzwischen nach Pforzheim verlegt.
Die nach und nach zurückkehrenden Einwo hner siedelten sich
in den Trümmern an, so gut sie konnten, wohnten in Kellern,
in Strohhütten und Bretterhäusern, und mußten schon im Jahre
1691 wiever zwei Plünderungen durch die aus Fortlouis her-
beigekommeneu Franzoseu aushalten. Ja, in der Osternacht
wurde der.Amtmann sammt Etlichen vom Rathe und der
Bürgerschaft gefänglich hinweggeführt. Jn demselben Jahre
ergieng ein scharfer Befehl, den immer noch in den Straßen an-
gehäuften Schutt fortzuschaffen.
Jm Jahre 1697 wurde der neue Aufbau derKirche begon-
nen, und im nächsten begann Markgraf Friderich Magnus,
welcher inzwischen von Basel nach Augustenburg bei Gretzin-
gen und dann nach Pforzheim zurückgekehrt, die Wiederherstel-
lung des Schlosses Carlsburg, dessen Fortsetzung sedoch durch
den spanischen Erbfolgekrieg eine starke Itnterbrechung erlitt.
Jm Jahre 1699, wo noch viele Gebäude in Schutt und Asche
lagen, erschien eine Verordnung des Markgrafen, welche den
Bau modellmäßiger Hänser mit einer bestimmten Socket-
höhe und zwei Stockwerken befahl. Zwischen je zweien derselben
sollte ein DUrchgang gelassen werden. Jeder Bürger, welcher
baute, erhielt die Befreiung von der Schatzung auf 20 Jahre; aber
noch im Jahre 1702 bestunden zu Durlach nur erst 150 Wohn-
gebände, darunter etwa 20 Hütten mit Stroh- und Bretterdächern
im Werthe von 10 bis 15 Gulden.
Erst allmühlig, unter fortwährenden Kämpfen mit der Itngunst
nnd ttnruhe der Verhältnisse und Zeiten, kounten die tief Herab-
gekommene Einwohnerschaft und S.tadt sich wieder erholen;
die im Jahre 1715 erfolgte Verlegung der Residenz und die
17) Bergl. VierordP Geschichte der nn Jahre 1724 arrs Durlach nach
Karlsruhe verpflanzten Mittelschule, S. t7.