104
KUNST-HEROLD
No. 12
Außerdem gehören noch 3 Mitglieder des Vorstandes der
Jury an, so daß dieselbe aus 7 Herren besteht. Nachdem der
Vorsitzende bemerkt hatte, daß die Route der 2. W ander-
ausstellung jetzt festliegt und der Ausstellungsort der
1. Wanderausstellung für Monat Juni Kiel ist, hielt Herr
W. Herwarth seinen interessanten Vortrag „Ueber die per-
spektivische Notwendigkeit zur Herstellung einer guten künst-
lerischen Illustration.“ Herr Herwarth sprach über die Ent-
wicklung der Perspektive von den ältesten Kulturvölkern an
bis zur Neuzeit, an der Hand praktischer Beispiele und betonte
dabei, daß die Perspektive aus den Bedürfnissen der Malerei
hervorging. Bezugnehmend darauf bemerkte der Vortragende,
daß die Perspektive unbedingt notwendig ist zur Herstellung
einer guten künstlerischen Illustration. Zum Schluß erwähnte
Herr Herwarth noch die neu e Methode: „Ein Bild im Gebilde
darzustellen, ohne daß man den Horizont im Bilde hat.“ Der
Redner erntete für seinen lehrreichen Vortrag allgemeinen
Beifall und den Dank der Versammlung. Mit einigen Worten
und guten Wünschen für die Ferien schloß der Vorsitzende die
Hauptversammlung.
H. Fischer, Schriftführer.
In der Hauptversammlung d. Js. wurde der bisherige
Vorstand einstimmig wiedergewählt. Die Einnahmen des
letzten Jahres betrugen 2662,88 Mk.; die Ausgaben 2145,15 Mk.
— Der Jahresbeitrag soll nach Vorschlag des Schriftführers
ebensoviel wie bisher betragen.
Die beiden Wanderausstellungen, die zurzeit unterwegs
sind, erfreuen sich in den verschiedenen Ausstellungsorten
regen Interesses, und die Zahl unserer Gönner ist in ständigem
Steigen begriffen.
Zur Feier des 11. Stiftungsfestes soll ein Ausflug nach
Belzig und Wiesenburg gemacht werden. Der Tag dieser
Partie wird den Mitgliederti noch bekanntgegeben.
Johannes Plato,
Schriftführer,
Berlin-Schöneberg, Gothaerstr. 5.
Renten- und Pensions Anstalt für deutsche
bildende Künstler
Der Vorstand des Ortsverbandes erfüllt hiermit die
traurige Pflicht, die verehrlichen Mitglieder von dem am
29. Mai infolge eines Schlaganfalles erfolgten Ableben seines
ersten Vorsitzenden,
des Bildhauers Otto Riesch
in Kenntnis zu setzen.
j Der Vorstand des Ortsverbandes beklagt in dem Ver-
storbenen ein selten pflichttreues Mitglied, dessen Andenken
in dauernder Erinnerung bleiben wird.
I. A.: Ernst Flemming, stellv. Vorsitzender.
Ausstellungs-Nachrichten.
Berlin. Die Konstituierung der Großen Berliner Kunst-
ausstellung 1911 ist erfolgt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Herr
Maler Carl Langhammer, zum 2. Vorsitzenden Herr Bildhauer
Professor Hermann Hosaeus, zum 1. Schriftführer Herr Maler
Karl Kayser-Eichberg, zum 2. Schriftführer Herr Maler Otto
Seeck, zum 1. Säckelmeister Herr Maler Paul Herrmann, zum
2. Säckelmeister Herr Architekt Arnold Hartmann gewählt. —
Die Kommission hat ihre Tätigkeit bereits begonnen.
Berlin. Weitere Verkäufe auf der Großen Berliner Kunst-
ausstellung 1910: Der Verein der Kunstfreunde im
Preußischen Staate kaufte folgende Gemälde an: August
Böcher „Stilleben“; W. Müller-Schönefeld „Geschwister“;
Franz Eichhorst „Sonnenschein“; Max von Poesch „Vor dem
Städtchen“; Rudolf Hacke „Fischkutter“; Rudolf Nitsch
„Thüringer Bäuerin“; Fritz Douzette „Blick durch die Bäume“;
Georg Hacker „Hochebene im Sauerland“. — Der Deutsche
Kunstverein kaufte an: Gemälde: L. Begas-Par-
mentier „Lindenblüte“; Artur Bendrat „Landstädtchen Grau-
pen“; P. W. Harnisch ..Familienbad Wannsee“; Walter Espen-
hahn „Neue Freude“; Otto Thiele „Winter in Agnetendorf“;
Paul Paeschke „Sonntagnachmittag“. — Skulpturen:
Wilhelm Krieger „Entengruppe“; Paul Zeiller „Eisvogel“,
„Elster“. — Färb. Radierung von Kayser-Eichberg
„Frühling“. — Außerdem wurden folgende Gemälde von
Privaten angekauft: Helene Lange „Gelbe Rosen“; Lesser
Ury „Schlachtensee“; Walter Moras „Herbstlandschaft“;
Angelina Drumaux „Chrysanthemen“; Lotte Klopsch „Das
Kaffeekränzchen“; Ernst Toepfer „Die grüne Flasche“; Angelo
Jank „Vor der Jagd“; Paul Steffensen „Nach Sonnenunter-
gang“; Carl Kronberger „Frau von Dachau“; Franz von
Defregger „Im Sonntagsstaat“; Karl Boehme „Kap St. Martin“;
Aleander Koester „Weiße Enten“, „Ans Ufer“; Hans Bohrdt
„Abendsonne“; Hugo Köcke „Im Teutoburger Wald“.
Berlin. Im Kunstsalon Macht veranstaltet die „Neue
Sezession“ in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. Dezember 1910
eine Schwarz-Weiß-Ausstellung, zu welcher auch Werke der
Kleinplastik zugelassen werden. Die Anmeldung hat bis zum
1. September 1910 an das Sekretariat der „Neuen Sezession“
in Galerie Maximilian Macht zu erfolgen. Die erforderlichen
Formulare stehen kostenlos zur Verfügung.
Berlin. Die Galerie Eduard Schulte eröffnete ihre Juni-
Ausstellung am 28. Mai mit nachstehenden Neuheiten: Aus
Dorf und Trift, 35 Werke der Königsberger Maler Ed. Ander-
son, Wilh. Eisenblätter, H. Gräfe ,Emil Grau, Alb. Rehahn.
Künstlervereinigung Biene-Worpswede. 40 Werke von Ax-
macher, Blau, Krummacher, Peters, Schaefer, Schröter, Weide-
meyer, Walter Bertelsmann-Worpswede, 9 Landschaften.
Theodore E. Butler-Giverny, 20 Landschaften. Engelbert
Gminska,-Paris, 6 Werke. Richard Jeschke-Kassel, 9 Bilder.
Prof. Karl Röchling-Berlin: Die 47er bei Wörth. Attilio Sac-
chetto-München, 25 Bilder. Prof. Gabr. Schachinger-München,
18 Figurenbilder und Stilleben. Otto Thiele-Berlin, 12 Werke.
Charles Vetter-München, 15 Bilder. Fener Werke von Alastair-
Berlin, Th. v. Eckenbrecher sen. und jun.-Berlin, Conrad Fehr-
Berlin, Hugo Figge-Berlin, Prof. E. Kretschmar-Gera, Franz
Lippisch-Berlin, Frdr. Nath-Berlin, O. Paffrath-Düsseldorf, Max
Streckenbach-Eckernförde etc.
KUNST-HEROLD
No. 12
Außerdem gehören noch 3 Mitglieder des Vorstandes der
Jury an, so daß dieselbe aus 7 Herren besteht. Nachdem der
Vorsitzende bemerkt hatte, daß die Route der 2. W ander-
ausstellung jetzt festliegt und der Ausstellungsort der
1. Wanderausstellung für Monat Juni Kiel ist, hielt Herr
W. Herwarth seinen interessanten Vortrag „Ueber die per-
spektivische Notwendigkeit zur Herstellung einer guten künst-
lerischen Illustration.“ Herr Herwarth sprach über die Ent-
wicklung der Perspektive von den ältesten Kulturvölkern an
bis zur Neuzeit, an der Hand praktischer Beispiele und betonte
dabei, daß die Perspektive aus den Bedürfnissen der Malerei
hervorging. Bezugnehmend darauf bemerkte der Vortragende,
daß die Perspektive unbedingt notwendig ist zur Herstellung
einer guten künstlerischen Illustration. Zum Schluß erwähnte
Herr Herwarth noch die neu e Methode: „Ein Bild im Gebilde
darzustellen, ohne daß man den Horizont im Bilde hat.“ Der
Redner erntete für seinen lehrreichen Vortrag allgemeinen
Beifall und den Dank der Versammlung. Mit einigen Worten
und guten Wünschen für die Ferien schloß der Vorsitzende die
Hauptversammlung.
H. Fischer, Schriftführer.
In der Hauptversammlung d. Js. wurde der bisherige
Vorstand einstimmig wiedergewählt. Die Einnahmen des
letzten Jahres betrugen 2662,88 Mk.; die Ausgaben 2145,15 Mk.
— Der Jahresbeitrag soll nach Vorschlag des Schriftführers
ebensoviel wie bisher betragen.
Die beiden Wanderausstellungen, die zurzeit unterwegs
sind, erfreuen sich in den verschiedenen Ausstellungsorten
regen Interesses, und die Zahl unserer Gönner ist in ständigem
Steigen begriffen.
Zur Feier des 11. Stiftungsfestes soll ein Ausflug nach
Belzig und Wiesenburg gemacht werden. Der Tag dieser
Partie wird den Mitgliederti noch bekanntgegeben.
Johannes Plato,
Schriftführer,
Berlin-Schöneberg, Gothaerstr. 5.
Renten- und Pensions Anstalt für deutsche
bildende Künstler
Der Vorstand des Ortsverbandes erfüllt hiermit die
traurige Pflicht, die verehrlichen Mitglieder von dem am
29. Mai infolge eines Schlaganfalles erfolgten Ableben seines
ersten Vorsitzenden,
des Bildhauers Otto Riesch
in Kenntnis zu setzen.
j Der Vorstand des Ortsverbandes beklagt in dem Ver-
storbenen ein selten pflichttreues Mitglied, dessen Andenken
in dauernder Erinnerung bleiben wird.
I. A.: Ernst Flemming, stellv. Vorsitzender.
Ausstellungs-Nachrichten.
Berlin. Die Konstituierung der Großen Berliner Kunst-
ausstellung 1911 ist erfolgt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Herr
Maler Carl Langhammer, zum 2. Vorsitzenden Herr Bildhauer
Professor Hermann Hosaeus, zum 1. Schriftführer Herr Maler
Karl Kayser-Eichberg, zum 2. Schriftführer Herr Maler Otto
Seeck, zum 1. Säckelmeister Herr Maler Paul Herrmann, zum
2. Säckelmeister Herr Architekt Arnold Hartmann gewählt. —
Die Kommission hat ihre Tätigkeit bereits begonnen.
Berlin. Weitere Verkäufe auf der Großen Berliner Kunst-
ausstellung 1910: Der Verein der Kunstfreunde im
Preußischen Staate kaufte folgende Gemälde an: August
Böcher „Stilleben“; W. Müller-Schönefeld „Geschwister“;
Franz Eichhorst „Sonnenschein“; Max von Poesch „Vor dem
Städtchen“; Rudolf Hacke „Fischkutter“; Rudolf Nitsch
„Thüringer Bäuerin“; Fritz Douzette „Blick durch die Bäume“;
Georg Hacker „Hochebene im Sauerland“. — Der Deutsche
Kunstverein kaufte an: Gemälde: L. Begas-Par-
mentier „Lindenblüte“; Artur Bendrat „Landstädtchen Grau-
pen“; P. W. Harnisch ..Familienbad Wannsee“; Walter Espen-
hahn „Neue Freude“; Otto Thiele „Winter in Agnetendorf“;
Paul Paeschke „Sonntagnachmittag“. — Skulpturen:
Wilhelm Krieger „Entengruppe“; Paul Zeiller „Eisvogel“,
„Elster“. — Färb. Radierung von Kayser-Eichberg
„Frühling“. — Außerdem wurden folgende Gemälde von
Privaten angekauft: Helene Lange „Gelbe Rosen“; Lesser
Ury „Schlachtensee“; Walter Moras „Herbstlandschaft“;
Angelina Drumaux „Chrysanthemen“; Lotte Klopsch „Das
Kaffeekränzchen“; Ernst Toepfer „Die grüne Flasche“; Angelo
Jank „Vor der Jagd“; Paul Steffensen „Nach Sonnenunter-
gang“; Carl Kronberger „Frau von Dachau“; Franz von
Defregger „Im Sonntagsstaat“; Karl Boehme „Kap St. Martin“;
Aleander Koester „Weiße Enten“, „Ans Ufer“; Hans Bohrdt
„Abendsonne“; Hugo Köcke „Im Teutoburger Wald“.
Berlin. Im Kunstsalon Macht veranstaltet die „Neue
Sezession“ in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. Dezember 1910
eine Schwarz-Weiß-Ausstellung, zu welcher auch Werke der
Kleinplastik zugelassen werden. Die Anmeldung hat bis zum
1. September 1910 an das Sekretariat der „Neuen Sezession“
in Galerie Maximilian Macht zu erfolgen. Die erforderlichen
Formulare stehen kostenlos zur Verfügung.
Berlin. Die Galerie Eduard Schulte eröffnete ihre Juni-
Ausstellung am 28. Mai mit nachstehenden Neuheiten: Aus
Dorf und Trift, 35 Werke der Königsberger Maler Ed. Ander-
son, Wilh. Eisenblätter, H. Gräfe ,Emil Grau, Alb. Rehahn.
Künstlervereinigung Biene-Worpswede. 40 Werke von Ax-
macher, Blau, Krummacher, Peters, Schaefer, Schröter, Weide-
meyer, Walter Bertelsmann-Worpswede, 9 Landschaften.
Theodore E. Butler-Giverny, 20 Landschaften. Engelbert
Gminska,-Paris, 6 Werke. Richard Jeschke-Kassel, 9 Bilder.
Prof. Karl Röchling-Berlin: Die 47er bei Wörth. Attilio Sac-
chetto-München, 25 Bilder. Prof. Gabr. Schachinger-München,
18 Figurenbilder und Stilleben. Otto Thiele-Berlin, 12 Werke.
Charles Vetter-München, 15 Bilder. Fener Werke von Alastair-
Berlin, Th. v. Eckenbrecher sen. und jun.-Berlin, Conrad Fehr-
Berlin, Hugo Figge-Berlin, Prof. E. Kretschmar-Gera, Franz
Lippisch-Berlin, Frdr. Nath-Berlin, O. Paffrath-Düsseldorf, Max
Streckenbach-Eckernförde etc.