727
Auf der Scherbe Fig. 118 A sehen wir den Eier- und den Perlstàb
des Verecundus, wie er auf den Scherben Fig. 1 und 10 Tafel XXXI
von Kôstlacli und Windiscli auftritt ; auf der Scherbe Fig. 118 G
das stdnderartige Motiv, wie es auf der Kostlacher Scherbe Fig. 1
Tafel XXXI verdoppelt zu sehen ist ; auf der Scherbe Fig. 118 B
das gro/Se Weinblatt, wie es die Windischer Verecundusscherbe Fig. 10
zeigt. Und endlich begegnet uns auf der Scherbe Fig. 118 D wiecler
eine weibliche Gestalt, die wir schon oben als die ,,Nymphe des Vere~
cundus“ kennen gelernt haben.
Im Verfolge der weitern Grabungen im Laufe des August und
des September 1910 mehrte sich dann das Scherbenmaterial dieses
Meisters in reichem MaBe und lernten wir so den Typenschatz des
Verecundus immer besser kennen. Ich habe cliesen in den Abbil-
dungen 118 bis 194 facsimiliert. Die Scherben sind zwar aile stark
zerkleinert auf uns gekommen, im allgemeinen in den Reliefs aber
gut erhalten und zeigen groBe Scharfe und Frische des Reliefs. Neben
dem sitzenden Jupiter (Fig. 119 u. 120), den wir schon auf der
Kostlacher Scherbe Fig. 1 Tafel XXXI kennen gelernt haben, und
der oben erwàhnten Nymphe sehen wir da Mars (Fig 118, 137, 179)
und Mer leur mit seinem Ziegenbock (Fig. 118, 173 u. 194) erscheinen,
wie wir sie auch in Heiligenberg, dort auf Scherben des Janus,
gefunden haben (vgl. dazu Textfigur 60 u. 72). Herkules mit Keule
und Lôwenhaut kommt hier ofters vor, auf Scherben wie in einem
PreBformfragment (Fig. 141, 142, 147 u. 161); der eine ist derselbe
Stempel, der in Heiligenberg in der PreBform Fig. 5 Tafel XIX
wiederkehrt — einer Form, die bereits nicht mehr die rein Futrat’schen
Motive aufweist, sondera der Spâtzeit des F-Meisters anzugehoren
scheint, als Verecundus mit Futrat gemeinsam arbeitete. Auch die
Chimàra Fig. 122, 123 u. 150 kehrt in Heiligenberg auf Verecundus-
ware wieder (vgl. Fig. 6 u. 7 Tafel XXXI), hier aber bereits ver-
flacht, nicht mehr so scharf geprâgt, wie auf den Ittenweiler
Scherben. Den Mascaron Fig. 136 u. 141 hat in Heiligenberg Ciriuna
übernommen (Fig. 2 Taf. XXI). Bei Janus wiederholen sich auch
der Faun Fig. 174, die Krieger- und Gladiatorenfiguren 128, 129
u. 132, sowie der Hirsch Fig. 134 (vgl. Fig. 57, 66 u. 68). Den
in Ittenweiler so hàufigen Flôtenblasenden Silen Fig. 135, 146 u. 176
hat Reginus übernommen (Fig. 6 Tafel XXXVII). Neu sind uns
dagegen — d. h. bis jetzt nicht in Heiligenberg gefunden — das
an Futrats Spâtzeit erinnernde Wurmwerk, wie es die Ittenweiler
Auf der Scherbe Fig. 118 A sehen wir den Eier- und den Perlstàb
des Verecundus, wie er auf den Scherben Fig. 1 und 10 Tafel XXXI
von Kôstlacli und Windiscli auftritt ; auf der Scherbe Fig. 118 G
das stdnderartige Motiv, wie es auf der Kostlacher Scherbe Fig. 1
Tafel XXXI verdoppelt zu sehen ist ; auf der Scherbe Fig. 118 B
das gro/Se Weinblatt, wie es die Windischer Verecundusscherbe Fig. 10
zeigt. Und endlich begegnet uns auf der Scherbe Fig. 118 D wiecler
eine weibliche Gestalt, die wir schon oben als die ,,Nymphe des Vere~
cundus“ kennen gelernt haben.
Im Verfolge der weitern Grabungen im Laufe des August und
des September 1910 mehrte sich dann das Scherbenmaterial dieses
Meisters in reichem MaBe und lernten wir so den Typenschatz des
Verecundus immer besser kennen. Ich habe cliesen in den Abbil-
dungen 118 bis 194 facsimiliert. Die Scherben sind zwar aile stark
zerkleinert auf uns gekommen, im allgemeinen in den Reliefs aber
gut erhalten und zeigen groBe Scharfe und Frische des Reliefs. Neben
dem sitzenden Jupiter (Fig. 119 u. 120), den wir schon auf der
Kostlacher Scherbe Fig. 1 Tafel XXXI kennen gelernt haben, und
der oben erwàhnten Nymphe sehen wir da Mars (Fig 118, 137, 179)
und Mer leur mit seinem Ziegenbock (Fig. 118, 173 u. 194) erscheinen,
wie wir sie auch in Heiligenberg, dort auf Scherben des Janus,
gefunden haben (vgl. dazu Textfigur 60 u. 72). Herkules mit Keule
und Lôwenhaut kommt hier ofters vor, auf Scherben wie in einem
PreBformfragment (Fig. 141, 142, 147 u. 161); der eine ist derselbe
Stempel, der in Heiligenberg in der PreBform Fig. 5 Tafel XIX
wiederkehrt — einer Form, die bereits nicht mehr die rein Futrat’schen
Motive aufweist, sondera der Spâtzeit des F-Meisters anzugehoren
scheint, als Verecundus mit Futrat gemeinsam arbeitete. Auch die
Chimàra Fig. 122, 123 u. 150 kehrt in Heiligenberg auf Verecundus-
ware wieder (vgl. Fig. 6 u. 7 Tafel XXXI), hier aber bereits ver-
flacht, nicht mehr so scharf geprâgt, wie auf den Ittenweiler
Scherben. Den Mascaron Fig. 136 u. 141 hat in Heiligenberg Ciriuna
übernommen (Fig. 2 Taf. XXI). Bei Janus wiederholen sich auch
der Faun Fig. 174, die Krieger- und Gladiatorenfiguren 128, 129
u. 132, sowie der Hirsch Fig. 134 (vgl. Fig. 57, 66 u. 68). Den
in Ittenweiler so hàufigen Flôtenblasenden Silen Fig. 135, 146 u. 176
hat Reginus übernommen (Fig. 6 Tafel XXXVII). Neu sind uns
dagegen — d. h. bis jetzt nicht in Heiligenberg gefunden — das
an Futrats Spâtzeit erinnernde Wurmwerk, wie es die Ittenweiler