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Sigillata beobachten. Die Masse zeigt in Glasur wie Bruch ein
feuriges Rot mit starker Neigung zu kraftigem Ziegelrot, im Gegen-
satz zur Sigillata von Heiligenberg, deren Rot so hâufig in Weinrot
hinüberspielt. Die Glasur ist mild glânzend, derjenigen von
Heiligenberg zwar verwandt, aber im allgemeinen gleichmàBiger.
Das Material scheint von den LoBablagerungen hergeholt worden
zu sein, welche in nachster Nahe gegen Eichhofen liegen, wo heute
eine Ziegelei jene Tonlager wieder ausbeutet.
Was die Formen der Reliefgefàfie von Ittenweiler anbetrifft, so
beschrànken sie sich wie in Heiligenberg mit einer einzigen Aus-
Fig. 118 A—G. Fundstücke aus der rô'mischen Sigillatatôpferei von Ittenweiler.
(17. August 1910).
A u. C. Sigillata-Scherben mit Eierstabbordüren. — B. Scherbe mit Weinblâttern. —
D. Scherbe mit Nymphe des Verecundus. — E. Scherbe mit Doppelflôte
blasendem Bacchanten und geflügeltem Eroten. — F. Knoilenstànder mit dem
Stempelabdruck GESATVS F. — G. Scherbe mit Motiven des Verecundus.
nahme auf Schüsseln der Form Dr. 37, hier Fig. 23 u. 24
Tafel XIII. Jene ,,Ausnahme“ bildet der mit Reliefs in der Art
des Verecundus verzierte Steilbecher Fig. 118HSeite 726, in seiner
Form âhnlich derjenigen der gescharteten Becher Fig. 15 Tafel XIII,
jedoch etwas breiter gehalten, eine GefaBart, die in Ittenweiler wie
in Heiligenberg nur ganz ausnahmsweise mit Reliefdekor, umso
haufiger dagegen mit Schartung versehen worden ist.
Die von mir am 17. August 1910 von Ittenweiler mitgebrachten
Relief scherben beschrankten sich auf wenige kleine Stücke, doch
gestatteten diese schon damais einige bemerkenswerte Schlüsse. Vor
allem bezeugten sie, dafl Verecundus zwischen Windisch und Hei-
ligenberg in Ittenweiler tdtig war und hier Reliefsigillaten fabriziert hat.
Sigillata beobachten. Die Masse zeigt in Glasur wie Bruch ein
feuriges Rot mit starker Neigung zu kraftigem Ziegelrot, im Gegen-
satz zur Sigillata von Heiligenberg, deren Rot so hâufig in Weinrot
hinüberspielt. Die Glasur ist mild glânzend, derjenigen von
Heiligenberg zwar verwandt, aber im allgemeinen gleichmàBiger.
Das Material scheint von den LoBablagerungen hergeholt worden
zu sein, welche in nachster Nahe gegen Eichhofen liegen, wo heute
eine Ziegelei jene Tonlager wieder ausbeutet.
Was die Formen der Reliefgefàfie von Ittenweiler anbetrifft, so
beschrànken sie sich wie in Heiligenberg mit einer einzigen Aus-
Fig. 118 A—G. Fundstücke aus der rô'mischen Sigillatatôpferei von Ittenweiler.
(17. August 1910).
A u. C. Sigillata-Scherben mit Eierstabbordüren. — B. Scherbe mit Weinblâttern. —
D. Scherbe mit Nymphe des Verecundus. — E. Scherbe mit Doppelflôte
blasendem Bacchanten und geflügeltem Eroten. — F. Knoilenstànder mit dem
Stempelabdruck GESATVS F. — G. Scherbe mit Motiven des Verecundus.
nahme auf Schüsseln der Form Dr. 37, hier Fig. 23 u. 24
Tafel XIII. Jene ,,Ausnahme“ bildet der mit Reliefs in der Art
des Verecundus verzierte Steilbecher Fig. 118HSeite 726, in seiner
Form âhnlich derjenigen der gescharteten Becher Fig. 15 Tafel XIII,
jedoch etwas breiter gehalten, eine GefaBart, die in Ittenweiler wie
in Heiligenberg nur ganz ausnahmsweise mit Reliefdekor, umso
haufiger dagegen mit Schartung versehen worden ist.
Die von mir am 17. August 1910 von Ittenweiler mitgebrachten
Relief scherben beschrankten sich auf wenige kleine Stücke, doch
gestatteten diese schon damais einige bemerkenswerte Schlüsse. Vor
allem bezeugten sie, dafl Verecundus zwischen Windisch und Hei-
ligenberg in Ittenweiler tdtig war und hier Reliefsigillaten fabriziert hat.