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Brugsch, Heinrich [Hrsg.]
Geographische Inschriften altägyptischer Denkmäler (Band 3) — Leipzig, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.5552#0036

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Personen enthielt. Gäut oder gäu-t (indem das Schlüsse als Zeichen des weiblichen Ge-
schlechtes abgetrennt wird) ist also, wie wir etwa sagen würden, ein Mantelsack, ein
Reisesack. Hier kommt nun ausserdem das Koptische nicht unwesentlich zu Hülfe, da in
dieser Sprache 600¥ öaxuoq, cilicium bezeichnet. Obgleich wir durch die Bestimmung
des phonetischen Werthes der besprochenen Hieroglyphe keinen Schritt weiter geführt wer-
den, um durch Vergleichung den mit OOOT getauften Ortsnamen aus der Zahl einst vor-
handen gewesener und überlieferter Städtebezeichnungen zu erkennen, so darf dennoch
nicht alle Hoffnung aufgegeben werden, diesen Ort, der nach dem, was darüber Bd. 1
p. 281 gesagt worden, in der Nähe von Migdol gelegen war, genau zu bestimmen.

Nach diesen Bemerkungen über die philenser Nomosliste, deren besonderer Werth
für die altägyptische Geographie einleuchtet, gehe ich zu einer Auswahl einzelner Inschrif-
ten über, welche ich auf meiner zweiten Reise nach Aegypten zu copiren Gelegenheit
hatte und die mir den altägyptischen mythologisch-geographischen Forschungen neue, nicht
unwichtige Beiträge zu gewähren schienen.

IV. Inschriften des Tempels von Dendera.
(Vergl. Bd. I p. 201 und dazu Tat XXXIX No. 913-929.)

Es ist von vorn herein zu erwarten, dass in den Darstellungen und in den erklären-
den Inschriften, welche in erstaunlicher Fülle die Wände und Säulen des Tempels von
Dendera schmücken, vorzugsweise solche Gegenstände religiöser Natur behandelt worden
sind, welche sich auf die ältere Stadt Tentyra und den danach benannten Nomos Tenty-
rites beziehen. Finden sich ausserdem Gegenstände behandelt, welche fernere locale Ge-
biete berühren, die ausserhalb des tentyritischen Gaues gelegen waren, so wird sich dies
leicht durch den religiösen Zusammenhang erklären, durch welchen jene Oertlichkeiten
mit dem Tentyrites verbunden sind und der in dem gemeinschaftichen Culte seine Grund-
lage findet.

Diesen Erwai'tungen, welche sich allenthalben durch eine genaue Prüfung der Tem-
pelinschriften aller Orten in Aegypten bewähren, entspricht in der That das grosse Buch theo-
logischer Inschriften, dessen Seiten uns die Wände der Heiligthümer von Tentyra öffnen.

Bekanntlich war eine Isis-Hathor die Localgottheit der Stadt und Tempel von Ten-
tyra, wie überhaupt des ganzen Nomo* Die locale Natur dieser Gottheit ist am besten
in der grossen Inschrift enthüllt, welche sich auf der äusseren, westlichen Wand des gros-
sen Tempels befindet (s. No. 16 col. 1 — 8 und L. D. IV, 53, a, wo einige Ungenauigkeiten
des Hieroglyphentextes zu berichtigen sind) und das Bild der Göttin begleitet, welcher
Ptolemaeus Caesar mit dem Beinamen Gott Philopator Philometor und seine Mutter die
Königin Kleopatra Philopator eine Opferspende darbringen.

„Isis, die grosse, die Gottesmutter, die Herrin von Tentyra", so wird
die Göttin zunächst mit ihrem Hauptnamen als tentyritische Localgottheit col. 1 bezeichnet.
Gleich darauf, col. 2, fährt der Text fort sie nach ihren Formen in den übrigen Cultusstät-
ten im Lande Aegypten näher zu bestimmen. Da heisst sie: Her Kit An „die Erste in der
„Stadt An". Ich hatte früher, Bd. I p. 202, dieses An auf On-Heliopolis bezogen, nach
der Entdeckung der Städteliste Ramses' II. von Abydus und nach meinen Bemerkungen
darüber p. 9 dieses Bandes wird man leicht einsehen, dass der Ort An (hier mit der Was-
serlinie awaaa geschrieben) vielleicht die gegenüber von Tentyra gelegene Stadt Caenepo-
lis, jetzt Qeneh bezeichnet.

Der Text fährt gleich darauf fort dieselbe Göttin in einer dritten Localform zu be-

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