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Büttner, Nils [Hrsg.]; Koch, Anne-Katrin [Hrsg.]; Zieger, Angela [Hrsg.]; Schneidler, Friedrich Hermann Ernst [Hrsg.]; Ausstellung Buch - Kunst - Schrift: F. H. Ernst Schneidler <2013, Offenbach am Main> [Hrsg.]; Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart [Hrsg.]; Klingspor-Museum Offenbach [Hrsg.]; Bertram, Gitta [Bearb.]
Buch Kunst Schrift: F. H. Ernst Schneidler ; [diese Publikation erscheint begleitend zur Ausstellung "Buch - Kunst - Schrift: F. H. Ernst Schneidler", Klingspor-Museum Offenbach, 10. März bis 5. Mai 2013] — Stuttgart, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.38908#0023
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Die deutsche Buchkunst vor
F.H. Ernst Schneidler
^i

I Abb. 11 Fritz Helmuth Ehmcke,
Gestaltung für: Faust; Diederichs, 1907

1
Duc Minh Nguyen: »Siegeszug des
E-Books«, in: Frankfurter Rundschau,
11. Oktober 2011; URL: http://www.
fr-online.de/frankfurter-buchmesse/
frankfurter-buchmesse-siegeszug-
des-e-books,4687284,10994224.html
(29.09.2012). Für die Idee einer friedlichen
Co-Existenz alter und neuer Medien vgl.
Umberto Eco und Jean-Claude Carriere: Die
große Zukunft des Buches: Gespräche
mit Jean-Philippe de Tonnac, München 2010,
S.igf. Vgl. zur digitalen Typographie
auch den Beitrag von Anne-Katrin Koch
in diesem Katalog, S.200.

Eine Art Einleitung
An den »Siegeszug des E-Books« muss man nicht glauben.1 Doch
wer wachen Auges auf die eigene Umwelt schaut, wird zugeste-
hen, dass die neuen Lesegeräte zunehmend alltäglich werden. Ob
am Urlaubsstrand oder in der U-Bahn, allerorten begegnen uns
die neuen E-Reader. Ob elektronische Bücher früher oder später
die gedruckte Literatur verdrängen werden, bleibt abzuwarten.
Fraglos aber bedeutet die Einführung der neuen Technologie
einen tiefgreifenden Wandel im traditionell gewachsenen Ver-
hältnis von Textinhalten und deren Darbietungsform. So viel
Energie und Gedanken von Designern auf die funktionale und
ansprechende Gestaltung der Lesegeräte verwandt wurde, so we-
nig lag bislang offensichtlich das Augenmerk auf dem Erschei-
nungsbild der digitalen Texte.
Eine kleine Auswahl vorinstallierter Ausgangsschriften ist in
verschiedenen Größen abrufbar, die den immer gleichen Text in
jeweils neuen Zurichtungen über den Bildschirm verteilen. Die
Laufweite der Schrift ist so normiert, dass durch die teils riesigen
Wortabstände im Seitenbild unschöne Löcher entstehen | Abb. 21.
Der Umbruch nimmt auf die einst verrufenen typographischen
Kardinalfehler keine Rücksicht. Immer wieder werden Seiten
nach der ersten Zeile eines neuen Absatzes umbrochen, wodurch
>Schusterjungen< entstehen oder sogenannte >Hurenkinder<, was
ehedem als noch schlimmer galt. Immer wieder erscheint daher

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