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Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 4.1936

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Nr. 6 (5. Februar 1936)
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in l^k'Ont

Ani^i Deutschland leuchteten von den
k^.'^ Mafeln und Litfatzsäulen grotze Pla-
iein hoch aufsteigender Adler, der mit
filk^ "ugeheureu Schwingen eine Stadt-
kji^^e, das Stadtbild von MUnchen,
bun>,.. "Zehn Iahre NSD.-Studenten-

d-«? . ^sen die Vorübergehenden. Stu-
^ubund was war das? Und in we-
diefer Leser kam die Erinnerung an
b»n>,'^" ^es Kampfes wieder: Studenten-
wa?N einmal Sieg. Erfolg, das

fawk, bedeutungsvoll für die ge-

nickts- 7-^^ung. Die andern wutzten fast
and»^' - "aren teilnahmslos, und wieder
auf d^ >uit wenig fteund^chen Blicken
vies steigenden Adler. Das waren die
te,.-?.^°chlchul-„PoIitiker" und ihre Hel-
miin?!"' stst> jahrelang egoistifch be-

'uyt hatten, die studentifchen Kämpfer im
T'raunhemd um die Früchte ihrer Arbeit zu
r^Ven. Diese Wühlmäufe hufchten ge-
iastig durch's Land und wifperten auf-

vsr pübrsi spckcbt ru ssinso 8wclsolso

geregt. Was wollte nur dieser Studenten-
und — den hatte man ja gar nicht mehr
Uotig! Um ihn war es ja fo still geworden.
Der jchien doch von der Reaktion befiegt.

Arme Jrre! Die Studenten im Vraun-
Heind arbeiteten zäh und verbifsen in der
Etille. Und indesjen die Eeschäftigen leit-
artikelten und den Rundfunk mitzbrauchten,
ruuchs im stillen wieder eine Monnschnft

heran. Jawohl, eine Mannschaft! München,
die Hauptstadt der Vewegung, sah die junge
Truppe zum ersten Male in grotzep Zahl in
geschlossener Formation. Es waren nur we-
nige Tausend, und doch beherrschren sie das
Stadtbild, nicht durch prunkvolle Uniformen,
nein, sie trugen nur das schlichte Braun-
hemd, die Armbinde mit der Studenten-
bundsraute. Aber jedermann sah sich nach
ihnen um, denn es waren Kerle, die keine
Dutzendware sind. Scharfgeschnittene Ge-
sichter, hochgewachsene Eestalten — Stu-
denten der Vewegung. Da ist der Bllrger-
bräukeller; wieviel Versammlungen hat der
Studentenbund hier schon erlebt! Hier sprach
der Fllhrer, Dr. Eoebbels, Schemm und so
viele Führer der Partei. Hier war üer
Schauplatz wichtigster Entschsidungen. Hier
war der Mittelpunkt des 8. November 1923.

Drinnen in der hellerleuchteten Halle ift
ein Bild, das jeden alten Kämpfer begei-
sterte: Kameradschaftsabend — ja wahr-
haftig, hier ist ober-
stes Gesetz die Kame-
radschaft. Da sitzen
die Ehrengäste aus
Lewegung und Staat
mitten zwischen dem
schlichten Vraun der
Studentenbunds-
männer. Ein Vild,
wie das einer politi-
schen Versammlung
der Kampfzeit. Das
ist ein Fluidum, das
auch auf die Redner
einwirkt. Baldur von
Schirach, Gauleiter
Wagner, sie sprechen
frank und frei, wie
es ihnen ums Herz
ist. Und ein Veifall
braust auf, elemen-
tar, dankbar, begei-
sternd. Jedes Wort
ist eine Wafse sür
die Studenten im
Braunhemd, und

(2 äulnslimen: Micliel) eiiw Abrechnung mit

den Wiihlmäusen der
Reaktion. Jn später Stunde treffen wir in
der Stadt überall auf das Braunhemd,
auf strahlende Gesichter, in denen der
Jubel steht und der Stolz, Studentenbunds-
mann zu sein.

Der ichöne Konzertraum des Odeon ist
llberfüllt, als der Stellvertreter des Füh-
rers durch das Spalier der erhobenen
Arme. aefolgt vom FUHrer des Studenten-

Fstmsn, itir ssicl 6sm I^lsnn gsvvsitzil, in clsm vvir vsutsctzilsncl grüksn"'

(kuckoil I-Is8, rs. Isousi 15ZS)

bunves, zu seinem Platz schreitet. Musik
klingt auf, geschaffen fllr diess Stunde, und
Stimmen sprechen Worte, die einer von
uns, ein Begnadeter aus unserer Mitte, sür
diese Stunde der Kameradschaft schrieb. Und
in diesem Sprechen und Klingen gehen die
Tllren auf, und in das flutende Licht des
Saales ziehen die neuen Fahnen des Stu-
dentenbundes ein. Das ist wie eine Er-
füllung, den alten Kämpfern des Bundes
zuckt es um den Mund, und in den Augen
steht es feucht. Unsere Fahne, denken sie.
Minuten erst ist sie im Raum, steht stolz, von
Kameradenhändcn festgehalten, vor dem
Stellvertreter des Führers, und schon ist es,
als ob sie Jahrzehnte uns vorangeflattert
wäre. Sie ist schon nicht mehr wegzudenken,
es ist, als ob ste schon immer bei uns ge-
wesen wäre. Rudolf Hetz weiht die Fahnen;
die Fahnen, die am Abend um den Führer
stehen werden, wenn er zu seinen Studenten
spricht.

Tausende umlagern den Zirkus, er ist
berstend angefllllt mit Menschen, die auf den
Führer harren. Iunge Menschen, Studenten,
Idealisten. die hier vom Führer die Parole

fllr den neuen Kampf in Empfang nehmen
wollen.

Dann kommt er. Schreitet durch das
schwarze Spalier seiner SS., und ein Iubeln
braust auf, so frisch, so jung, so gläubig, dah
selbst der Führer, der soviel Liebe seines
Volkes verspllrt hat, hier einen Höhepunkt
empfinden mutz.

Und Adolf Hitler spricht, seine Rede ist
das grötzte Erlebnis dieser zwei Tage. Die
jungen Studenten haben Tage uuf der
Eisenbahn gelegen, Erschöpfung und Ent-
behrungen erlitten, all das ist fortgewischt,
und nur ein unendlicher Iubel, ein Stolz
und ein Glauben ist vorhanden. Der FUHrer
spricht zu uns. Das ist eine Verpflichtung
für zukünftige Arbeit, die Einfatz bis zum
Letzten bedeutet. Das verlangt Vervielsäl-
tigung aller Kräfte. Das Sieg-Heil aüf den
Führer ist verklungen, es war an diejer
Stätte für uns ein Schwur. Die Fahnen
rücken ab, unsere Fahnen. Zum ersten Male
unsere F-ahnen, sie fahren durch das Land,
sie stehen im ganzen Reich, es werden neue
Fahnen hinzukommen, unsere Fahnen.
F-ahnen der Vewegung, Fahnen des FUH-
rers. Sie sollen bei uns in guter Hut sein.

^ll sus-ükrNcksm 4svMgvm Vttelbvrlekl
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Unter -er
 
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