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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0039
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33

„deinen Sohn, der da sitzet
„auf deinem Throne!
„Verjünge seinen Körper
43. „auf der Oberwelt;
„Mach' ihn ähnlich dir,
„laß als König ihn herrschen
„in deinen Würden!

„Und wie deine Gestalt
„ist Wohlthat spendend,
„wann du dich erhebst
„als Helios:
„so sei das Wirken
„deines guten Sohnes
„nach deinem Wunsche.
„Dazu spende ihm Kraft
„in seine Arme.

„Der König von Ober-
„und Unter-Aegypten,
„des Helios Sohn,

farius,
„— er lebe ewig! —
„des Helios Erbe, ■
„ist voller Sorge
„für die Thebaner!

„Des Helios Sohn,
„Darius,

„— er lebe ewig! —
„er huldigt als Priester
„den vier Paaren
„der uranfänglichen Götter
„des Zeus-Helios,
„des Herrn des Tempels
„von Nesta in Theben,
„des Herrn von Hibis,
„des Starkarmigen.

44. „Do

45. „Des Helios Sohn,
„Darins,

„— er lebe ewig! —
„ist ein Freund des Horus,
„des Sohnes der Isis,
„des Sohnes des Osiris.

„Oh Zeus!
„schürme und schütze ihn,
„den Sohn des Helios,
„Darius,

„— er lebe ewig! —
„vor jedem Schwerte,
„vor jedem Speere!

„Die Furcht vor ihm,
„die Achtung vor ihm,
„seines Ruhmes Glanz,
„sie seien im Herzen
„aller Menschen
„jedweden Landes,
„gleichwie dein Ruhm
46. „und die Furcht vor dir
„und die Achtung vor dir
„sitzet im Herzen
„der Götter und Menschen.

„Also reden die acht
„uranfänglichen Götter
„zum Preis ihres Vaters
„Zeus-Helios,
„des Herrn von Hibis,
„des großen Gottes
„des Starkarmigen:
„Nun und Nunt
„Hehu und Hehut
„Kekui und Kekuit,
„Kereh und Jtereht."

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Hier endet das merkwürdige pantheistische Lied, dessen Urheberschaft, nach den Schluss-
worten zu urtheilen, zurückgeführt wird auf die Acht-Götter — Xomimu —, in welchen der noch
in den Araberzeiten bekannte locale Aschuun von Hermopolis Magna sehr sichtlich verborgen
steckt. Auch der Papyrus Magique bezieht einen bestimmten Abschnitt auf die Achtgötter. Nach
Hn. Chabas Uebertragung lautet die Stelle, welche mit PI. IV. Lin. 9 abschliesst, folgender-
massen: „C'est ce que disent les Sesennou (lis. Xomimu) du Pauti-ape, et les Oerou, en ado-
„rant le dieu qui est avec eux (lis. dans eux) et dont les os sont d'argent, les chairs d'or et
„le dessus de sa tete (lis. ses cheveux) en lapis vrai". Wie man sich überzeugen kann, stimmen
die letzten Worte genau mit einer entsprechenden Stelle Taf. XIV. Col. C. unseres Textes
überein, während Theile des vorangehenden Stückes im Pap. Mag. (IV. .r)—6) sich in der
Colonne 5 der Oasen-Inschrift wiederfinden.
 
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