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der Gartenfront zeigen sowohl in der Komposition wie in der Ausführung
die Hand eines tüchtigen Künstlers.
Auch die Schlosserarbeiten, wie z. B. das Gitter des Balkons nach
der Strasse, das Treppengeländer und verschiedene kleinere Fenstergitter
lassen einen geübten, stilkundigen Meister vermuthen. Das Balkongeländer
nach dem Garten, das die Formen des Louis XVI.-Stils zeigt und somit
einer späteren Zeit angehören dürfte, muss ebenfalls eine tüchtige Arbeit
genannt werden. Das heute leere Mittelfeld in diesem Gitter enthielt
früher vielleicht das hessische Wappen.


Fig. 406. Darmstüdtcr Hof; Seitenbau. Mclanchthonstube.

Der seitliche Fachwerkbau im Garten, der einzige Rest des
ehemaligen Brommschen Hauses, ist vollständig verbaut. Selbst die Facade
(Fig. 404) lässt sich nur schwer nach dem Vorhandenen wiederherstellen.
Der untere, hohe, gemauerte Sockelbau nimmt in Erdgeschosshöhe
das Holz-Fachwerk auf, dessen vorkragendes erstes Obergeschoss durch elf
schön geschnitzte ßgürliche Konsolen unterstützt wird. Im Charakter
der deutschen Renaissance gehalten, sind dieselben sich im Motiv beinahe
einander gleich. Fig. 405 zeigt eine dieser Konsolen.
Das Erdgeschoss dürfte ausser dem rechts gelegenen kapellenartigen
Gewölbe und dem darüber befindlichen Doppelfenster noch drei Gruppen
vierfach gekuppelter Fenster enthalten haben, über denen im Obergeschoss
dreifachgetheilte Fenster derart angeordnet waren, dass die Pfosten der
 
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