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SIEBENTES KAPITEL.

einzelnen Wohnräumen dar, dann in der Gruppierung dieser,
im Hausbau. Das Haus bestimmt die Physiognomie der Straße,
der Stadt, es ist das Material der Stadtbaukunst.
Städte bauen heißt: mit dem Hausmaterial
Raum gestalten!
Die neugierige Frage nach der neuen Form vermag der
Historiker nicht zu beantworten. Der Städtebau ist wie jede
Kunst nicht die Konstruktion abstrakten Denkens, mit dem sein
Niedergang begann, sondern sinnliches Denken, Denken im
Material. Nur die künstlerische Kraft vermag diesen geistig-
körperlichen Prozeß im gestaltenden Schaffen durchzumachen,
Aufgabe des Plistorikers ist der Versuch, diesen Prozeß zu ver-
stehen, seine Resultate zu sammeln.
Ist man zufrieden mit einer hellen Aussicht, so kann wohl
gesagt werden, daß das Streben nach einer neuen Raumkunst
Hoffnung macht, der Architekt werde von einem neuen, redlichen
und reinen Gefühl für Körperlichkeit durchdrungen auch für
die Stadtbaukunst eine neue und befreiende Schönheit gestalten.
 
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