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Brugsch, Heinrich [Hrsg.]
Geographische Inschriften altägyptischer Denkmäler (Band 3) — Leipzig, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.5552#0029

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den allgemeinen Vorsatzsylben Pä-amu oder Tä-amu. In der Zahl der 2x7= 14 Hatho-
ren von Erment oder Hermonthis (vergl. L. D. IV, 60, a) erscheint eine Hathor als dieser
Stadt besonders zugehörig'. In Dendera dagegen, in der Liste der Osirisfeste, wird ge-
nannt: Kbj nt vu chnt amenti m Anw (7) „die Panegyrie des Gottes Uu vom (Nomos) Li-
bya in der Stadt Amit". Augenscheinlich war dieser Uu die Localgottheit von Amu, des-
sen Spuren in irgend einer der Ruinenstätten wiederzuerkennen sind, die sich auf dem
alten Gebiete des Nomos Libya, zwischen dem Thale der Natronseen und der kanonischen
Mündung vorfinden.

Etwas weiter unten erwähnt die Fortsetzung der in Rede stehenden philenser Inschrift
eine neue Stadt in folgender Verbindung: „die Stadt.Mä-nun der Am-ti Fremden" (Taf. V
No. III col. 2, b). Bd. I p. 288 war der Ort Mä-nun, den wir nach seiner besondern Lage
nicht zu bestimmen vermochten, dadurch annähernd begrenzt, dass wir auf seine mit dem
Westen, also der Todtenregion zusammenhängende Bedeutung aufmerksam machten. Die
philenser Inschrift bestätigt diese allgemeine Angabe noch weiter dadurch, dass sie ihn
nach dem III. Nomos, dem des „Westens" -/.ai f.S.oyqv oder dem von Libya verlegt. Der
Zusatz „Mä-nun der Am-ti Fremden" liefert den Beweis, dass die Stadt von Fremden be-
wohnt war, ähnlich wie Zäru im Heroopolites, daher Mä-nun hieroglyphisch auch geradezu
durch die Zeichen der fremden Länder und Städte determinirt gefunden wird, wie in fol-
gender Edfa'er Inschrift, worin der Gott Hor-sämtä den Titel führt Käq Mä-nun (8) „Kö-
nig der fremden Stadt Mä-nun"-. Jene Fremden, welche die philenser Inschrift Am-ti,
andere Denkmäler der späteren Zeit Am (s. weiter unten) benennen, müssen in jener Stadt
als ihrem Castrum einen besonders angewiesenen Aufenthalt gehabt haben, wromit ihre Lage
in dem Nomos Libya insofern übereinstimmt, als hier von Alters her, wie es scheint, den
Fremden Zufluchtsstätten überlassen waren. Die Frage nach dem Ursprung der Am oder
Amti ist schwierig. Sie mit den Aäm gleichzustellen, dagegen spricht die verschiedene
Schreibung des da und a. Vielleicht dass sie einen Stamm der grossen libyschen Völker-
rasse bezeichneten, der seine Sitze bis an den kanobischen Nilarm ausgedehnt und in Mä-
nun einen Hauptort zur Niederlassung gefunden hatte.

Dieselbe Inschrift nennt alsdann in den beiden letzten Colonnen (s. Taf. V No. III
3 — 4) einen Ort, der mit Hülfe des Zeichens für Feld geschrieben wird, worauf die Buch-
staben m-ä-m folgen. Sollte dies derselbe Ort sein, welcher ganz in der Nachbarschaft
des Nomos Libya, an der Ostseite der kanobischen Mündung liegend bei den Kopten den
Namen 5UOTUI führt? Die Heiieitung von der alten WTurzel würde dann sein Qä-mäm
„Feld von Mäm".

3. IV. Nomos oder der südliche Saites (Taf. V No. IV, 1-2).
Der vierte Nomos, welcher nach unseren Untersuchungen diejenigen Theile zwischen
den kanobischen und den sebennytischen Nilarmen umfasste, welche südlich vom sa'itischen
Nomos, mit der Hauptstadt Sais, gelegen waren, wird in der philenser Inschrift mit fol-
genden Worten eingeleitet (s. Taf. V No. IV, 1—2): „Er führt zu dir den Ort .....res, an-
gefüllt mit seinen Erzeugnissen, und der Ort La betet an tragend seine Gaben. Er bietet
„(dir) dar die Wohlgerüche der Metropolis des südlichen Sai'tes u. s. w." Ich bin über-
zeugt, dass der Ort, den ich hier durch .....res „.....des Südens" angedeutet, Bd.Ip. 150

jedoch durch lläpi-rcs umschrieben habe, kein anderer ist als die Stadt nV.nOT?J-pHC
der Kopten, das heutige Manu/. Hier die Gründe. Die Gruppen, welche ich wie bemerkt
durch JJäpi umschrieben hatte, bezeichnen jedenfalls den Nil, haben aber in der späten Zeit
eine Aussprache, über welche keine Gewissheit vorhanden ist. Der kanobische Nilarm, in
 
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