Fundschau 1952—1953: Alamannisch-fränkische Zeit
253
Abb. 14. Hugstetten (Freiburg). Mittelalterliches Deckelgefäß. M. 1 :4.
Völkerwanderungszeit (1922), 65, Abb. 88). Weitere Stücke bei: E. Salin, Civilisation
Merovingienne (1950), 231, Abb. 53; B. Salin, Altgermanische Tierornamentik (1935),
Abb. 468; W. Veeck, Die Alamannen in Württemberg (1931), Taf. 21, A 17; 22, A 6;
Maculevic, Progrebenije varvaskogo knjazja v vostocnoj Europe (1934), Abb. 23 (Hin-
weis Dr. R. Nierhaus).
Bei der Fibel von Hugstetten sind die Vogelköpfe an der Kopfplatte freistehend, d. h.
nicht miteinander verbunden; der seehundartige Tierkopf ist singulär. Unsere Fibel
steht dem Kühnschen Typ von Champlien am nächsten und dürfte wohl um die Mitte
des 6. Jhdts. entstanden sein.
Die Fünfknopffibel aus Grab 5 ist in die Künsche Gruppe der Fibeln mit gleichbreitem
Fuß mit „Laternenknöpfen“ anzuschließen (vgl. H. Kühn, a. a. O. S. 140 ff.). -—■ E. Salin
datiert diese Gruppe (a. a. O. 218, Abb. 39) im Gegensatz zu H. Kühn wohl zutreffend
in die 2. Hälfte des 6. Jhdts.
Ebenfalls ein Unikum stellt das Drillingsgefäß aus Grab 7 dar. Nach einer Zusammen-
stellung von E. Grohne, Die Koppel-, Ring- und Tüllengefäße, Abhandlungen und Vor-
träge der Bremer Wissenschafti. Gesellschaft Jg. 6, 1932, Heft 1/2 ist an eine Ver-
wendungsmöglichkeit als Lampe, eher aber als Trink- oder Libationsgefäß zu denken.
Zu der bei J. Werner, Waage und Geld in der Merowingerzeit (Sitzungsberichte der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1, 1954, 11) zusammengestellten Liste der
Fundorte von Münzwaagen kommt mit dem Hugstetter Fund ein weiteres Exemplar
dazu.
Bei Grab 9 muß aus Mangel an sonstigen Beigaben offengelassen werden, ob es sich um
ein alamannisches Grab mit abweichender Orientierung oder um ein Frühlatenegrab
ähnlich dem von Biengen (Freiburg) in Bad. Fundber. 18, 1948—1950, 279, veröffent-
lichten handelt.
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Abb. 14. Hugstetten (Freiburg). Mittelalterliches Deckelgefäß. M. 1 :4.
Völkerwanderungszeit (1922), 65, Abb. 88). Weitere Stücke bei: E. Salin, Civilisation
Merovingienne (1950), 231, Abb. 53; B. Salin, Altgermanische Tierornamentik (1935),
Abb. 468; W. Veeck, Die Alamannen in Württemberg (1931), Taf. 21, A 17; 22, A 6;
Maculevic, Progrebenije varvaskogo knjazja v vostocnoj Europe (1934), Abb. 23 (Hin-
weis Dr. R. Nierhaus).
Bei der Fibel von Hugstetten sind die Vogelköpfe an der Kopfplatte freistehend, d. h.
nicht miteinander verbunden; der seehundartige Tierkopf ist singulär. Unsere Fibel
steht dem Kühnschen Typ von Champlien am nächsten und dürfte wohl um die Mitte
des 6. Jhdts. entstanden sein.
Die Fünfknopffibel aus Grab 5 ist in die Künsche Gruppe der Fibeln mit gleichbreitem
Fuß mit „Laternenknöpfen“ anzuschließen (vgl. H. Kühn, a. a. O. S. 140 ff.). -—■ E. Salin
datiert diese Gruppe (a. a. O. 218, Abb. 39) im Gegensatz zu H. Kühn wohl zutreffend
in die 2. Hälfte des 6. Jhdts.
Ebenfalls ein Unikum stellt das Drillingsgefäß aus Grab 7 dar. Nach einer Zusammen-
stellung von E. Grohne, Die Koppel-, Ring- und Tüllengefäße, Abhandlungen und Vor-
träge der Bremer Wissenschafti. Gesellschaft Jg. 6, 1932, Heft 1/2 ist an eine Ver-
wendungsmöglichkeit als Lampe, eher aber als Trink- oder Libationsgefäß zu denken.
Zu der bei J. Werner, Waage und Geld in der Merowingerzeit (Sitzungsberichte der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1, 1954, 11) zusammengestellten Liste der
Fundorte von Münzwaagen kommt mit dem Hugstetter Fund ein weiteres Exemplar
dazu.
Bei Grab 9 muß aus Mangel an sonstigen Beigaben offengelassen werden, ob es sich um
ein alamannisches Grab mit abweichender Orientierung oder um ein Frühlatenegrab
ähnlich dem von Biengen (Freiburg) in Bad. Fundber. 18, 1948—1950, 279, veröffent-
lichten handelt.