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Bohn, Richard [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Altertümer von Aegae (Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts,Ergänzungsheft 2) — Berlin, Band 2.1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.676#0066
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Bohn -Schuchhardt, Altertümer von Ägä.

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deren mächtige Verhältnisse aus dem Vergleich mit dem am linken Pfosten
lehnenden Türken klar werden. Alles Übrige, Säulen, Gebälk und Cellawand, ist
zu einem wüsten Trümmerhaufen durcheinander gestürzt.

Zunächst dem Bergabhange machte die starke Verschüttung es unmöglich,
ohne umfangreichere Nachgrabungen den ganzen Grundrifs festzustellen; wir mufsten
uns mit dem südlichen Teil, also im Wesentlichen mit der Vorhalle, begnügen. Die
einzelnen Werkstücke liegen zum grofsen Teil noch in ihrer ursprünglichen Falllage
oder sind beim Durchwühlen der Stätte nur wenig verschoben. Die Zusammenordnung
war daher verhältnismäfsig leicht. Das Ergebnis ist in den beiden Abbildungen 57 und
58 dargestellt. Das Material ist ein bräunlicher Trachyt, und die Arbeit verhältnis-
mäfsig gut (vgl. die Ansicht des Kapitells und des Frieses Abb. 59). Die Höhe der
ionischen Säulen konnte aus der Messung der zahlreichen Trommeln, deren verschie-
dene Längen gewisse wiederkehrende Durchschnittsmafse zeigen, annähernd zu 7,50
ermittelt werden. Der untere Durchmesser beträgt 0,83, der obere 0,63; die Säulen
haben also ein Verhältnis, wie 1 :9.

Da sich aber noch ein Kapitell von etwas kleinerem Mafsstabe fand, auch
Trommeln, welche hierzu, aber nicht in die oben erwähnte Teilung sich fügten, so
können wir mit Sicherheit eine zweite innere Säulenreihe ergänzen. Es findet diese
Annahme ihre weitere Unterstützung durch die verschieden gegliederten Epistyle.
Das der Aufsenfront trug auf den oberen beiden Fascien die nachstehend nach
Schuchhardt's Aufnahme im Facsimile mitgeteilte, nunmehr vollständige Weihinschrift,
die zum gröfsten Teil bereits von Fabricius und Clerc gelesen und von letzterem
richtig ergänzt war (Abb. 60 I : 20).

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