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Kreis Stadt Quedlinburg.
zwischen ihnen geteilt, die von Blattkompositionen in getriebenem Silber und
wenigen Filigranschnüren ausgefüllt sind. Die übrigbleibenden Zwickel füllen
Edelsteine und einfaches Filigran nebst kleinen Edelsteinen aus. Die Schmal-
seiten enthalten je einen Flachbogen in ähnlicher, besonders schöner Aus-
führung. Äusseren und inneren Rand verbindet in der Mitte beiderseits ein
kurzes Querband, größtenteils von einem großen Saphir oder einer weniger großen
Granatschale ausgefüllt, die beide mit ihrer einen Hälfte in den Außenrand
übergreifen.
G. Der Edelsteinschmuck: 1. Auf dem Deckel 2 große, 26 kleine
Saphire, 1 großer, 2 kleinere Amethyste, 1 großer Rubin, 6 Smaragde, 67 Al-
mandine, 1 Türkis, 1 Granatschale, zusammen 107, und ein großer grüner Glasfluß.
2. Die Vorder wand: 1 Amethyst-Gemme, 4 Smaragde, 1 Rubin, 2 Amethyste,
3 Almandine, 1 Saphir (zusammen 11), 8 transparente Emailleschilder und 1 Rubin-
Glasfluß. 3. Linke Schmalseite: 3 Saphire, 2 Almandine (zusammen 5) und
10 imitierte Rubinen und Topase. 4. Rechte Schmalseite: 1 Rauchtopas,
1 Saphir, 1 Smaragd, 2 Almandine (zusammen 5) und 11 imitierte Saphire und
Almandine. 5. Rückwand: 5 Saphire, 1 Smaragd (zusammen 6) und 16 imi-
tierte Saphire und Topase. Im ganzen ist also das Kästchen geschmückt mit
154 echten Edelsteinen, 17 Kunststeinen, wobei 8 Emaille.
Der Boden besteht aus einer mit herrlicher Nielloarbeit geschmückten
Silberplatte. (Tafel 13.) Die von einem schönen Inschriftrand umgebene Dar-
stellung ist dreiteilig. Das schmalere Mittelfeld zeigt die thronende Gestalt des
predigenden Heilandes in einer von zwei Spitzbogen und zwei flachen Rund-
bogen gebildeten Umrahmung, die eine Inschrift trägt links und rechts von der
Gestalt A und T, mit Kreuz. Die Gestalt ist gut gezeichnet, besonders reich
und gelungen der Faltenwurf. Die Umschrift lautet: QVODCVNQVG PGTIGRITIS
1 NOMING MGO HOC FATIAQQ. Den unteren Teil des Feldes füllen die kleineren
Gestalten der Äbtissin Agnes und der Pröpstin Oderade, die mit erhobenen
Händen an einem Altar knien. Der Altar bildet einen Würfel, dessen Platte
schachbrettartig bemustert ist und dessen Seiten drei parallele Wellenlinien quer
durchziehen, wohl den Marmor andeutend. Das ganze Mittelfeld ist von der In-
schrift umzogen: TGMPORG AGNGTIS ABBG | GT ODGRADIS PPG FAC | TA
GST HGC | CAPSA CGR T -1 FIDNG (?). Die oberen schriftleeren Hälften der
Seiten sind mit je einer Gänsefeder ausgefüllt.
Die beiden Flächen links und rechts von dem Mittelfelde haben je drei
übereinander stehende Bogenreihen, die auf kurzen Säulen ruhen und die Namen
der Heiligen tragen, die in dem Bogenfelde als Brustbilder prangen. So ent-
stehen jederseits neun Felder mit folgenden Namen:
1. S. SERVATIVS. 2. S. IOHAGS. BAPT.
3. SA. ffiARIA.
4. SCS. PGTRVS. 5. S. ANDRGAS.
6. S. BARTHOLOM.
7. S. VIGILIVS. 8. S. RGM1GIVS.
9. S. MARTINVS.
10. S. STGPHANVS. 11. S. MAVR1TIVS.
12. S. GÖOR1VS.
13. S. NICOLAVS. 14. S. PVSINNA.
15. S. VRSVLA.
16. S. CIRIACVS. 17. PANCRATIVS.
18. CR1STOFORVS.
Kreis Stadt Quedlinburg.
zwischen ihnen geteilt, die von Blattkompositionen in getriebenem Silber und
wenigen Filigranschnüren ausgefüllt sind. Die übrigbleibenden Zwickel füllen
Edelsteine und einfaches Filigran nebst kleinen Edelsteinen aus. Die Schmal-
seiten enthalten je einen Flachbogen in ähnlicher, besonders schöner Aus-
führung. Äusseren und inneren Rand verbindet in der Mitte beiderseits ein
kurzes Querband, größtenteils von einem großen Saphir oder einer weniger großen
Granatschale ausgefüllt, die beide mit ihrer einen Hälfte in den Außenrand
übergreifen.
G. Der Edelsteinschmuck: 1. Auf dem Deckel 2 große, 26 kleine
Saphire, 1 großer, 2 kleinere Amethyste, 1 großer Rubin, 6 Smaragde, 67 Al-
mandine, 1 Türkis, 1 Granatschale, zusammen 107, und ein großer grüner Glasfluß.
2. Die Vorder wand: 1 Amethyst-Gemme, 4 Smaragde, 1 Rubin, 2 Amethyste,
3 Almandine, 1 Saphir (zusammen 11), 8 transparente Emailleschilder und 1 Rubin-
Glasfluß. 3. Linke Schmalseite: 3 Saphire, 2 Almandine (zusammen 5) und
10 imitierte Rubinen und Topase. 4. Rechte Schmalseite: 1 Rauchtopas,
1 Saphir, 1 Smaragd, 2 Almandine (zusammen 5) und 11 imitierte Saphire und
Almandine. 5. Rückwand: 5 Saphire, 1 Smaragd (zusammen 6) und 16 imi-
tierte Saphire und Topase. Im ganzen ist also das Kästchen geschmückt mit
154 echten Edelsteinen, 17 Kunststeinen, wobei 8 Emaille.
Der Boden besteht aus einer mit herrlicher Nielloarbeit geschmückten
Silberplatte. (Tafel 13.) Die von einem schönen Inschriftrand umgebene Dar-
stellung ist dreiteilig. Das schmalere Mittelfeld zeigt die thronende Gestalt des
predigenden Heilandes in einer von zwei Spitzbogen und zwei flachen Rund-
bogen gebildeten Umrahmung, die eine Inschrift trägt links und rechts von der
Gestalt A und T, mit Kreuz. Die Gestalt ist gut gezeichnet, besonders reich
und gelungen der Faltenwurf. Die Umschrift lautet: QVODCVNQVG PGTIGRITIS
1 NOMING MGO HOC FATIAQQ. Den unteren Teil des Feldes füllen die kleineren
Gestalten der Äbtissin Agnes und der Pröpstin Oderade, die mit erhobenen
Händen an einem Altar knien. Der Altar bildet einen Würfel, dessen Platte
schachbrettartig bemustert ist und dessen Seiten drei parallele Wellenlinien quer
durchziehen, wohl den Marmor andeutend. Das ganze Mittelfeld ist von der In-
schrift umzogen: TGMPORG AGNGTIS ABBG | GT ODGRADIS PPG FAC | TA
GST HGC | CAPSA CGR T -1 FIDNG (?). Die oberen schriftleeren Hälften der
Seiten sind mit je einer Gänsefeder ausgefüllt.
Die beiden Flächen links und rechts von dem Mittelfelde haben je drei
übereinander stehende Bogenreihen, die auf kurzen Säulen ruhen und die Namen
der Heiligen tragen, die in dem Bogenfelde als Brustbilder prangen. So ent-
stehen jederseits neun Felder mit folgenden Namen:
1. S. SERVATIVS. 2. S. IOHAGS. BAPT.
3. SA. ffiARIA.
4. SCS. PGTRVS. 5. S. ANDRGAS.
6. S. BARTHOLOM.
7. S. VIGILIVS. 8. S. RGM1GIVS.
9. S. MARTINVS.
10. S. STGPHANVS. 11. S. MAVR1TIVS.
12. S. GÖOR1VS.
13. S. NICOLAVS. 14. S. PVSINNA.
15. S. VRSVLA.
16. S. CIRIACVS. 17. PANCRATIVS.
18. CR1STOFORVS.