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Bergmann, Ernst von [Hrsg.]
Hieratische und hieratisch-demotische Texte der Sammlung aegyptischer Alterthümer des Allerhöchsten Kaiserhauses — Wien: Druck und Verlag von Adolf Holzhausen, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.57373#0024
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Tafel X-XVIII.

Papyrus Nr. 27.

In seinem grossen hieroglyphisch - demotischen Wörterbuche
fügt Professor Brugsch einigen Vocabeln und Beispielen das Citat
„Papyrus zu Wien, halb hieratisch, halb demotisch“ oder „Wiener
Papyrus“ bei, welches er im Supplement des genannten Werkes
in „demotischer Osiris-Papyrus in Wien“ (1. c. S. 7), „demotischer
Papyrus des Osiris - Rituals“ (S. 343) oder auch in „Papyrus der
Osiris-Mysterien“ (S. 654) verändert. Der also bezeichnete Papyrus
von sechs Seiten, von denen drei von anderer Hand auch auf
dem Verso demotisch beschrieben sind, findet sich auf den Tafeln
X—XVIII reproducirt. Da ich als Nichtdemotiker von der Be-
handlung des Textes absehen muss und das zumeist wohlgelungene
Facsimile mich einer äusserlichen Beschreibung des Documentes
überhebt, so beschränke ich mich auf einige wenige Bemerkungen.
Der Papyrus ist aus zwei Stücken zusammengesetzt, deren jedes

drei Seiten enthält. Der Anfang fehlt. Die jetzige erste Seite be-
ginnt mitten in einem Satze und hat nur 8'/2 Schriftzeilen, doch sind
auch auf der restlichen unbeschriebenen Fläche wie sonst überall
in ziemlich gleichem Abstande Horizontallinien mit rother Tinte
vorgezogen, welche dem Schreiber zur Directive zu dienen bestimmt
waren. Auf die Reproduction dieser leeren Fläche habe ich ver-
zichtet und gebe nur die Hälfte des Blattes.
Die vierte Seite enthält Z. 5 das in Lepsius Königsbuch unter
Nr. 898 aufgeführte Namensschild eines Königs, der mit Amasis II.
identisch sein dürfte, mit Daten aus dessen 12. und 24. Jahre. Noch
sei bemerkt, dass die rothgeschriebenen Zahlzeichen des Papyrus
in schwarzer Farbe, jedoch häufig durch schwächern Ton gekenn-
zeichnet, wiedergegeben sind, da auf den Buntdruck seiner Kost-
spieligkeit wegen verzichtet werden musste.
 
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