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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 1) — Zürich, 1758

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https://doi.org/10.11588/diglit.4110#0024

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MARGRAVE OTTE von BRANDENBÜRG &&

Wilt du dich rechen lassen
Ich schaffe das ir aller frceiden strasseft
Ir vvideripenig muesten vvesen
Ir zarter lip der moehr es niht erliden
Lant mich e sterben si genesen
Margrave OTTE von Bran-
denburg mit dem PFJIX
"\X7*inter dine trueben stunde
* * Und din kelte manigvalt
Ob ich das erwenden künde
Das si wurden bas gestalt
Das liesse ich dur die langen naht?
Und dur die vil minneklichen
• Diu mir'frceiden vil hat braht
Ich sach die vil minnekliche/
Vor mir stan in rkher vvat
Zehant do vvart ich frreiden riebe:
Da von min muot vil hohe stat
Mich gruoste ir minneklicher munfe
Der duhte mich in solher rcete
Sam ein fürig ssamme entzunt
Hey Herre Got diirh dine guete:
Ruoche der minnekliche pssegen.
Mit steten trüvyen sibehuete
Und scnde ir dinen (hesten segera
Das hat si,verschuldet gar woi
Gegen al der werke gemeine
JEy Herre Got nu riim ir war
Uns kumt aber ein Iiehter meie
Der machet manig herze fruot
Er bringet bluomen raangerleya
"Wer gesach ie suesser bluot
"Vogelin d'cene sint manigvalt
Wol geloubet stet der walt
Des vvirt vil trurig herze balfc
Ich vvil nah ir hui de ringen
Alle mine lebenden tage Sol mir niht an fr; gelingen
Seht so üirbe ich sender klage-
Si en troeste mich zeftunt Ir durlühti'g roter munt
Hat mich uf den tot vervvunt
■Winter was hat dir getan DU bluot vilmintiekjiche
Und der kleinen voglin suesses singen
Ich weis vür war gar ane vvan
Wil mich dii seldenriche
Troesten was kanstu mich danne getvvingen
Ich neme eine lange naht Für tusent bände bluete

Ich han mich des vil wol bedafu*
Mich trcestet bas ir guete
Danne der meie mir kan frceide bringen
Sich biderber man din gemuete heret
Svva ein vvib dich minnekliche gruessefe
All din hoffenunge vvirt gemeret "
Frowen guete mannen ktimber buesseS
Ane minne ist nieman wert
Unküsche mag geminnen niht
Unminne du ist dem ein vvjht Der rehter minne geflj
Wie söl man bas gesbrechen von der minns
Nieman hat niht als rehte guetes
Svver der pfliget der waltet guoter sinne
Minne tuot dem man niht arges muete*
Svver der minne ist undertan
Si lat in manige tugende sehcrr
Als ich die vvisen hoere iehen Si leret sünde sara
Ia wol dem der unminne zallen stundea
Gerne flüher den mag ere geren
Minne vvart nie bi den sünden vundens
Si kan guoten man wol rehte leren
Genuoge lüte sprechent so ■ Das unminne sünde ss
Minne ist aller sünden fri Seht minne machet vr»
Rument den weg der mirien lieben frowen
Und lant mich ir vil reinen Hb anseilen
Den mceht ein keiser wol mit eren scfoovvert
Des hcere ich ir die meiste menge iehen
Des muos min herze in hohen lüften stigeö
Ir lob ir ere vvil ich niht versvvigen
Svva si vvont dem lande muos ich nigert ■
Frowe minne vvis min botte alsei'ne
.Sage der lieben die ich von herzen minne
Si ist die ich mit ganzen trüvven meine
Svvie si mir benimt so- gar die sinne
Si mag mir wol hohe frceide machen
Wil ir roter munt mir Meplich lächert
Seht so muos mir alles truren svvaehen
Ich bin vervvunt von zweier bände leide
Merkent ob das frceide mir vertribe
Es valvvent liehte bluomen nf der neide
So lide ich not von einem reinen vvibe
Du mag mich wol heilen und krenken
Wolde aber sich du liebe bas bedenken
So weis ich mir mueste sorge cntvvenken
Ich hate ze froeiden. minen muot
Geprüfet hu, vil manigen tag
Ufllb
 
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