Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 23.1911

DOI Artikel:
Adam, A.: Das Bischöfliche Schloss Hohbarr
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24774#0028

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
14

Moglich sind aber auch andere Hypothesen. Die Thanner Chronik
schreibt von jenem Jahr : ,,Die leydig Pest grassiert nocli alleweil
in unserm lieben Vaterland und nimbt im ganzen Land, furnamblich
aber zu Strassburg, vil tausend Menschen hinweg.“

Auch wâre nicht ausgeschlossen, dass der Anlass zum Gelübde
weiter zurückgelegen batte und vielleicht im Erdbeben zu
suchen ware, das am 18. Oktober 1356 das Land so stark ver-
wüstete, auf 8 Stunden uni Basel herum 34, ,,etliche sagen wol 60
nambhafte Bergschlosser und Burgen“ zerstorte und liber einen
Haufen warf1 und si eh zu Strassburg am 15. Mai 1357 ,,abermahl

Die restaurierte Schlosskapelle.

also gewaltig“ erneuerte. Dass die Strassburger wegen dieses Erd-
bebens eine jahrliche Prozession in die St. Lukaskapelle gelobten,
ist bekannt. Es diirfte darum nicht befremden, wenn die Glaubigen
in der Umgegend von Zabern damais ein Gelübde abgelegt hatten.

Doch sichere Auskunft ist hier nicht moglich. Worin das Gelübde
bestanden, ist aus unserer Inschrift gleichfalls nicht mehr zu erraten.

Sollen wir annehmen, dass der Turin, an welchem die Tafel an-
gebracht ist, infolge eines Gelübdes erbaut, oder dass die Glaubigen

1. Thanner Chron.
 
Annotationen