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Kreis Stadt Quedlinburg.
Geschmack geschichtlich Gewordene verhinderte die Wiederherstellung in den
ursprünglichen schönen Formen. Der Zustand im Innern erfuhr 1868 eine
völlige Erneuerung. Die meisten Emporen und alle Kirchenstübchen wurden
beseitigt; zahlreiche Gemälde und Denkmäler herausgeschafft, z. T. vernichtet. So
erhielt die Kirche ihr jetziges Aussehen.
Fassen wir diese Ergebnisse zusammen, so kommen wir zu folgender Übersicht:
(1110) Anlage der Krypta,
Errichtung einer romanischen Basilika,
Spätromanische Westtürme und deren Vollendung im
Übergangsstil,
Neubau des gotischen Chors mit Kalandskapelle,
Errichtung der Sakristei,
Umbau des Langhauses,
Zerstörung des südlichen Turmhelms und sein Ersatz
durch Walmdach mit Dachreiter,
Moderne Wiederherstellung im Innern, Abbruch der
Marienkapelle,
Brand im Turmdach, Wiederherstellung des Walm-
daches und Dachreiters.
Die Orientierung des Gebäudes ist, wie die aller anderen Kirchen in
Quedlinburg, nicht streng von West nach Ost, sondern von Nordwest nach Südost
um 1250
1410-1439
15. Jahrhundert
Ende des 15. Jahrhunderts
16. Jahrhundert
1868 f.
1901
Südwand:
Nord wand:
Dienste bei
a bis p des
Grund-
risses :
Ei mt vor-
handen
Abb. 139. Steinmetzzeichen im Chor.
Altäre hat die Kirche drei. 1. Den Hochaltar im hohen Chor, 2. einen
alten Altar, der jetzt im südlichen Seitenschiff steht, und 3. den alten Altarschrein
in der Kalandskapelle. Der frühere Hauptaltar ist 1700 der Ägidiikirche über-
lassen worden (s. dort). Sie sind sämtlich aus Holz. 1. Der Hochaltar, ein herr-
liches Werk vom Jahre 1700x). [Tafel 23.] Schon 1692 wurden die Yorbereitungen
dazu getroffen und dem Prof. Sturm in Wolfenbüttel Entwurf und Ausführung
übertragen; für jenen erhielt er 24 Taler, für diese 50 Taler. Der Altaraufbau
ist dreiteilig, abgesehen vom Sockel. Auf diesem erheben sich auf verzierten
i) Vgl. K. Steinacker, Die Bilderwand des Hochaltars der Benediktikirche in Quedlin-
burg. Festschrift für P. Zimmermann, 1914.
Kreis Stadt Quedlinburg.
Geschmack geschichtlich Gewordene verhinderte die Wiederherstellung in den
ursprünglichen schönen Formen. Der Zustand im Innern erfuhr 1868 eine
völlige Erneuerung. Die meisten Emporen und alle Kirchenstübchen wurden
beseitigt; zahlreiche Gemälde und Denkmäler herausgeschafft, z. T. vernichtet. So
erhielt die Kirche ihr jetziges Aussehen.
Fassen wir diese Ergebnisse zusammen, so kommen wir zu folgender Übersicht:
(1110) Anlage der Krypta,
Errichtung einer romanischen Basilika,
Spätromanische Westtürme und deren Vollendung im
Übergangsstil,
Neubau des gotischen Chors mit Kalandskapelle,
Errichtung der Sakristei,
Umbau des Langhauses,
Zerstörung des südlichen Turmhelms und sein Ersatz
durch Walmdach mit Dachreiter,
Moderne Wiederherstellung im Innern, Abbruch der
Marienkapelle,
Brand im Turmdach, Wiederherstellung des Walm-
daches und Dachreiters.
Die Orientierung des Gebäudes ist, wie die aller anderen Kirchen in
Quedlinburg, nicht streng von West nach Ost, sondern von Nordwest nach Südost
um 1250
1410-1439
15. Jahrhundert
Ende des 15. Jahrhunderts
16. Jahrhundert
1868 f.
1901
Südwand:
Nord wand:
Dienste bei
a bis p des
Grund-
risses :
Ei mt vor-
handen
Abb. 139. Steinmetzzeichen im Chor.
Altäre hat die Kirche drei. 1. Den Hochaltar im hohen Chor, 2. einen
alten Altar, der jetzt im südlichen Seitenschiff steht, und 3. den alten Altarschrein
in der Kalandskapelle. Der frühere Hauptaltar ist 1700 der Ägidiikirche über-
lassen worden (s. dort). Sie sind sämtlich aus Holz. 1. Der Hochaltar, ein herr-
liches Werk vom Jahre 1700x). [Tafel 23.] Schon 1692 wurden die Yorbereitungen
dazu getroffen und dem Prof. Sturm in Wolfenbüttel Entwurf und Ausführung
übertragen; für jenen erhielt er 24 Taler, für diese 50 Taler. Der Altaraufbau
ist dreiteilig, abgesehen vom Sockel. Auf diesem erheben sich auf verzierten
i) Vgl. K. Steinacker, Die Bilderwand des Hochaltars der Benediktikirche in Quedlin-
burg. Festschrift für P. Zimmermann, 1914.