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Benndorf, Otto
Die Metopen von Selinunt: mit Untersuchungen über die Geschichte, die Topographie und die Tempel von Selinunt — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.1109#0019
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15

Jieschrankte. gewährt einen deutlichen Begriff von der Vernichtung, welche die Stadt im Jahre 40£
erfuhr, und erklärt wie dieser am längsten bewohnte Th'eiF ihres Gebietes bis heute die meisten.
Ueberreste bewahrt hat.

IV

Die Tempel von Selinunt sind bei dem chaotischen Zustand und der colossalen Schwere
ihrer Trümmer, welche Ausgrabungen nur mit Hilfe grösserer Maschinen ermöglicht, in dieser ent-
legenen Gegend vor weiterer Zerstörung oder Wiederbenutzung ihres Materials1) im Wesentlichen
gesichert geblieben. Die reisenden Gelehrten und Künstler des vorigen Jahrhunderts, welche sich
eingehender mit den Alterthümern Siciliens beschäftigten, haben sich darauf beschranken müssen,
landschaftliche Ansichten der Trümmerstätte zu geben, und wenn sie, wie der Architect welcher
d'Orville begleitete, wenigstens die Grundrisse einiger Tempel festzustellen versuchten, so konnte
dies bei der damaligen Kenntniss der griechischen Baukunst, welche über die Compilationen
Winckelmann's sich nicht erhob, nur zu ungenügenden Resultaten führen. Auch die detaillirten
-chon gezeichneten Aufnahmen, welche Wilkins in seinen antiquities of Magna Grecia (Cambridge
1804—1807 von den drei Ostlichen Tempeln E F G) veröffentlichte, liessen an Genauigkeit und
Vollständigkeit viel zu wünschen übrig.2)

') Was in dieser Beziehung geschah, ist im Verhältnis«
zu der an andern Orten sichtbaren Verwüstung unbedeutend.
In den Memorie per servire alla storia letteraria della Sicilia
tom. II Palermo 1756 stehl unter dem 30. Seit. einBericht
über Selinunt, in welchem es p. 276 heisst: »fui sorpreso
dal dolore, vedendo un gran numero di operai, che tagliando
uiolto di dctte pietre (von den Tempeln des östlichen Hügels)
le trasportarono altrove, per riparare con essi il ponte del
nume Beiice, compiangendo tra nie stesso la poca aecortezza
de' nostri Siciliani che pennettono di andare in rovina cosi pre-
gevoli monumenti di antichita, per osservare le quali si sono
qui portati da' loro lontani paesi i piu eruditi oltramontani.«

Ueber Aehnliches klagt Sa int-Non a. a. 0. IV p. 190. Dass
die Cellasteine des Tempels K weggeschafft worden seien,
bemerken Angell und Evans sculptured metopes p. 3).
Cockburn voyage to Cadiz and Gibraltar, to Sicily and
Malta vol. II (London ISIS) p. il Anmerkung ": »I had an
advantage which every one has not. The king was expected
at Selinus, and, in consetpience. 200 peasants were sent
here about a l'ortnight ago, for a week, to clear about them,
and make a path-way.ee

2) Leo von Klenze gab in L. Schorns Kunstblatt
1 824 no. 36 p. I 12 folg. einen genauen Nachweis der TJn-
zuverlässiekeit von Wilkin s Publication.
 
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