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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 23.1911

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Forrer, Robert: Die römischen Terrasigillata-Töpfereien von Heiligenberg-Dinsheim und Ittenweiler im Elsass: Ihre Brennöfen, Form- und Brenngeräte, Ihre Künstler, Fabrikanten u . Fabrikate
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https://doi.org/10.11588/diglit.24774#0575

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561

Seit Schweighâuser, d. h. seit 1822, sind bis zum Jahre 1909, d. h.
biszudenGrabungenunseresMuséums, keine Topferofenmehrgefunden
worden. Unsere Nachforschungen der Jahre 1909 und 1910 haben bis
jetzt die Fundamente von sechs Brennofen ergeben, womit freilich
der vorhandene Bestand zweifellos noch lange nicht erschôpft ist.

Der erste Ofen (N° III der Reihenfolge und des Situationsplanes),
auf den wir 1909 trafen, wurde zwischen den Punkten G und J des
Planes bei Aufgrabung des StraBengrabens gesichtet. Die Terrain-
verhâltnisse, insbesonders seine teilweise Lage unter der breiten und
vielbefahrenen LandstraBe, stellen indessen seiner BloB- und Klar-
legung grofie Schwierigkeiten entgegen.

Er envies sicli durch die StraBenarbeiten von 1822 stark zer-
stôrt und zeigte Peste
eines mit viel Brand-
asche gef üllten Heizka-
nals, daneben schmale
Ziegelmauern, welch
letztere den Brennrost
zu tragen bestimmt
waren (vgl. Fig. 38).

Rechts davon zeigte
sich ein 2,i<> m breites
Sandsteinlager, das

Fig. 13. Tonrohr,

Fig. 14. Tonscheibe,

T i , .. , j gefunden 1822 in situ auf dem Ofen N° II (Fig. 10).

a er sehr zerstort und (Nach Schweighâuser resp. Ravenêz).

dessen Zweck daher

nicht sicherzustellen war. Hier fanden sich ein paar defekte Leisten-
ziegel, darunter auch der erste unserer Falzziegel mit dem Stempel
GIMTI, von welchem weiter unten die Rede sein wird, daneben einige
wenige Sigillatascherben und zwei Fragmente schwerer Standringe.

Es wâre moglich, daB dieser Ofen, der schon bei den StraBen-
arbeiten des XVIII. Jahrhunderts und wieder, wie schon betont, 1822
angeschnitten worden sein muB, identisch ist mit dem von Schweig-
hauser in der StraBenflucht angetrofïenen ; indessen lassen die wenigen
Reste, die wir bisher fanden, keine Identifikation zu, und das Fehlen
des Steinschutzes, den Schweighâuser vor der Zudeckung an der Ofen-
ruine gegen die Strassenbôschung hin anbringen lieB1, macht es

1. Schweighâuser erwahnt dieses Verschlusses in dem verkürzten Bericht über
die Heiligenberger Ofen, den er in seinem Werke ,,Antiquités de VAlsace11 (II, 1828)

gibt : ,,. . . encore a-t-il fallu en refermer l’entrée “.
 
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