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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung: im Jahre ... — 3.1906/​7(1909)

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Dragendorff, Hans: Bericht über die Tätigkeit der Römisch-Germanischen Kommission im Jahre 1096
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https://doi.org/10.11588/diglit.26255#0011
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Unsere Handbibliothek verzeichnet dankbar eine Reihe wertvoller
Zuwendungen seiteus gelehrter Körperschaften, Vereine und Forseher. Auch
der Tauschverkehr hat sich weiter entwickelt.

Zahlreiche Reisen sowie die Teilnahme an den Versammlungen des Nord-
westdeutschen Verbandes in Detmold und des Sixdwestdeutschen Verbandes in
Basel gaben dem Direktor Gelegenheit, das Arbeitsgebiet der Konnnission
gcnauer kennen zu lernen und die Beziehungen zur lokalen Forschung zu
immer engeren zu gestalten. Au die Versammlung des Gesamtvereins in Wicn,
auf der er einen Vortrag über arcbäologische Forschung in Nordwestdeutsch-
land hielt, schloss der Direktor eine Studienreise dureh österreichische Museen.
Neben seiner persönlichen Teilnahme an melireren grösseren Unternehmungen
der Kommission leitete er eine Zeitlang auf die Einladung der Gesellschaft
pro Vindonissa hin die Ausgrabungen im dortigen Legionslager. Bei der
Gemeinsamkeit der wissenschaftlichen Aufgaben, welehe tiber die heutigen
politischen Grenzen hintibergreifen, ist ein derartiges Zusammenarbeiten nament-
licli mit den schweizerischen und holländischen Fachgenossen im beiderseitigen
Interesse aufs wärmste zu begriissen, und die Kommission muss es als ihre
Aufgabe betrachten, gerade auch den Austausch der Erfahrungen und das
Zusammenwirken mit den Nachbargebieten zu fördern. Auch in unserem
Jahresbericht soll dies durch eine stärkere Beriicksichtigung der Arbeit in den
Nachbargebieten zum Ausdruck kommen.

Eine wichtige Aufgabe liegt fiir die Kommission in der Weckung des
Interesses fttr die römisch-germanische Forschung und in der Schulung von
Arbeitskräften. Es fehlt trotz des regen wissenschaftlichen Lebens leider
vielfach an Arbeitskräften, vor allem an juugem Nachwuchs. Die Römisch-
Germanische Kommission hat diesem Zweige ihrer Obliegenheiten besondcrc
Aufmerksamkeit zugewaudt. Der Direktor beteiligte sich uicht nur an dem
von dem bayrischen und hessischen Ministerium veranstalteten archäologischen
Kursus fttr Gymnasiallehrer und an der Ftthrung einer Gesellschaft von Stu-
dierenden aus Giessen, die unter Ftthrung ihrer Lehrer Trier besuchten, sondern
hat aucb zum ersten Male selbständig eine Studienreise veranstaltet, zu der
er einige fttr die römisch-germanische Forschung interessierte Herren auf-
gefordert hatte. Auf dieser Reise, welche in die Museen von Wiesbaden,
Iiomburg, Frankfurt, Mainz, Speier, Worrns und in die Ringwälle des Taunus
ftthrte, wurden in kleinem Kreise wissenschaftliche Fragen in zwangloser Form
eingehend vor den Monumenten selbst erörtert. In dankenswerter Weise wurde
der Direktor dabei namentlich von den Herren Ritterling, Schumacher
und Welcker untersttttzt. Die Kommission beabsichtigt, ähnliehe Reisen
womöglich jährlich stattfinden zu lassen.

Dankbar liaben wir der Förderung zu gedenken, welche die Stadt Frank-
furt a. M. unseren Arbeiten auch in diesem Jahre durch Bewilligung von
1500 Mark zutcil werden liess.
 
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