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48 .


Oppenheimer Pforte.
Die nächste Pforte in der Landmauer ist auf den alten Plänen
als ein von zwei runden Thürmen begleitetes Thor dargestellt. Zur Zeit
der Belagerung, während der an dem schwächsten Theile der Sachsen-
häuser Befestigung zwischen Ulrichstein und Atfen-Pforte grosse Ver-
änderungen vorgenommen wurden, ging die Pforte ein: ihre Reste mit
den Thurmstümpfen wurden erst etwa 1812 beseitigt.
Affen- Pforte.
Das Süd-Thor Sachsenhausens, das Alfen-Thor, welches seinen Namen
von dem in der Nähe befindlichen Eckhause zum Alfen erhalten hat, hatte
einen viereckigen Thurm über sich;
eine einfache Brücke führte über den
Graben. Die Pforte erfuhr bei den
Arbeiten vor der Belagerung von 1552
manche Veränderungen; ihr Thurm
wurde abgebrochen, aber nachher
wieder aufgebaut. Die Pforte wurde
nach der Belagerung auf beiden Seiten
mit Rundelen versehen, wie sie aut
dem Merianschen Plane zu erkennen
sind. Fig. 56 zeigt eine Lindheimersche
Abbildung, welche nach Radi ge-
zeichnet ist. Nach 1769 erhielt das Dach desThurmes ein kleines Thürmchen
zur Aufnahme der Schlaguhr des abgebrochenen Brücken-Thurmes. In
der fürstlichen Zeit wurde die Pforte vollständig niedergerissen.
M ü h 1 - P f o r t e.
Auf dein Belagerungsplane ist noch die östliche Pforte Sachsenhausens
nach Oberrad zu als Thor mit darüber befindlichen Zinnen und daneben
stehendem Thurm sichtbar, zu welchem von der Stadt aus eine Brücke
führte. Ob sie wirklich Mühl-Pforte geheissen hat, ob die Röder oder
Neue Pforte des XIV. und XV. Jahrhunderts mit ihr identisch waren,
bedarf noch näherer Aufhellung. Auch an dieser Ostseite der Sachsen-
häuser Befestigung, dem Thiergarten, als dem vom Mühlberg aus
gefährdetsten Theile der Sachsenhäuser Befestigung, wurden vor und
während der Belagerung tiefeingreifende Aenderungen vorgenommen.
Die Mainmauer vom Thiergarteneck im Osten bis zum Kuhhirten-
Thurm wurde anscheinend 1890 erbaut, während die Mauer von da an bis
zum Brücken-Thurm vor dem Frankensteiner Hofe und dem Deutschordens-
Hause erst etwa hundert Jahre später aufgeführt wurde. Am Thiergarten
selbst herrschte in den Jahren 1450—1452 eine lebhafte Bauthätigkeit,
als deren hervorragendster Meister Eberhard Friedberger erscheint.
 
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