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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 15.1939

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Moog, F.: Der Alamannenfriedhof von Wyhlen (Amt Lörrach)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42536#0116

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F. Moog

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eine rote Röhrenperle mit gelben Zierlinien (L. 1,6, Dm. 0,6 cm). Grab 4 Skelett
schlecht erhalten. Keine Beigaben.
Grab 5. Zn 35 cm Tiefe erscheint die Bodenplatte einer früher zerstörten Steinkiste
aus Buntsandsteinplatten. Mähe der Platten: 1,85:0,50 m. Grabboden in 37 cm Tiefe.
Bon der Bestattung nur noch dürftige Reste vorhanden. Beigaben: 1. Reste eines
Eisenmessers (L. 8,7, Br. 2 cm).
Grab 6. Grab war zerstört. Grabgrube 1,30:1 m, darin Muschelkalkplatte von
0,68:0,55 m. Grabboden in 70 cm Tiefe. Bon der Bestattung war nichts mehr zu sehen.
Keine Beigaben.
Grab 7. Frauengrab; Grabgrube in 1,50 m Tiefe Rechteck von 2,05:1,10 m. Zn
ILO m erscheint die scharfe Spur eines Holzsarges, dessen Maße 1,70:0,40 m betragen.
Wandstärke 6 cm. Grabboden in 1,70 m Tiefe. Skelett gut erhalten. Beigaben: 1. am Hals
6 Stück farbige Glasfluhperlen; 2. auf der Brust ein Bronzeröhrchen (L. 2 cm);
3. Reste einer ovalen Eisenschnalle im Becken; 4. in Schamgegend Reste eines Eisen-
messers; 5. bei der rechten Schulter eine runde Scheibenfibel aus Bronze (Dm.
3,2 cm).
Grab 8. Erwachsener; Grabgrube in 1,40 m Tiefe Rechteck von 2,30:0,80 m. Zn der
Grabgrube zwei parallel im Abstand von 25 cm nebeneinander herlaufenöe dunkle köhlige
Streifen von 5 cm Breite und 0,50 bzw. 0,25 m Länge. Wahrscheinlich Reste von zwei
neben der Leiche aufgestellten Brettern. Grabboden in 1,70 m Tiefe. Skelett schlecht er-
halten. Beigaben: 1. im Becken die Reste eines Eisen Messers; 2. dabei die Reste
einer kleinen ovalen Eisenschnalle und andere unkenntlich gewordene Eisenreste. Da-
zwischen lag der verzierte Bügel einer römischen Bronzefibel (L. 3,5 cm).
Grab 9. Männergrab; Grabgrube in 1,40 m Tiefe Rechteck von 2,10 : 1,10 m. Auf dem
Grab viele grohe Rollsteine, die besonders auf der rechten Körperseite sehr dicht sahen.
Bestattungstiese 1,70 m, Grabboden in 1,80 m. Skelett schlecht erhalten. Beigaben: 1. ein
grauer Henkelkrug mit Kleeblattausguh (H. 20, Dm. 1.5 cm), neben dem rechten Fuh
10 cm über der Bestattung; 2. im Becken ein Eisenmesser (L. 18 cm) zerbrochen; 3. da-
bei kleine Bronzeschnalle mit Eisendorn (L. 4, Br. 2 cm); 4. ferner eine eiserne
Pfeilspitze mit Widerhaken (L. 8,4 cm); 5. ein gelber retuschierter Silex (L. 4, Br.
2 cm); 6. ein Eisennagel (L. 2,5 cm); 7. ein eiserner Pfriemen (L. 4,3, Kopf Dm.
2,8 cm). Zn der Grabeinfüllung viele Topfscherben und Ziegelbrocken.
Grab 10. Grabgrube war wegen Lage des Grabes im Humus nicht zu erkennen. Zn
25 cm Tiefe spärliche Reste der Bestattung. Gewachsener Boden in 1,10 m. Beigaben:
1. auf der, Brust ein durchlochter Anhänger aus Blei (Dm. 1,7 cm); 2. in Bauchgegend
dürftige Reste eines Eisenmessers.
Grab 11. Männergrab; in 90 cm Tiefe erscheint die Grabgrube als ein Rechteck von
1,90:0,90 m; an einer Stelle ist die Grabgrube 1,20 m breit. Skelett mäßig erhalten, Grab-
boden in 1,10 m. Beigaben: 1. auf der rechten Beckenseite ein kleines Sax (L. 30, Br. 4 cm);
2. im Becken dürftige Reste einer Eisenschnalle mit rundem Besch lüg und Eisen-
nieten (L. 4,5 cm); 3. auf der Wirbelsäule drei Feuer st eine.
Grab 12. Das Grab war 1935 durch den Kanalisationsgraben zerstört worden. Es
wurden damals von der Bestattung das Schädeldach, sowie Reste einer Eisenschnalle mit
Beschlägen geborgen.
Grab 13. Kindergrab; Grabgrube erscheint in 90 cm Tiefe als ein Rechteck von
1,40:0,70 m. Bon der Bestattung nur sehr dürftige Reste erhalten; darüber lag quer ein
Oberschenkel eines Erwachsenen, der offenbar von einer zerstörten älteren Bestattung
herrührte. Beigaben: 1. im Becken ein tellerförmiger, gestielter Bronzezierknopf mit
Tierornament (Dm. 2 cm); 2. zwischen den Unterschenkeln ein kleines Bronzebe-
sch l ä g st ü ck (L. 2,5, Br. 1,1 cm); 3. im Becken Reste eines Eisenmessers.
Grab 14. Erwachsener; wegen Lage im Humus Grabgrube nicht zu erkennen. Skelett
schlecht erhalten. Bestattungstiese 50 cm. Beigaben: 1. im Decken eine eiserne Gürtel-
schnalle (L. 6, Br. 2,'5 cm) mit rundem Besch läg (Dm. 6 cm); 2. dabei ein eiserner
Priemen mit Öse (L. 11,5 cm); 3. ein Eisenspatel (L. II, Stiel 7,5 cm, Br. Schneide
4 cm); 4. auf der Brust eine kleine Tonkugel.
 
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