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hobener Reehten zu sehen ist. Der Halbkreis uncl die Figur sind
Motive, die aucb bei unseren Heiligenberger Reliefkiinstlern wieder-
kehren; auf der Verecundusscherbe von Lezoux verraten sie —
was selir beaclitenswert ist — eine etwas massiv arbeitende,
wenig kunstreiche Hand. Als Arbeiten dieses Verecundus von
Lezoux diirften die Scherben mit dessen Stempel anzusehen sein,
welche man mehrfach in Gallien, so in Mandeure, Luxeuil etc.
gefunden hat. Eine Schale von Mandeure (Vaissier Nr. 163 im
Muséum von Montbéliard) zeigt Lowen und Hirsche und den Stempel
VERECVNDI gro!3 und vertieft, mit VE und VND in Ligatur,
ganz in der Art, wie der Name spâter auf den Scberben von
Augsburg und Kôstlacb wiederkelirt (vgl. Fig. 55e, e, f, S).
Fig. 55. Namensstempel des Verecundus von Lezoux, Windisch, Rheinzabern usw.
a. PreBform von Lezoux. — b. Stempel von einem Reibschalenrand aus Windiscli.
— c. Stempel von einer Scherbe aus Mandeure (Fabrikat von Lezoux). — d. Stempel
auf einer Lampe von Windisch. — e. Stempel auf der Scherbe Fig. 10 und 10a
Tafel XXXI von Windisch. — /. Stempel auf einer Schale von Augsburg (Fabrikat von
Windisch). — g. Stempel auf der Schale von Kôstlach Fig. 1 Tafel XXXI (Fabrikat von
Windisch oder Ittenweiler). — h. u. i. Stempel auf Scherben von Rheinzabern.
(Aile in 1L der XaturgrôBe. — Fig. a im Muséum zu Saint-Germain-en-Laye, b, c
und e im Muséum zu Windisch, d im Muséum zu Aarau, / im Muséum zu Augsburg,
g in der Sammlung Gutmann-StraBburg, h u. i in der Sammlung Ludovici-Speier).
Dann begegnet uns Verecundus in Windisch, dem rômischen
Vindonissa, aucb dort als Relief tôpfer sich etablierend. Im Jabre
1869 wurde namlicb dort beim Bau der neuen Irrenanstalt ein
romischer Brennofen mit Geschirr aufgedeckt, worüber L. Frôlich
nach Aufzeicbnungen von Rochholz im ,,Anzeiger für schweizerische
Altertumskunde1'' 1907 (p. 35) berichtet liât. Man habe ,,die west-
liclie Stadtmauer von Vindonissa und auberhalb derselben einen
vollstàndigen Brennofen samt Geschirr ni ederlage des hier sefjhaft ge-
wesenen Tôpfer s Verecundus gefunden“. Unter den Funden werden
5 vollstandige rote Tonlampen mit diesem Stempel erwabnt, davon
eine dieser Lampen VERECVND signiert und noch jetzt in der
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hobener Reehten zu sehen ist. Der Halbkreis uncl die Figur sind
Motive, die aucb bei unseren Heiligenberger Reliefkiinstlern wieder-
kehren; auf der Verecundusscherbe von Lezoux verraten sie —
was selir beaclitenswert ist — eine etwas massiv arbeitende,
wenig kunstreiche Hand. Als Arbeiten dieses Verecundus von
Lezoux diirften die Scherben mit dessen Stempel anzusehen sein,
welche man mehrfach in Gallien, so in Mandeure, Luxeuil etc.
gefunden hat. Eine Schale von Mandeure (Vaissier Nr. 163 im
Muséum von Montbéliard) zeigt Lowen und Hirsche und den Stempel
VERECVNDI gro!3 und vertieft, mit VE und VND in Ligatur,
ganz in der Art, wie der Name spâter auf den Scberben von
Augsburg und Kôstlacb wiederkelirt (vgl. Fig. 55e, e, f, S).
Fig. 55. Namensstempel des Verecundus von Lezoux, Windisch, Rheinzabern usw.
a. PreBform von Lezoux. — b. Stempel von einem Reibschalenrand aus Windiscli.
— c. Stempel von einer Scherbe aus Mandeure (Fabrikat von Lezoux). — d. Stempel
auf einer Lampe von Windisch. — e. Stempel auf der Scherbe Fig. 10 und 10a
Tafel XXXI von Windisch. — /. Stempel auf einer Schale von Augsburg (Fabrikat von
Windisch). — g. Stempel auf der Schale von Kôstlach Fig. 1 Tafel XXXI (Fabrikat von
Windisch oder Ittenweiler). — h. u. i. Stempel auf Scherben von Rheinzabern.
(Aile in 1L der XaturgrôBe. — Fig. a im Muséum zu Saint-Germain-en-Laye, b, c
und e im Muséum zu Windisch, d im Muséum zu Aarau, / im Muséum zu Augsburg,
g in der Sammlung Gutmann-StraBburg, h u. i in der Sammlung Ludovici-Speier).
Dann begegnet uns Verecundus in Windisch, dem rômischen
Vindonissa, aucb dort als Relief tôpfer sich etablierend. Im Jabre
1869 wurde namlicb dort beim Bau der neuen Irrenanstalt ein
romischer Brennofen mit Geschirr aufgedeckt, worüber L. Frôlich
nach Aufzeicbnungen von Rochholz im ,,Anzeiger für schweizerische
Altertumskunde1'' 1907 (p. 35) berichtet liât. Man habe ,,die west-
liclie Stadtmauer von Vindonissa und auberhalb derselben einen
vollstàndigen Brennofen samt Geschirr ni ederlage des hier sefjhaft ge-
wesenen Tôpfer s Verecundus gefunden“. Unter den Funden werden
5 vollstandige rote Tonlampen mit diesem Stempel erwabnt, davon
eine dieser Lampen VERECVND signiert und noch jetzt in der
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