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Je länger und eindringlicher man die Bilder in Brüssel und Nürnberg vergleicht,
desto klarer tritt der enge, unlösbare Zusammenhang derselben untereinander
hervor, so daß wir mit großer Bestimmtheit sämtliche Tafeln als Reste ein und
desselben Alt-Nürnberger Altarwerkes bezeichnen dürfen. In der Entwicklung
der Nürnberger Malerei ist der Zyklus fest verankert, und Beziehungen sowohl
zu früheren als späteren Werken derselben sind klar erkennbar; allerdings
spricht sich gerade in diesen Bildern der starke Einfluß der benachbarten
böhmischen Kunst besonders kräftig aus. Entstanden ist der Zyklus um die
Wende des 14. und 15. Jahrhunderts, und stilistisch stehen ihm unter den Nürn-
berger Werken derselben Zeit die Fresken aus der Ursulalegende in der dortigen
Moritzkapelle am nächsten, soweit diese letztgenannten Darstellungen, welche
leider recht schlecht erhalten und außerdem noch ungeschickt restauriert sind,
einen stilistischen Vergleich gestatten.

In Mrs. Ottilie Goldschmidt-Przibram’s collection at Brussels there is a highly
interesting gothic painting on wood, painted on both sides, reproduced here
for the first time in exact copies. The outer board shows the Holy Virgin
and Elisabeth with their sons, and on the back Christ taken prisoner in the
garden of Olives.
A comparison of style, with 3 pictures from the German Museum in Nurem-
berg, which we also reproduce, proves that all 5 pictures originate from an
old Nuremberg altar painted in 1400. It shows close relationship with the
flourishing Bohemian painting in the last quarter of the 14th Century. The
altar is the work of one of the most prominent painters of Nuremberg at
that time, who is equally grand in painting the emotions of the soul, as in
the composition and choice of colours.


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