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Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 4.1936

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Nr. 46 (11. November 1936)
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Nummer 4S

vle Sewegung

Seite 3

p. s^oilsslrung unci ScIi>u5I

Wir waren durchaus darauf gefatzt, datz
nun die Hölle losbrechen wiirde. 2a, ich ge-
stehe, datz wir rasch einen verständnisvollen
Vlick austauschten, der von Schadenfreude
geradezu funkelte. Die begründete Aussicht,
datz uns nun wohl oder übel der Brand-
Kasper seine Berserkerkraft zur Abrechnung
mit seinen ehemaligen Genossen zur Verfll-
gung stellen mutzte, entlockte uns ein grim-
miges Grinsen.

Der Rothaarige stiirzte kreidebleich zur
Tür, erhob jedoch beide Fäuste gegen uns.

Aus diesem Erunde fand er den Weg ins
Freie auf eine ähnliche Art wie sein Kum-
pan und Meister, der Schuster. Als wir
uns aber der weiteren Entwirrung des be-
greiflichen Durcheinanders widmen wollten,
war plötzlich starre Stille eingetreten. Der
Vrand-Kasper stand mit blaurotem Gesicht
in jenem bedrohlich zitternden Ringe und
wiegte ein Stuhlbein wie eine Keule in sei-
ner rechten Faust. „Wer noch einmal sagt,
datz das gelogen wäre, der ist hin", keuchte
er. Er hielt den Kopf tief vorausgeduckt,
auf seiner Stirn züngelte eine dicke Ader.

Da stand der Titan! Der Bär im Wolfs-
rudel! Keiner wagte sich von der Stelle zu
rllhren oder äuch etwa nur einen Zipfel
seines Armels anzutasten.

2n diesem bedenklichen Augenblicke kam
der Landgendarm, der sich die ganze Zeit
über in keiner Weise die ihm von Amts
wegen gebührende Anerkennung hatte ver-
schaffen'können, endlich zum Worte. Schlutz.
rief er, Schlutz! Die Versammlung ist ge-
schlossen!

Der Brand-Kasper sah ihn matzlos ver-
öchtlich an, wie er da in diesem gesährlichen
Ringe hilslos verkeilt darinnenhing und ver-
suchte, seinem Befehle mit aufgeregten Ellen-
bogen gewissermatzen eine Bresche in die
Freiheit zu erzwingen. Dann wandte sich der
Kasper ab, legte langsam mit trotziger Eeste
das Stuhlbein auf einen Tisch, hob seinen
Hut vom Boden auf, wischte sorgfältig den
Staub davon ab und stülpte sich den alten
Deckel wie einen Helm aufs Haupt. Ich weitz
noch, datz mir plötzlich eine knallrote Rosette
ins Auge stach, die er an diesem Hute schon
seit Iahr und Tag durch die Welt trug.
Vielleicht mochte auch er sich in diesem Augen-
blicke an diese Tatsache erinnern. Jedenfalls
lüftete er das umständlich montierte Klei-
dungsstück nochmals und entfernte mit sicht-
lichem Zorne das kleine rote Beiwerk. Nun
bahnte er sich mit herausfordernd gleich-
gültig vorausgerichtetem Blicke seinen Weg
Lurch die Belagerer. Nicht einer hob dic
Hand gegen ihn. Nicht einer trat gegen ihn
an. Gewitz, der glatzköpfige Wirt fuhr zwar
wie ein roter Mond hinter dem Schanktische
hervor und schrie ihm nach, wer eigentlich
diesen ruinierten Stuhl dort bezahlen sollte.

Heh! Heh, du! Herr Eendarm, halten Sie
den Kerl doch fest! Der Kasper aber rief
thm zu, er wäre noch niemandem etwas
schuldig geblieben. Verstanden, du Mops!
Dann krachte die Tür so gewaltig hinter
thm ins Schloh, datz das Licht an der Decke
erbärmlich zitterte. Da erst wagten seine
neuen Widersacher den Vann zu brechen,
schickten die wildesten und kühnsten Verwün-
schungen hinter ihm her. Der Heini zwin-
kerte mir begeistert zu; denn schon began-
nen einige unter der Menge sür den Kasper
Partei zu ergreifen. Der Landjäger hatte
nunmehr wenig Mühe mit den Pflichten
seines Amtes. Wir marschierten ab, und die
anderen vergatzen diesmal sogar darauf,
uns den üblichen wüsten Abschied zu geben.
Erst «ls wir ein herausforderndes, aufrüh-
rerisches Lied anstimmten, schallte das Echo
der Wut hinter uns her durch das Dorf.
Niemand konnte es uns verdenken, wenn
wir diesmal einen solchen Applaus lächelnd
zur Kenntnis nahmen. Die Nacht aber war,
was wir autzer «cht lietzen, noch nicht zu Ende.
Das Spiel war zwar zweifellos für uns ge-
wonnen; der Brand-Kasper hatte aus freien
Stücken den besten Trumpf dazu beigesteuert.
Dennoch kam er bei der Bilanz reichlich >
schlecht weg. Sozusagen mit einem blauen
Auge. llnbekannte Schlltzen beliebten, ihm,
als er grübelnd in seinem Bett lag, von der

stockfinsteren Chauffee aus ein nächtliches
Schlltzenfest zu bereiten. Was vermochte
gegen eine solch gefährliche Veranstaltung
schoü ein einzelner Mann mit einem Buchen-
prügel auszurichten?

Am folgenden Morgen konnte der Brand-
Kasper in den Fensterläden seines Hauses
die Einschutzlöcher zühlen. An der Tiir fand
er einen schmutzigen Zettel, auf dem ihm
im Namen der Roten Front von einem un-
bekannten Proleten die blutigste Rache für
den Verrat am Proletariat geweissagt
wurde. — Eegen Mittag erschien er beim
Heini in der Werkstatt und fragte, ob er
nicht eine Hakenkreuzflogge fllr ihn übrig
hätte. Der Heini schickte seinen Jungen über
die Stratze und lietz mich holen. Er gab dem
Brand-Kasper eine Fahne, wie jener sie
wünschte, und meinte, nun könnte er ja wohl
das Braunhemd trogen. Der Kasper aber
war nicht von der trüben Überzeugung ab-
zubringen, datz wir uns seiner ja vor allen
Leuten schämen oder ihn auslachen mützten.
Das sei selbstverständlich, erklärte er, datz
er iiberall dabei wäre, wo wir mit dem
schwarzen Schuster und ähnlichen Vertre-
tern abrechnen wollten. Da gibt es jetzt
nichts mehr! Wir sragten ihn, ob dem Schu-
ster und Rothaarigen der Verfasser jener
Briefe aus Moskau ebenfalls bekannt wäre.
Nein, sagte er. Nein. Den kennen sie Gott
sei dank nicht, weil sie sich in Moskau drei
Wochen lang Tag für Tag im Hotel herum-
gedrückt und die Bäuche vollgefressen haben.
Sie spielten die grotzen Herren, lagen in
den Klubsesseln und lachten mich aus, wenn
ich sagte, wir mützten sehen, datz wir bald
an unsere Arbeitsplätze kämen. Wir wären
doch zum Arbeiten, nicht zum Fressen gekom-
men. Die haben in Moskau nur das ge-
sehen, was die dressierten Fremdenführer
vom Intourist den Eenossen aus dem Aus-
lande zeigen dürfen. Jch bin aber mit dem
Louis alleine herumgelaufen. Da haben wir
den Sepp kennengelernt. Dcr Louis ist aus
Sachsen, fuhr mit dem gleichen Transport
damals 'rüber. Der hat jetzt auch die Nase
voll, kann ist euch sagen, und ist froh, datz er
wieder heim konnte. Zuerst, als der Sepp
uns aufklären wollte, haben wir ihm nicht
geglaubt. Aber als wir aus dem llral zu-
rückkamen, waren wir kuriert!

Der Heini sah mich viel'sagend an. Der
Vrand-Kasper bedankte sich wie ein Kind
beim Weihnachtsmann für die Fahne, ging
nach Hause und hängte sie unverzüglich aus
dem Eiebelfenster seines Hauses heraus.

Der Heini meinte, datz die Sache doch ver-
dammt richtig gegangen wäre. Donnerwet-
ter! Das hätte keiner dem Kasper angesehen.
Ietzt müssen wir die Vriefe haben. Wir las-
sen sie abdrucken und beglqubigen. Ein paar
tausend Flugblätter von der Sorte. Mensch,
dann bekommt der schwarze Echuster bei sei-
nen Eenossen kein Bein mehr «uf die Erde!
Er weitz ja nicht, von wem sie sind, wenn wir
die Namen auslassen.

Der Heini hatte zweifellos recht. Und
schlietzlich war das Spiel noch immer nicht
aus. Es hatte sich sozusagen ein Nachspiel
daraus entwickelt. Wer das gewann, konnte
erst mit gutem Gewissen vom Siege spre-
chen. Denn der Schuster fuhr nun erst recht
wie Ahasver im ganzen Lande herum und
machte die Kleinhäusler, Erwerbslosen und

Kurzarbeiter, die Kumpels, die abgehärm-
ten Weiber und ausgehungerten Kinder
wild wie nie zuvor.

Aber er beging einen gewaltigen Fehler.
Weit und breit wisperten die Leute von der
Affäre mit dem Brand-Kasper,' es war die
Rede von einem geheiinnisvollen Briefe, in
dem allerlei ausregende und unglaubliche
Dinge darinnenstünden. Begreiflich, dah die-
ser verkommene Schuster neuerdings jede
seiner Hetzreden mit der verwegenen Be-
hauptung anfing, jener bewutzte Brief sei
eine Fälschung der Hakenkreuzler, und der
Vrand-Kasper, dieser llberläufer und Ver-
räter, hätte sich dazu hergegebeit, ihn in
einen Umfchlag mit rufsischen Poftzeichen zu
stecken und fllr echt auszugeien. Wer weitz,
wieviel Taler er dafür eingesteckt hätke!
Kein Wunder, datz der Kasper das erfuhr
und sein Zorn himmelhoch aufloderte. Eines
Tageb brachte er die Briese wieder mit. Wir
schrieben sie auf den Buchstaben gerecht ab,
fuhren in dle Sladt und lietzen di-e Abschrif-
ten ordnungsgemätz beglaubigen. Wir rie-
ten hin und her, wie wir mit ihnen nun
jenem heimtUckischen Burschen am besten das
Geschäft verderben könnten, ohne ihren Ur-
heber der roten Feme preiszugeben. Wir be-
schlosfen, die beiden ersten Schriftstllcke, die
nur uns dreien bekannt sein konnten, zu ver-
ösfentlichen. Wir befeitigten die Namen und
alles, was sonft bei einer Publikation Ee-
fahren für den verzweifelten Verfasser in
sich bergen konnte. Wir verzichteten darauf,
sie im eigenen Kampfgebiete zum Abdruck
zu bringen, und lietzen sie in einer entfern-
ten Stadt der Prefse unferer Freiheitsbewe-
gung übermitteln. Als wir dann die paar
hundert Exemplare einer nach ortsüblichen
Begriffen nahezu fremdartilgen Zeitung mit
jenen Dokumenten in den Arbeiterdörfern
hinter die Haustürklinken gesteckt hatten,
durften wlr beruhigt hofsen, dah alle Spu-
ren unkenntlich gemacht waren und der
schwarze Schuster den bitteren Vissen nicht
ohne Nachteile verdauen würde. Wir stimm-
ten in dieser Meinung völlig mit dem Brand-
Kasper überein. Da er sich jedoch immer
stärker llber den Umstand beunruhigte,
datz merkwürdigerweife nicht eine ein-
zige Zeile mehr von des anderen Hand in
seinen Besitz gelangte, bat er uns um einen
Brief an die Botschaft in Akoskau. — Wo-
chen vergingen. Der schwarze Schuster war
plötzlich verschwunden, nachdem unsere Saat
allenth.alblen aufzugehen begann und sich
nahezu in jeder Verfammlung die Zahl der-
jenigen erhöhte, die offen für den Brand-
Kasper Partei ergriffen. Denn der hatte zu-
letzt ein merkwürdiges Rezept gesunden. Er
pflegte mit einem geliehenen Fahrrade auf
eigene Faust wie ein Schatten hinter dem
schwarzen Schuster herzufahren und überall
dort aufzillauchen, wo diefer ihn am liebsten
nicht angetroffen hätte. Er v-erstand es, un-
auffällig in den Ecken zu sitzen und gemüt-
lich zu warten, bis der Schufter die Rede
auf ihn und jenen Brief bmchte. Dann er-
hob er ein barbarisches Eelächter. Der Schu-
ster, seiner ansichtig, zog es jedesmal ver-
wirrt vor, einen anderen Reim zu dichten.
Der Vrand-Kasper aber gab nun nicht mehr
nach, bis d-er Brief vorgelesen oder einer
von ihnen beiden aus dem Tempel gewor-
fen war. Schlietzlich lietzen sie ihn nirgends
mehr zur TUr h-erein. Da aber wa-ren genü-

gend and-ere, di-e für Len Kasper eine Lanz-e
zu br-echen wagten. Iedenfalls: der Schuster
war eines Tag-es spurlos verschwunden und
der Rothaarige ohne ihn ein bedauerns-
werter Mann, da er nicht mehr als ja und
amen zu sagen gelernt hatte. Als der Rat
dies erfuhr, lietz er dem Brand-Kasper mit-
teilen, Latz di-e Reiseschuld d-es andern noch
nicht bez-ahlt wäre. Si-e wiirden sich wohl
oder übel an ihn halten müssen. Bei Eott,
der Kasper fluch-te g-ewaltig. Mehr konnte er
wohl nicht tun. Bald darauf bracht-e der
Postbot-e dem BLrgermeister ein-e Ansichts-
karte aus Len-ingrad, ouf welcher d-er Echu-
ster ihn-en allen schöne Grlltze schickte. Haha!

Als der Kasper hörte, datz jener wieder
in Rutzland war, gab er den Josef fllr ver-
loren. Wir schrieben ihm einen neuen Brief
für die Votschaft. Wir gaben ihm das Eeld,
um diesen Brief auf schnellstem Wege abzu-
fertigen. Jch gestehe jedoch, datz wir — der
Heini und ich — diesen Aufwand fllr ver-
loren ansahen. Ich vergesse nicht, wie der
Brand-Kasper, dieser gutmütige Bür, auf-
geregt auf seinen borstigen Schnurrbart-
spitzen herumbitz, während ich schrieb. 2ch
vergesse nicht, wie er meine Hand mit seincn
beiden Pranken umschlotz, als er mir für
diesen Dienst dankte. Es zuckte in seinem
langen, groben Eesichte, und seine Augen
hatten einen merk'wllrdigen Elanz. In der
Werkstattllr blieb er noch einmal stehen und
sagte: Jhr glaubt doch auch nicht, datz dem
Sepp etwas passiert ist, wie? Was sollte
schon passiert sein, antwortete der Heini
gleichmütig, autzer uns dreien weitz doch
keiner, datz er diese Vriefe geschrieben hat —
und der Schuster kennt ihn ja gar nicht! Ja,
ja, sprach der Kasper, vergelt's Eott und
Heil Hitler!

Als er gegangen war, wiegte der Heini
den Kopf bedenklich hin und her. Schade,
meinte er. Der letzte Brief ist vor drei Mo-
naten angekommen. Der arme Teufel wird
daran glauben mllssen. Ich vermochte ihm
nicht zu widerfprechen. Es wurde Winter,
und wir hatten in der Härte und Hast der
täglichen Kämpfe nahezu vergessen, datz der
Brand-Kafper immer noch auf eine Antwort
aus Moskau warten mutzte. Endlich eines
Tages stand er wieder vor uns. Sein Eesicht
war grau, seine Augen stier und weitaufge-
rissen. Als er aus der rechten Ioppentasche
einen Vrief herauszog, zitterte seine plumpe
Hand. Er wollte etwas sagen. Aber unter
seinem struppigen Schnurrbart schlich sich
nur ein unverständliches Eemurmel hervor.
Ich sah, wie er daran schluckte. Er trug
keinen Kragen um den Hals, und der
Eummiring um den Steckknopf zuckte llber
seiner wllrgenden Kehle. Wir wutzten, was
geschehen war, ohne datz er ein verständ-
liches Wort darllber verloren hatte. Mit
hilfloser Eebärde hielt er mir den Brief hin.
Ich werde nie vergessen, wie dieser unge-
schlachte, gutmlltige und gutgläubige, grobe
Mann da die Fäuste langsam hob und
keuchte: Da! Da! Sie haben ihn umgelegt,
die Hunde! Die Botschaft teilte kurz und
sachlich mit, datz der besagte Iosef Soundso,
beziehungsweise seine Familie, in Moskau
nicht feststellbar seien. Der gegenwärtige
Aufenthalt des Josef Soundso, beziehungs-
weise seiner Familie, sei dort unbekannt. Der
Heini meinte, daraus ginge doch noch nicht
hervor, datz dem Sepp etwas passiert wäre.
Der Brand-Kafper «ber schüttelte den Kopf.
Sie haben ihn geschnappt, murmelte er.
Wenn sie ihn nicht gleich kaltgemacht haben,
dann ist er deportiert worden. Und in Si-
birien geht er kaputt. Das weitz ich jetzt
besser.

Ich füge hinzu, datz jener unbekannte
Mann aus üsterreich stammte. Dennoch
aber wage ich zu sagen, datz es stch um einen
deutschen Arbeiter gehandelt hat, der seit
jener Zeit verschollen ist. Die rote Feme,
was ist das? Vielleicht gibt es wsise und
hohe Herren, die den Brand-Kasper ein-
mal darnach fragen sollten. Er hat drei
Briefe zu H-ause in der Kommodenfchublade
liegen, die langsam vergilben. Er könnte
sie herausnehmen und eine alltägliche Ee-
schichte erzählen, die dazugehört. K.

llöi' Zvkwöirei' Vivtitei' »Iskob 8vlisffne»' üdei' üse neue lleulsvkisnl!

Nach Meldung der in Ziirich erschcinenden Zeitung „Dic Front" Nr. 241, Organ dcr
Nationalen Front, sand in Ziirich einc Kundgebung der Nationalen Front statt, aus der
auch dcr bekanntc Schweizer Dichter und Schriststeller Jakob Schassncr sprach. Er erllärte
u. a., dag cr sich aus die Seite der Volksgemeinschaft gestellt habe. Warum solle dcr sluch-
würdig sein, der sich nicht zum internationalen sonoern zum nationalcn Sozialismus
stelle. Der Schweizer Dichter kam auch auf das ncue Dcutschland zu sprechen und mcinte,
dag man sich vor allem Auskunft dariiber verschasfen müsse, was die Wahrheit iiber
Dcutschland sei. Er berichtet dann liber seine Eindrücke von dcm Kongreh sür Freizcit
und Erholung. Er habe zutiefst Einblick gewonnen in den Grundgedanken, von dem alle
Teilnehmer ersüllt waren. Jn den gesa'gten Beschliisscn hätten jene grundlcgenden Forde-
rungen Ausdrnck erhalten, die das nationalsozialistische Deutschland bereits verwirklichtc,
nänilich die Forderung aus das Recht des Arbeiters aus Frcizeit und bezahltcn Urlaub.

Wic stehe cs nun in Deutjchland um die Freihcit? Man solle den Arbeiter, den Vauer,
den Ecwerbetreibenden sragcn, ob sie ihren heutigen Ausjticg als Unsreiheit oder nicht
vielmehr als eine grohe Besreiung empsinden. Das Volk in Dcutschland, so suhr dcr
Redncr sort, trauert den Schwätzern, die in der Versenkung verschwundcn sind, nicht nach.
 
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