»Einfacher organisieren, sachlicher erfin-
den, eine anmutige Strenge entfalten!«
Zu F.H. Ernst Schneidlers Druckschriften,
Schmuckserien, Vignetten und Signets
Charlotte Klink, Nils Büttner
I Abb. 11 Ausschnitt aus Probedruck:
Die Zierde von F.H. Ernst Schneidler
Äußerung RH. Ernst Schneidlers gegenüber
seinen Studenten an der Stuttgarter Aka-
demie, zitiert nach seinem Schüler Albert Kapr,
in: Albert Kapr: Schriftkunst. Geschichte,
Anatomie und Schönheit der lateinischen
Buchstaben, Dresden 1971, S.212. Wir
danken Anne-Katrin Koch und Angela Zieger,
die uns bei der Fertigstellung dieses
Textes unterstützt haben.
1
Max Caflisch [u.a.]: F.H. Ernst Schneidler.
Schriftentwerfer, Lehrer, Kalli-
graph, München 2002, S. 113-330.
3
Zur Entstehung der Schwabacher Schrift
vgl. Albert Kapr: Fraktur: Form und
Geschichte der gebrochenen Schriften,
Mainz 1993, S. 148.
»Wer sich mit der Geschichte der Druckschrift unseres Jahrhun-
derts auseinandersetzt, kommt nicht daran vorbei, sich mit den
zahlreichen Schrift- und Ornamententwürfen von F.H. Ernst
Schneidler zu befassen, die zwischen den Jahren 1909 und 1956
entstanden«, so leitet der Schweizer Typograph und Buchge-
stalter Max Caflisch in der Monographie EH.Ernst Schneid-
ler. Schriftentwerfer, Lehrer, Kalligraph den Abschnitt über
Schneidlers Druckschriften ein.2 Über 20 Schriften hat Schneid-
ler in dieser Zeit entworfen, darunter die ebenso bekannten wie
unverwechselbaren Schriften Schneidler-Schwabacher, die
Legende oder die Zentenar-Fraktur. Aus der ausführlichen Ab-
handlung Caflischs soll hier eine Auswahl von Druckschriften,
Schmuckserien, Vignetten und Signets vorgestellt werden, die in
der im Ausstellungskontext gebotenen Kürze Schneidlers Wir-
ken auf diesem Gebiet anschaulich machen sollen.
Die Schneidler-Schwabacher - »eine deutsche Schrift«
Die zwischen 1911 und 1913 entstandene Schneidler-Schwa-
bacher geht auf die um 1480 entstandene frühe Schwabacher
zurück, eine Frakturschrift, die auch unter der Bezeichnung
»Altschwabacher« bekannt ist.3 Der Typus der Schwabacher-
Schriften zeichnet sich im Allgemeinen durch eine Nähe und
Verbindung sowohl zur Familie der Antiqua- Schriften wie auch
237
den, eine anmutige Strenge entfalten!«
Zu F.H. Ernst Schneidlers Druckschriften,
Schmuckserien, Vignetten und Signets
Charlotte Klink, Nils Büttner
I Abb. 11 Ausschnitt aus Probedruck:
Die Zierde von F.H. Ernst Schneidler
Äußerung RH. Ernst Schneidlers gegenüber
seinen Studenten an der Stuttgarter Aka-
demie, zitiert nach seinem Schüler Albert Kapr,
in: Albert Kapr: Schriftkunst. Geschichte,
Anatomie und Schönheit der lateinischen
Buchstaben, Dresden 1971, S.212. Wir
danken Anne-Katrin Koch und Angela Zieger,
die uns bei der Fertigstellung dieses
Textes unterstützt haben.
1
Max Caflisch [u.a.]: F.H. Ernst Schneidler.
Schriftentwerfer, Lehrer, Kalli-
graph, München 2002, S. 113-330.
3
Zur Entstehung der Schwabacher Schrift
vgl. Albert Kapr: Fraktur: Form und
Geschichte der gebrochenen Schriften,
Mainz 1993, S. 148.
»Wer sich mit der Geschichte der Druckschrift unseres Jahrhun-
derts auseinandersetzt, kommt nicht daran vorbei, sich mit den
zahlreichen Schrift- und Ornamententwürfen von F.H. Ernst
Schneidler zu befassen, die zwischen den Jahren 1909 und 1956
entstanden«, so leitet der Schweizer Typograph und Buchge-
stalter Max Caflisch in der Monographie EH.Ernst Schneid-
ler. Schriftentwerfer, Lehrer, Kalligraph den Abschnitt über
Schneidlers Druckschriften ein.2 Über 20 Schriften hat Schneid-
ler in dieser Zeit entworfen, darunter die ebenso bekannten wie
unverwechselbaren Schriften Schneidler-Schwabacher, die
Legende oder die Zentenar-Fraktur. Aus der ausführlichen Ab-
handlung Caflischs soll hier eine Auswahl von Druckschriften,
Schmuckserien, Vignetten und Signets vorgestellt werden, die in
der im Ausstellungskontext gebotenen Kürze Schneidlers Wir-
ken auf diesem Gebiet anschaulich machen sollen.
Die Schneidler-Schwabacher - »eine deutsche Schrift«
Die zwischen 1911 und 1913 entstandene Schneidler-Schwa-
bacher geht auf die um 1480 entstandene frühe Schwabacher
zurück, eine Frakturschrift, die auch unter der Bezeichnung
»Altschwabacher« bekannt ist.3 Der Typus der Schwabacher-
Schriften zeichnet sich im Allgemeinen durch eine Nähe und
Verbindung sowohl zur Familie der Antiqua- Schriften wie auch
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