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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 20.1956

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Fundschau 1952 - 1953
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https://doi.org/10.11588/diglit.43787#0224

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218

Rundschau 1952—1953: Latenezeit

Maße und Gewichte der Eisenluppen:

größter Querschnitt in cm
Länge in cm
Gewicht in ki
6,7 X 7,0
42,6
5,2
7,2 X 7,2
44,5
5,4
6,7 X 6,9
38,5
5,1
6,5 X 7,7
42,0
5,4
7,2 X 7,4
36,0
5,5
7,0 X 6,2
34,0
5,3
6,4 X 6,7
36,3
5,1
7,8 X 6,7
44,5
5,7

Die Eisenbarren oder Luppen werden gemeinhin der Spätlatenezeit zugewiesen, ohne
daß bisher eingehende Untersuchungen solchen Zeitansatz in jedem Falle bestätigt hät-
ten. So gilt der Barrenfund von Armsheim (Rheinhessen) als hallstattzeitlich, da bei
ihm Scherben dieser Periode gefunden worden sein sollen (Mainz. Zeitschr. 31, 1936,
Taf. 5, 1). Die Barren treten meist in zwei Formen auf, die man als schlanke, mit aus-
gezogenen Enden versehene „Spitzbarren“ und als kurze, dicke Barren unterscheiden
kann. Die Iffezheimer Barren gehören dem erstgenannten Typus an. Nach einer alten
Zusammenstellung von G. Kossinna (Mannus 7, 1915, 117 ff.) konzentrieren sich solche
Barren im oberen und mittleren Rheingebiet, doch kommen sie auch anderweitig vor
(vgl. Ebert RL. 3, 63). Spitzbarren gibt es meist in der Pfalz und Rheinhessen, die
kurzen plumpen verteilen sich auf Bayern, "Württemberg, Baden, Elsaß und die Schweiz
(H. Behaghel in Volk und Vorzeit 2, 1940, 67). Unser neuer Fund schließt an die
pfälzisch-rheinhessische Gruppe an (vgl. auch P. Reinecke in Das Schwäbische Museum
1, 1925, 143 ff. Mir leider nicht zugänglich) (Ra 53/5—53/12).
Mtbl. 60/7114 Selz/Iffezheim. Verbleib: Heimatmuseum Rastatt. (Weber, Kimmig)

Mannheim, Stadtteil Sandhofen „Leinpfadsiedlung“.
Beim Legen der Gasleitung wurde 1950 (s. unter „Ältere Eisenzeit“) 16 m östlich von
Haus 106 ein Grab der Frühlatenezeit angeschnitten und fast ganz zerstört. Zwei Arm-
ringe wurden von dem Vermessungsbeamten Feierabend sichergestellt. Bei Nachmes-
sung konnte noch die Lage des Skelettes festgestellt und die Beinpartie untersucht
werden. Das Skelett lag von West nach Ost gerichtet nur 0,25 m tief. Am linken Unter-
schenkel wurde 0,07 m über dem Knöchel noch ein Fußring gefunden. Der rechte
Unterschenkel war schon früher — wohl bei der Nutzung des Geländes als Schreber-
garten — zerstört worden. Hier fand sich nur noch ein Bruchstück eines Fußreifens.
Funde: 1. Offener Armreif aus rundem Bronzedraht von 3 mm Stärke. Enden über
drei kleine Wulsten zu konischen Endstollen verdickt. Vor der Verdickung drei winkel-
förmige Strichgruppen, Dm. 10,5 cm (Taf. 51, A 1). — 2. Bronzearmreif derselben Art
von 10,6 cm Dm. Keine Strichverzierung vor den Stollen (Taf. 51, A 2). — 3. Bronze-
fußreif vom linken Fuß, Dm. 7 cm. Nach den Enden ohne Absatz konisch verdickt
(Taf. 51, A 4). — 4. Bruchstück eines Bronzefußreifes vom rechten Fuß mit verdickten
Stollenenden, Dm. etwa 8 cm (Taf. 51, A 3).
Ein schon vor Haus 96 angeschnittenes Skelett, das nicht mehr untersucht werden
 
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