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noch das alte Lieblingshild der Victorin stellte. So finden wir sie
z. B. auf den Medaillons des Kaisers Probus mit Bonaro ti 's
Anmerkung p. 354. Doch findet sich diese Vorstellung sogar
schon auf einer Colonialniiinze von Tarragona, die unter August
geschlagen worden ist, S. Vaillant, Colon. T. 1. p. 36. Als
Cönstanti'n das heidnische. Rom mit seiner christlichen,Antiiusa
vertauschte und das Kreuz, dem er so viel schuldig war, überall
aufpflanzte, duldete man zwar eine Zeit lang auch noch die Sie-
gesgöttin, aber sie erhielt doch nun das Kreuz in die Hand,
Man bemerkt diefs zuerst auf Münzen des Kaisers Jovian bei'm
Bandnri. S. Eckhel YIII. 147. Doch endlich stürzte auch die-
ses Symbol, das unter allen heidnischen Bildern dem Christianis--
mus am längsten, getrotzt hatte; das Kreuz wurde allein auf die
Kugel gestellt, und der ReichsapfeI war fertig. Du Gan-
ges christliches Constantinopel und des gelehrten Fr eh e r O.ri-
gines Palati nae c. 15. p. 106. haben schon lange die Be-
weise zu diesem Allen gesammelt. Mau darf aber iu unseren
Tagen, wo die verdriefsliche Alterlhumskunde oft als eine unnütze
Stubenmagd gescholten wird, zuweilen auch an so Etwas wieder
erinnern. Auch v. Murr, der zuletzt über die Reichskleiuodieu
geschrieheu hat, hatte dem Forscher noch eine kleine Nachlese
übrig gelassen. Unter den älteren , die man in Pfeffingens Vitria-
rins T. I. p. 880. ff. in vollem Haufen angeführt findet, herrseht
wirklich noch viel Verworrenheit.
Aufser der Vorstellung der auf den Händen und in Processio-
nen getragenen und fliegenden Siegesgöttinnen (Victoriolae des
Cicero) sind vorzüglich noch zwei Classen dieser Bildwerke zu un-
terscheiden, die Trophäen errichtende und tragende
Victoria (TjoiraioCx0?) i worin sich die zwei schönsten Formen in
Tischbeiu's Y as e n g e m ä 1 d e n IV, 21. und im Museo
C I e in e n ti n o T. II. tav. 11., verglichen Pittnre d' E r c o 1 a n o
IV. 50. und Brpnzi T. II, 10., eine ganze zahlreiche Familie
aber auf geschnilteuen Steinen (Tassie's Catai. n. 7722 bis
7742) auszeichnet)5 und die ankommende in der Vorstellung,
als berühre sie im frischen Anfluge so eben den Boden, Letztere
erblicken wir in der Antike, deren TJmrifs in der vorstehenden
Kupfertafel gegeben worden. Nicht unrühmlich ist auch ihr Wir-
ken in der alten Römerwelt, und wenn man die Geschichte eines
Bildwerkes seinen Lebenslauf nennen darf, so ist die Biographie
dieses Bildes eine der interessantesten in der ganzen Archäolo-
gie, Julius Cäsar war in der Curia des Pompejus ermordet wor-
den. Der junge Imperator Octavianus Augustus söhnte den Schat-
ten seines Grofs-Üheims unter Auderem auch dadurch aus, dafs er
eine neue prächtige Curia erbaute und sie dem Divus Julius weihte.
-In der Vorhalle dieses Saales sollte eiu bedeutendes Götterbild Alles
aussprechen, woran mau hie;- zu denken habe. Eine Victoria
noch das alte Lieblingshild der Victorin stellte. So finden wir sie
z. B. auf den Medaillons des Kaisers Probus mit Bonaro ti 's
Anmerkung p. 354. Doch findet sich diese Vorstellung sogar
schon auf einer Colonialniiinze von Tarragona, die unter August
geschlagen worden ist, S. Vaillant, Colon. T. 1. p. 36. Als
Cönstanti'n das heidnische. Rom mit seiner christlichen,Antiiusa
vertauschte und das Kreuz, dem er so viel schuldig war, überall
aufpflanzte, duldete man zwar eine Zeit lang auch noch die Sie-
gesgöttin, aber sie erhielt doch nun das Kreuz in die Hand,
Man bemerkt diefs zuerst auf Münzen des Kaisers Jovian bei'm
Bandnri. S. Eckhel YIII. 147. Doch endlich stürzte auch die-
ses Symbol, das unter allen heidnischen Bildern dem Christianis--
mus am längsten, getrotzt hatte; das Kreuz wurde allein auf die
Kugel gestellt, und der ReichsapfeI war fertig. Du Gan-
ges christliches Constantinopel und des gelehrten Fr eh e r O.ri-
gines Palati nae c. 15. p. 106. haben schon lange die Be-
weise zu diesem Allen gesammelt. Mau darf aber iu unseren
Tagen, wo die verdriefsliche Alterlhumskunde oft als eine unnütze
Stubenmagd gescholten wird, zuweilen auch an so Etwas wieder
erinnern. Auch v. Murr, der zuletzt über die Reichskleiuodieu
geschrieheu hat, hatte dem Forscher noch eine kleine Nachlese
übrig gelassen. Unter den älteren , die man in Pfeffingens Vitria-
rins T. I. p. 880. ff. in vollem Haufen angeführt findet, herrseht
wirklich noch viel Verworrenheit.
Aufser der Vorstellung der auf den Händen und in Processio-
nen getragenen und fliegenden Siegesgöttinnen (Victoriolae des
Cicero) sind vorzüglich noch zwei Classen dieser Bildwerke zu un-
terscheiden, die Trophäen errichtende und tragende
Victoria (TjoiraioCx0?) i worin sich die zwei schönsten Formen in
Tischbeiu's Y as e n g e m ä 1 d e n IV, 21. und im Museo
C I e in e n ti n o T. II. tav. 11., verglichen Pittnre d' E r c o 1 a n o
IV. 50. und Brpnzi T. II, 10., eine ganze zahlreiche Familie
aber auf geschnilteuen Steinen (Tassie's Catai. n. 7722 bis
7742) auszeichnet)5 und die ankommende in der Vorstellung,
als berühre sie im frischen Anfluge so eben den Boden, Letztere
erblicken wir in der Antike, deren TJmrifs in der vorstehenden
Kupfertafel gegeben worden. Nicht unrühmlich ist auch ihr Wir-
ken in der alten Römerwelt, und wenn man die Geschichte eines
Bildwerkes seinen Lebenslauf nennen darf, so ist die Biographie
dieses Bildes eine der interessantesten in der ganzen Archäolo-
gie, Julius Cäsar war in der Curia des Pompejus ermordet wor-
den. Der junge Imperator Octavianus Augustus söhnte den Schat-
ten seines Grofs-Üheims unter Auderem auch dadurch aus, dafs er
eine neue prächtige Curia erbaute und sie dem Divus Julius weihte.
-In der Vorhalle dieses Saales sollte eiu bedeutendes Götterbild Alles
aussprechen, woran mau hie;- zu denken habe. Eine Victoria