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nebst Vase. Vorne befindet sich die Inschrift: „Zum: Klapper Brunen 1789."
Die vier Seiten haben dann je eine durch einen Kranz eingefasste Inschrift
mit den Namen des Brunnenschultheissen, der beiden Brunnenmeister
und des Steinmetzmeisters G. IV.
Maeyr. Er wurde 1888 renoviert.
Wir gedenken schliesslich noch
zweier Pumpensäulen, die eine
eigenartige Ausbildung erfahren
haben. Die eine ist allem Anscheine
nach die 1794 errichtete, 1831 be-
seitigte Säule des Schlosser- oder
Weissen-Lilien-Brunnens auf
dem Theater-Platz und befindet sich
jetzt im Garten des zur Gemeinde
Seckbach gehörigen Hofes Heiligen-
stock. Es ist ein Obelisk, durch
verzierte Quadern nach der Höhe
getheilt, auf denen verschiedene Re-
liefdarstellungen angebracht sind;
oben stand früher ein Blumentopf
mit einer vergoldeten Lilie. Auf
einem der mittleren Quader in
grossen lateinischen Buchstaben die
zweizeilige Inschrift „Iohann David
Voelker A . B . - M. ", auf einem
anderen daneben, auch zweizeilig:
„Carli & D'Avis MDCCCXXXI";
erstere nennt den älteren Brunnen-
meister zur Zeit der Errichtung,
letztere hat der Käufer der Säule
1831 eingraben lassen; andere In-
schriften (Jahr der Errichtung und
Namen des Brunnens wie des
jüngeren Brunnenmeisters) sind
offenbar beseitigt worden, da die
Säule von dem Käufer zu anderen
Zwecken verwendet wurde. *) Ein
einfacher nüchterner Obelisk ist
eine der jüngsten Pumpensäulen (wohl die jüngste), die des 1812 er-
richteten Brunnens in der Brückhof-Strasse, lediglich in der Mitte

Fig. 370. Brunnen an der Nikolai-Kirclie.

9 Vgl. Kleine Presse 1897 Nr. 215 mit Abbildung und dazu Battonn VI, 210, sowie die
Akten des Stadtarchivs I Ugb A 12 Nr. 88 über diese Säule, deren Eigenschaft als Pumpen-
säule allerdings von ihrem Wiederentdecker, Postbaurath a. D. Cuno, aus technischen
Gründen bestritten wird; die Brunnenmeister-Inschrift schliesst aber jeden Zweifel aus.
 
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