Kollateralschäden
Horst Wöhrle
Die Publikation Handsatzschriften des Instituts für Buchgestal-
tung der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
entstand in den 8oer Jahren auf Initiative von mir als Werkstatt-
lehrer der traditionsreichen Bleihandsatzwerkstatt der Stuttgar-
ter Akademie.
Das Ende der Bleisatz-Ära war nach dem Aufkommen erst des
Potosatzes und dann des Computers immer offensichtlicher
geworden - mit allen Unwägbarkeiten, was die Zukunft der
Werkstatt betraf. Ich habe dem damaligen Leiter des Buchin-
stituts, Prof. Manfred Kröplien, vorgeschlagen, den wertvollen
Bleihandsatzbestand der Akademie als eine Art »erhaltens- und
schützenswertes Kulturgut« zumindest insofern für spätere Zei-
ten zu bewahren, dass vorhandene Alphabete der hauseigenen
Schriftkünstler in einer angemessenen Publikation dokumen-
tiertwerden sollten. Für spätere Reproduktionszwecke erfolgten
von all diesen Alphabeten auch jeweils mehrere Baryt-Abzüge,
die sich heute noch in den Beständen der Werkstatt befinden
müssten.
Die Gestaltung und den Satz (aus den Original-Bleihandsatz-
schriften) habe ich selbst besorgt; der Druck erfolgte in einer
Auflage von ca. 200 Exemplaren durch den damaligen Lehrer für
Buchdruck, Ingobert Späte. Gebunden hat das Werk die Stuttgar-
ter Buchbinderei Mende.
Erst nach dem Binden hat dann Manfred Kröplien bemerkt, dass
die Druckfarbe mittlerweile auf die Rückseite des verwendeten
Daunendruck-Papiers »durchgeschlagen« hat, am schlimmsten
Horst Wöhrle
Die Publikation Handsatzschriften des Instituts für Buchgestal-
tung der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
entstand in den 8oer Jahren auf Initiative von mir als Werkstatt-
lehrer der traditionsreichen Bleihandsatzwerkstatt der Stuttgar-
ter Akademie.
Das Ende der Bleisatz-Ära war nach dem Aufkommen erst des
Potosatzes und dann des Computers immer offensichtlicher
geworden - mit allen Unwägbarkeiten, was die Zukunft der
Werkstatt betraf. Ich habe dem damaligen Leiter des Buchin-
stituts, Prof. Manfred Kröplien, vorgeschlagen, den wertvollen
Bleihandsatzbestand der Akademie als eine Art »erhaltens- und
schützenswertes Kulturgut« zumindest insofern für spätere Zei-
ten zu bewahren, dass vorhandene Alphabete der hauseigenen
Schriftkünstler in einer angemessenen Publikation dokumen-
tiertwerden sollten. Für spätere Reproduktionszwecke erfolgten
von all diesen Alphabeten auch jeweils mehrere Baryt-Abzüge,
die sich heute noch in den Beständen der Werkstatt befinden
müssten.
Die Gestaltung und den Satz (aus den Original-Bleihandsatz-
schriften) habe ich selbst besorgt; der Druck erfolgte in einer
Auflage von ca. 200 Exemplaren durch den damaligen Lehrer für
Buchdruck, Ingobert Späte. Gebunden hat das Werk die Stuttgar-
ter Buchbinderei Mende.
Erst nach dem Binden hat dann Manfred Kröplien bemerkt, dass
die Druckfarbe mittlerweile auf die Rückseite des verwendeten
Daunendruck-Papiers »durchgeschlagen« hat, am schlimmsten