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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 23.1911

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Gutmann, Carl: Köstlach: Römische Villa und Prähistorischer Ringwall
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https://doi.org/10.11588/diglit.24774#0180

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wurde bei 3 m Entfernung von der Peripherie und 1,50 m unter
der Seitenoberflàche, also im gleichen Niveau, ein massives, eisernes
Armband, ein eisernes Ohrringlein und ein Stück Brauneisenstein
(Teil eines grosseren Botmerzknollens) gefunden. Es folgten dann
noch Stückchen von Extremitàtenknochen und etliche Topf-
scherbchen, darunter 2 Randstiicke eines Gefàsses der Hallstattzeit.
Armband und Ohrring weisen darauf liin, dass hier eine Frau nach-
bestattet worden war, der man, wie sich durch die weiteren Fest-
stellungen ergab, links vom Kopfe den Schàdel eines noch jungen
aber vollstàndig ausgewachsenen, mittelgrossen Pferdes beigesetzt
batte. Der Pferdeschâdel befand sich noch in seiner ursprünglichen
Page, horizontal auf die Unterkiefer gestellt, die Schnauze nacli
Siiclen gericlitet.

Der eiserne Armring (Tafel III, Fig. 25) ist stark verrostet und
durch Abspringen der Postteile an der ganzen Aussenseite selir be-
scliadigt. Fr hat elliptische Form mit Achsenlângen von 62 mm und

Textfigur f.

dut erhaltenes Schlussstück des eisernen
Armringes.

48 mm im Lichten. Die Breite
betragt in der Mitte 11 mm, an den
offenen Enden bloss 9 mm. Die
grôsste Stàrke wird ursprünglich
5 mm betragen liaben. Die Innen-
seite zeigt eine glatte, ebene

Flache, die Aussenseite ist leiclit gewolbt. An einem Endstück ist
die Gestaltung noch erkennbar, das andere ist durch Abbrockelung
deformiert. Am gut erhaltenen Endteil liegt an der Aussenseite,
dicht neben dem Abschluss eine halbrunde Querleiste und 11 mm
weiter zuriick eine zweite. Fast will es scheinen, als waren unter
der Rostschicht einige ornamentierende Querstriche bemerkbar
(Textfigur /).

Das eiserne Ohrringlein (Tafel III, Fig. 26) ist ziemlich gut er-
halten, doch fehlt ein etwa 10 mm langes Endstück. Es ist aus einem
2 mm starken, vierkantig zugeschlagenen Eisenstabchen kreisrund
gefertigt, jetzt, durch Schlag bei der Auffindung oder durch den
Druck der iibergelagerten Steine, etwas langlich gebogen. Der Durch-
messer betragt im Lichten 19 mm, von Aussenkante zu Aussenkante
25 mm. Die Kanten sind so gestellt, dass eine die Peripherie, die
gegenüberliegende den inneren Rand des Ringleins bildet. An dem
intakt erhaltenen Ende befindet sich eine etwa 2 mm lange, abgesetzte
Spitze, ein Dorn, der sich in das hohle, gegenüberstehende Ende
 
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