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Büttner, Nils [Hrsg.]; Koch, Anne-Katrin [Hrsg.]; Zieger, Angela [Hrsg.]; Schneidler, Friedrich Hermann Ernst [Hrsg.]; Ausstellung Buch - Kunst - Schrift: F. H. Ernst Schneidler <2013, Offenbach am Main> [Hrsg.]; Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart [Hrsg.]; Klingspor-Museum Offenbach [Hrsg.]; Bertram, Gitta [Bearb.]
Buch Kunst Schrift: F. H. Ernst Schneidler ; [diese Publikation erscheint begleitend zur Ausstellung "Buch - Kunst - Schrift: F. H. Ernst Schneidler", Klingspor-Museum Offenbach, 10. März bis 5. Mai 2013] — Stuttgart, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.38908#0110
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Die Juniperuspresse in den
Graphischen Werkstätten der
Kunstgewerbeschule Stuttgart
Sebastian Bosky

I Abb. 11 Drucke der Juniperuspresse und
W-Sonderdrucke

Dies schreibt Schneidler am 02. 09.25)53 in
einem Brief an den befreundeten amerika-
nischen Schriftgestalter und Kalligraphen
Paul Standard, in: Walter Brudi u.a.
(Hrsg.): F.H. Ernst Schneidler, Briefe,
Stuttgart 1967, S.91.
2
Die komplette Zusammenstellung
dieser Drucke befindet
sich im Anhang dieses Bandes.

»Ich habe auch ganze Bücher gedruckt, in den frühen zwanziger
Jahren, z.B. Penthesilea von H. v. Kleist und einen Hamlet in eng-
lischer Sprache. Das war meine Juniperus-Presse, nach kurzer
Zeit wegen Geldmangel verkracht.«1
Nicht ohne Stolz erwähnt Schneidler das relativ kurze Wir-
ken seiner Presse. In den Jahren ihres Bestehens, von 1921 bis
Anfang 1926, gingen aus ihr nicht weniger als 25 Drucke hervor.2
Die gedankliche Geburt des Namens der »Juniperuspresse« geht
auf einen Spaziergang Schneidlers im Berliner Grunewald im
Frühjahr 1914 zurück. Die Wacholdersträucher (lat. iuniperus),
die er dort sah, waren dabei nach eigenem Bekunden für sein
Druckunternehmen namengebend.3
Durch Schneidlers Berufung an die damalige Württember-
gische Staatliche Kunstgewerbeschule in Stuttgart hatte die
Fachabteilung für »Graphische Künste und Buchgewerbe« ihren
neuen Leiter erhalten, der sie in den folgenden fast 30 Jahren prä-
gen sollte.4 Dort hatte die Juniperuspresse ihren Sitz. Schneid-
lers wichtigste Mitarbeiter waren die Fachhauptlehrer Walther
Veit für Satz und Schriftwesen, Julius Heilenmann für Druck,
Holzschnitt und Holzstich, Joseph Wenzky für Lithographie
und Kupferdruck, sowie für Buchbinden Wilhelm Schlemmer.
Walther Veit hatte gleichsam die Funktion des Geschäftsführers
inne. Die Leitung oblag aber allein Professor F.H. Ernst Schneid-

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