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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 20.1956

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Gersbach, Egon: Ein Randleistenbeil der frühen Bronzezeit von Möhlin, Kt. Aargau (Schweiz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43787#0062

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Eg. Gersbach

und im westalpinen Raum offensichtlich noch stark mit frühbronzezeitlichen Gerät-
schaften durchsetzt ist. Diese letztere Tatsache scheint mir ein Hinweis dafür zu sein,
daß das eingesessene frühbronzezeitliche Element fortbestanden und sich den am
Ende der frühen Bronzezeit kräftig einsetzenden donauländischen Impulsen als auf-
geschlossen und aufnahmefähig erwiesen hat.
Nach herrschender Ansicht wird der Ausklang der frühen Bronzezeit von einem
Depot-Horizont markiert, der sowohl die Funde mit Spangenbarren631) wie auch jene
der Art Langquaid—Friedberg'—Ringoldswil umfaßt64). Man neigt dazu, diese Schicht
mit Ereignissen zu verbinden, die in irgendeiner Form mit dem Aufkommen der
Hügelgräberkultur verflochten sind65). Ist diese Auffassung richtig, und vieles spricht
offenbar dafür, dann frägt man sich, welche weiteren Ereignisse diese neue Welle von
Hort-Niederlegungen an der Wende einer frühen Phase (B 1) innerhalb der Hügel-
gräberkultur zur reinen (B 2) mittleren Bronzezeit ausgelöst haben und welche Kräfte
sich dahinter verbergen. Eines wird aus alledem ersichtlich, daß die Vorstellung einer
ruhigen, bruchlosen Entwicklung der Vollbronzezeit einer gründlichen Überprüfung
bedarf06).

Marburg

Egon Gersbach

63a) Dagegen werden sowohl die Spangenbarren- als auch die Barrenringhorte von S. Junghans
(a. a. O. 84) einem die Stufe Reinecke A 1 abschließenden Horthorizont zugewiesen. Offenbar
sind aber nicht alle diese Depots gleichzeitig unter die- Erde gekommen, wie Waging und
Heimhilgen (Schumacherfestschr. [1930] 107 ff. Taf. 10, A; C) nahelegen, die Langquaider
Beile führen und demnach nach A 2 gehören (vgl. S. Junghans a. a. O. 83; 84 und Abb. 8, 7).
°4) Schumacherfestschr. (1930) 107 ff. — Germania 8, 1924, 43 f.; 16, 1932, 267 f.; 17, 1933, 11 f.;
22, 1938, 4 f. (P. Reinecke); 30, 1952, 90 ff. (M. Hell); 180 f. (W. Dehn).
°3) Im Sinne gewaltsamer Auseinandersetzungen: F. Holste, Bronzezeit (1939) 88 f.; ders., Ger-
mania 24, 1940, 10; Zeitschr. d. Deutschen Alpenvereins 1941, 72; Handbuch 1 (1953) 7; 106;
118 f. — Einer Überbetonung dieser Umwälzungen und einer gänzlichen Ausschaltung des früh-
bronzezeitlichen Elements tritt W. Dehn entgegen. Bayer. Vorgeschichtsbl. 18/19, 1951, 23.
60) Im Sinne einer ungebrochenen Entwicklung: F. Holste, Germania 24, 1940, 8. Zuletzt ders.,
Handbuch 1 (1953) 23. ■— Einen weiteren hügelgräberzeitlichen Horthorizont stellt Verf. in
seiner ungedr. Diss., Die Urgesch. d. Hochrheins (1950) heraus (vgl. Bad. Fundber. 19, 1951.
135), dem etwa Waldshut (Bad. Fundber. I, 1925-—28, 264 f. Abb. 109); Grenchen (Anz. f.
Schweiz. Altkde. 3, 1870 Taf. 14; 33. Ber. Schweiz. Landesmus. Zürich 1924 [1925] 52); Luzern
„Hohrain“ (Jahrb. Schweiz. Ges. f. Urgesch. 3, 1911, 104 Abb. 25, 5; Führer d. d. prähist. Slg-
Rathaus Luzern 1910, 17 unter Oberillau); Villars-le-Comte (Jahrb. Schweiz. Ges. f. Urgesch.
39, 1948, 45 Taf. 3); Porcieu-Amblagnieu (J. Dechelette a. a. O. Abb. 49) u. a. angehören.
 
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