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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 15.1939

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Fundschau 1938
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https://doi.org/10.11588/diglit.42536#0032

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Fundschau

2. Kleinerz: 00X81IX1IXU8 ^.VO, Kopf mit Lorbeer n r.
Rev. VXI 00X81^X11X1 XlJX ^VO Im Kranz VO1 XX Im Abschnitt
? IP. (Revellio).
Rielasingen (Konstanz). Im Juli 1938 wurden nach Meldung von 2l. Funk-Singen
von August Kaier in Rielasingen, Dr. Winterstrahe 24, beim Bau seines Hauses zwei
römische Münzen gefunden und später dem Hegaumuseum der Stadt Singen überlassen:
1 Mittelerz: Caligula, Kopf nach links, 0 0IB8IM I.VO 0LKX1IXI0X8 /
Rs. VV81I. 80, Vesta mit Schale und Szepter n. l.
Cohen 27 mit Rachstempel auf Vs, wohl barbarische Prägung
2. Mittelerz: Rero, wohl fast stempelfrifch in den Boden gekommen: ? XlIrX IRI,
Rs.: wohl sitzende Securitas n. r. (8L0VRI1IV I.1IQ1I81I), vielleicht Cohen 324
(Revellio).
Alamannisch-fränkische Zeit.
Endlich ist es gelungen, aus dem Breisgau ein Grab aus der alamannischen
Landnahmezeit (260-450) zu finden! Bisher waren es nur die antiken Schrift-
steller, besonders Ammian, die darüber Kunde gaben', von den Alamannen selbst
lagen die spärlichen Siedlungssunde Breisach-Kinkelrain und Gurtweil (III, 1936,
389) vor, sonst nichts, und doch müssen es große siedelnde Volksgruppen in festen
Verbänden gewesen sein, deren Könige teilweise sogar mit Namen (Vadomor,
Gundobad) bekannt sind. Durch Ineinanderarbeiten von Gelegenheitsbeobachtung,
Aufklärung der Bauführer und Arbeiter, Nachforschung und schließlich durch eine
kleine wechselvolle Ausgrabung wurde das Skelett am Winkler Berg Gkg.Ihrin-
gen gefunden. Bevor freilich weitere Aussagen gemacht werden, wird man hier
wie am Kinkelrain weiteres Material gewinnen. Man bedenke, daß ähnliche frühe
Gräber mit Metallgeräten erst wieder in Lampertheim (Rheinhessen) Vorkommen I
Aus der merowingischen Zeit (450—750) wurden einige bedrohte Friedhöfe
teilweise untersucht, so Bonndorf (6 Gräber), Brunnadern (12); der kleine Fried-
hof von Lienheim, von einem ^-Zollbeamten gemeldet, wurde mit Freiwilligen
der untersucht und ergab lehrreiche Einblicke in die Siedlungsgeschichte und
den Aufbau der Bevölkerung im 7. Iahrhundert. Bei anderweitigen Erdbewegun-
gen wurden in Steinsfurt, Plankstadt, Leiselheim, Hallingen mehrere Gräber an-
geschnitten, wobei die von Haltingen als Zeugnisse einer Wüstung Hiltalingen
von Wichtigkeit sind.
Dundenheim ist der erste Friedhof dieser Zeit im Gebiet der Kinzigmündung.
Die Wohngrube in Hochstetten datiert den Beginn der „karolingischen" Siedlung
zurück.
Veröffentlicht wurde der Friedhof von Lörrach-Stetten (zuletzt 13, 1937, 22)
von F. Kuhn im „Markgräfler" (9, 1938, 143 ff.).
Von großer Bedeutung sind eine Reihe von Arbeiten, die im Rahmen des
Alemannischen Instituts (Oberrheinischen Instituts für geschichtliche Landeskunde)
unter Leitung von Prof. DH. Mayer auf Grund der schriftlichen Quellen erfolgreich
durchgeführt wurden. Darnach ist das Kloster St.Trudpert? schon in der ersten
Hälfte des 7. Iahrhunderts gegründet worden, also mitten in der Belegungszeit
des Friedhofs Mengen. In dieser Zeit-' ist das Elsaß in fränkischer Hand, östlich
i Häufiger sind Gräber mit Keramik, die möglicherweise gleichzeitig ist: Knielingen, Wiesloch, Rohr-
bach, Neuenheim.
Th. Mayer, Beitrüge znr Geschichte von St.Trudvert. 1937. (Darin bes. M. Beck, St.Trudpert bis
zum 10. Jahrhundert.) Vgl. ferner Th. Mayer, Die Besiedlung und politische Erfassung des Schwarzwaldes
im Hochmittelalter. Ztschr. f. d. Geschichte d. Oberrheins N.F. 52, 1939, 500 ff.
3 H. Büttner, Franken und Alamannen in Breisgau u. Ortenau. Ebenda N F. 52, 1939, 323 ff.
 
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