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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung: im Jahre ... — 2.1905

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Dragendorff, Hans: Bericht über die Tätigkeit der Römisch-Germanischen Kommission im Jahre 1905
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Dragendorff, Hans; Wolff, G. [Bearb.]: Okkupation Germaniens durch die Römer
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https://doi.org/10.11588/diglit.26254#0057
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erhalten, nach denen unter Zuhiilfenabme anderer Indizien (Fundgrenze, Namens-
grenze) Prein den Umfang des römischen Lagers zu bestimmen unternommen
hat. Dieses wiirde demnach ca. 25 ha umfassen. Der römische Ursprung
des Walles wird natiirlich zunächst durch Grabung nachzuweisen sein; dabei
wird sich ergebcn, wie weit die angenommenen Grenzen stimmen. Fiir
möglich halte ich nach einer allerdings kurzen Besichtigung, dass die Ver-
schanzung sieh weiter westwärts, bis zur sog. Schlangenhecke erstreckt hat.
Das gleiche nimmt Schuchhardt, Westd. Ztschr. XXIV S. 317 f. an, der
aber die Siidseite anders zeichnet, als ich sie damals zu sehen meinte. Seinem
Aufsatz ist das Klischee unseres Planes, das den von ihm angenommenen
Umfang punktiert zeigt, entnommen. Man sieht, im einzelnen ist auch

diese äussere Umgrenzung der Anlage noch ganz unsicher. Aber an dem
wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnis, der Feststellung eines zweiten sicheren
Römerplatzes in Westfalen, ist nieht mehr zu zweifeln. Alles weitere sei der
wissenschaftlichen Erforschung aufgespart, welcbe das Dortmunder Museum
im Verein mit der Römisch-Germanischen Kommission plant.

In dankenswertester Weise hat Prein in seinem Buche auch nach
Möglichkeit alles, was er sonst tiber alte Reste, alte Wege usw. feststellen
konnte, zusammengestellt, so dass der Erforschung dieses Platzes im weiteren
Sinne, der auch fiir nachrömische Zeit interessantes ergeben diirfte, hier
vortrefflich vorgearbeitet ist. Namentlich die Wegeforschung kann hier an
alte Wegspuren ankniipfen. Und wenn diese auch nicht mit Recht ohne
weiteres als „Römerwege“ behandelt werden, so sind gewiss manche von ihnen
doch schon in vorrömischer Zeit begangcn und folglich auch von den Römern

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