iwein’s sieg über askalon.
59
ir nimmer benemen ir leit.
weste si ouch welch not
mich twanc üf ir herren tot,
so wurde’s deste bezzer rät,
und weste s’ wie min muot stät;
daz ich ze wandel wil geben 4-4
mich selben unde min leben.
Sit nü Minne unde ir rät
sich min underwunden hat,
so hat si michel reht da zuo
daz si der zweier einez tuo,
daz si ir räte her ze mir
ode mir den muot beneme von ir:
wand’ ich bin anders verlorn.
daz ich ze vriunde hän erkorn
mine tötviendinne,
daz’n ist niht von mime sinne:
ez hat ir gebot getan:
dä von sol si mich niht län
als unbescheiden under wegen,
ouwi wan solde si nü pflegen
gebserde nach ir güete!
vröude und guot gemüete
daz zseme miner vrouwen baz
dan daz s’ ir selber ist gehaz.
Die marter und die arbeit
s. 70 die si an sich selben leit,
die sold’ ich billicher enpfän.
ouwe waz hät ir getän
ir antlütze unde ir schceniu lieh,
1640
1645
1650
1655
1660
1665
1643 so würde dem Dinge um so eher abgeholfen, so machte sich die
Sache viel besser. — 1644 wie min muot stät, wie ich im Herzen gesinnt
bin. — 1645 ze wandel, als Schadenersatz, zur Buße.
1648 sich eines underwinden, sich bemächtigen. — 1649 reht, rechtliche
Verpflichtung, Pflicht. — 1652 oder daß sie meinen Sinn, meine Neigung
von ihr abwende. — 1656 das kommt nicht aus meinem Sinne, rührt nicht
von mir selber her. Vielleicht hieß es: daz enist von m. s., vgl. 4067 und
zu Gregor 2184. — 1658 dä von, deshalb. — 1659 unbescheiden, ohne Be-
scheid, rathlos. — 1660 ouwi wan, ach wenn doch! — 1661 geboerde pflegen,
sich geberden. — nach ir güete, in ihrer gütigen, hingehenden Weise. —
1662 guot gemüete, wohlwollende, freundliche Stimmung. — 1663 daz zaeme,
das geziemte sich, stünde an.
1669 lieh fern, bedeutet hier nach Benecke: «die natürliche Darbe der
Haut.» —
59
ir nimmer benemen ir leit.
weste si ouch welch not
mich twanc üf ir herren tot,
so wurde’s deste bezzer rät,
und weste s’ wie min muot stät;
daz ich ze wandel wil geben 4-4
mich selben unde min leben.
Sit nü Minne unde ir rät
sich min underwunden hat,
so hat si michel reht da zuo
daz si der zweier einez tuo,
daz si ir räte her ze mir
ode mir den muot beneme von ir:
wand’ ich bin anders verlorn.
daz ich ze vriunde hän erkorn
mine tötviendinne,
daz’n ist niht von mime sinne:
ez hat ir gebot getan:
dä von sol si mich niht län
als unbescheiden under wegen,
ouwi wan solde si nü pflegen
gebserde nach ir güete!
vröude und guot gemüete
daz zseme miner vrouwen baz
dan daz s’ ir selber ist gehaz.
Die marter und die arbeit
s. 70 die si an sich selben leit,
die sold’ ich billicher enpfän.
ouwe waz hät ir getän
ir antlütze unde ir schceniu lieh,
1640
1645
1650
1655
1660
1665
1643 so würde dem Dinge um so eher abgeholfen, so machte sich die
Sache viel besser. — 1644 wie min muot stät, wie ich im Herzen gesinnt
bin. — 1645 ze wandel, als Schadenersatz, zur Buße.
1648 sich eines underwinden, sich bemächtigen. — 1649 reht, rechtliche
Verpflichtung, Pflicht. — 1652 oder daß sie meinen Sinn, meine Neigung
von ihr abwende. — 1656 das kommt nicht aus meinem Sinne, rührt nicht
von mir selber her. Vielleicht hieß es: daz enist von m. s., vgl. 4067 und
zu Gregor 2184. — 1658 dä von, deshalb. — 1659 unbescheiden, ohne Be-
scheid, rathlos. — 1660 ouwi wan, ach wenn doch! — 1661 geboerde pflegen,
sich geberden. — nach ir güete, in ihrer gütigen, hingehenden Weise. —
1662 guot gemüete, wohlwollende, freundliche Stimmung. — 1663 daz zaeme,
das geziemte sich, stünde an.
1669 lieh fern, bedeutet hier nach Benecke: «die natürliche Darbe der
Haut.» —