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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 23.1911

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Forrer, Robert: Die römischen Terrasigillata-Töpfereien von Heiligenberg-Dinsheim und Ittenweiler im Elsass: Ihre Brennöfen, Form- und Brenngeräte, Ihre Künstler, Fabrikanten u . Fabrikate
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https://doi.org/10.11588/diglit.24774#0731

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terrain sitzenden Vorstadt StraBburgs, dürften Konkurrenten an-
sâssig gewesen sein. In der Tat ist man vor ein paar Jahren dort
beim Legen von Wasserleitungsrohren im „Schnackenlochweg“ auf
Reste ziveier Tôpferôfen gestoBen. Der frühere Assistent an unserem
Muséum, Herr Weigt, lieB sie, soweit es die Wegverhâltnisse er-
laubten, vor meinen Augen ausrâumen und photographieren, walirend
einer meiner Sohne von der Ruine einen kleinen GrundriB skizzierte
(vgl. die hier beigegebenen Fig. 111—114).

Das Terrain fâllt dort einseitig stark ab. Dort batte ein Topfer
sich zwei Ofen so gebaut, daB beide von ein und demselben Feuer-
raum aus bedient werden konnten. Beide Ofen waren rund und

Fig. 111. Fig. 112.

Fig. 111 u. 112. Rômische Brennofenanlage in Kônigshofen bei Strahburg.

Durchschnittansicht (Fig. 111) und Ansicht von oben (Fig. 112)
in ca. </50 der NaturgrôBe.

A A. Der Brennrost mit den durchgehenden Feuerlochern. — B B. Die Heiz-
kanâle unter den Brennrosten. ■—■ C C. Die Stützwânde. — D. Mauereinfassung
eines Heizkanales. — E. Die den Ofen umgebenden, stehen gebliebenen LôBwande.

mochten etwa D/a ni im Durchmesser halten. Wie bei dem Heiligen-
berger Ofen Nr. II war auch hier noch —- wenigstens zum Teil —
der Brennrost erhalten. Er bestand aus hart gebranntem Lehm
und zeigte um die Peripherie regelmaBig in gewissen Abstanden
gesetzte Lâcher, welche von den verschiedenen Feuergangen aus
den Rauch, das Feuer und die Hitze nach oben leiteten. Einige
wenige Lôcher saBen auch weiter einwarts auf dem Brennrost.
Rôhren, welche diese Rocher überhôhten und gegen das Ofeninnere
abschlossen, so daB der Rauch zwar abziehen, nicht aber die ein-
gesetzte Ware treffen konnte, fanden sich keine, überhaupt nicht
das geringste Rohr- oder Brennabfallstück1. Waren die Rohre mit

]. Von Scherben fanden sich nur wenige Bruchstücke von Krügen aus hellem
Ton, die wie diejenigen von Heiügenberg zum Nutzgeschirr der bei den Ofen
arbeitenden Topfer gehort zu haben scheinen.
 
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