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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 20.1956

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Fundschau 1952 - 1953
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https://doi.org/10.11588/diglit.43787#0177

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Fundschau 1952—1953: Ältere Steinzeit

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Fundschau 1952 —1953

Fundorte: innerhalb der Kulturgruppen alphabetisch geordnet; Kreisorte eingeklam¬
mert, wenn nicht selbst Fundort.
Finder: meist im Text, Ausgräber und Bearbeiter unter dem Text.
Zeichnungen: fein punktierter Grund = Rotfärbung durch Schlämmauftrag; enge Schraf-
fierung — Graphitbemalung.
M a ß s t a b : unter den Abbildungen oder Tafeln = M
Inventarnr.: eingeklammert unter dem Text, für Nordbaden Eingangsnummer der Fund¬
meldung; für Südbaden Nummer mit Standortabkürzung und Fundjahr.
Ortsregister: nur für die Fundschau.
Ältere Steinzeit
Lediglich das Hochrheingebiet brachte wieder einige der in Baden so seltenen Funde
der Älteren Steinzeit. Vor allem hat sich das Tieferlegen der Abbausohle in der Ziegelei
Michel in Murg (Ldkrs. Säckingen) weiterhin als fördernd erwiesen. Die übrigen Einzel-
funde vertiefen die Erkenntnis, daß zu wiederholten Malen der altsteinzeitliche Jäger
durch das Hochrheintal gezogen ist. (E. Sch.)
Murg (Säckingen).
1. „Kalvarienberg“, Lehmgrube der Ziegelei Michel.
Das schon in den Bad. Fundber. 19, 1951, 108 mitgeteilte Tieferlegen der Sohle der
Lehmgrube bis auf die Moräne hat in den Jahren 1952 und 1953 weitere Zeugen von
der Anwesenheit des paläolithischen Menschen auf der hellen Sandschicht unter dem
Löß und direkt über der Moräne gebracht. Außer Holzkohleresten und von der
Holzkohle verfärbten Flecken sind es neben Tierknochen vor allem Silices. So wurden
teils vom Arbeiter Maier, teils bei eigener Suche folgende Stücke geborgen:
a) unmittelbar über der neuen Sohle das Stück eines kräftigen Hirschgeweihes, von
dem wegen der starken Brüchigkeit nur der kleinste Teil geborgen werden konnte,
b) direkt auf der Moräne (nach Angabe des Arbeiters): eine roh zubehauene Knolle
aus schwarzem, dichtem Hornstein mit vielen Quarzadern, elf kleine Abschläge aus
gelbem und grauem Hornstein, Bergkristall und Quarzit, ein großes Quarzitgeröll
mit deutlichen, vielseitigen Abschlägen (gr. Dm. 11 cm) sowie das Stück eines „ge-
sprengten Kiesels“. Dabei lagen Knochen vom Mammut und Wildpferd, ein Stück
einer Abwurfstange vom Ren und das Fragment einer abgeworfenen Spießerstange
vom Hirsch (?),
c) auf dem hellgrauen Sand über der Moräne: ein nucleusartiges Bruchstück eines grö-
ßeren Knollens mit mehreren Marken abgeschlagener Schmalklingen (schwarzer
 
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