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Buchwald, Conrad; Vries, Adriaen de [Ill.]
Adriaen de Vries — Beiträge zur Kunstgeschichte, N.F., 25: Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.21979#0015
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I

Einleitung

Ein glücklicher Fund war die Veranlassung zu vorliegender
Arbeit. In der Kirche des Dorfes Rothsürben unweit Breslaus entdeckte
ich zufällig ein gänzlich unbekanntes Werk des Adriaen deVries.

Adriaen de Vries hat keinen Namen in der Kunstgeschichte.
Aeltere Nachrichten, die sich über ihn hier und da finden, sind
dürftig, auch nicht frei von Widersprüchen und Fehlern.

Karl van Mander erwähnt ihn kurz an einzelnen Stellen seines Schilder-
buchs, Sandrart bringt zuerst eine Art von Biographie des Künstlers.
Er giebt als dessen Geburtsort ,,Gravenhaag" an und erzählt, dass er
„von der Natur selbst zum Bildhauer angetrieben sehr viele Lebens-
grosse Bilder von Stein, Wachs und Erden gemacht, solche auch
hernachmals in Metall gegossen und sich durch die stete Uebung
mehr als kein anderer zu seiner Zeit in Ruhm gebracht, wie dieses
seine sehr lobwürdige Werke erstlich in Italien allwo er die Antiken
aufs genaueste ergründet an Tag legen, dann er in der Akademie
zu Florenz immerzu der beste gewesen". Ferner lässt er ihn nach
Deutschland zu Kaiser Rudolf II. kommen und „daselbst in vielen
fürtrefflichen Werken seine schöne Kunst zu erkennen geben".
Von diesen Werken aber führt Sandrart nur zwei auf, den Merkur- und
den Herkulesbrunnen in Augsburg, deren Entstehung er fälschlich
nach dem Tode Kaiser Rudolfs II. ansetzt.

Auf dieser knappen Lebensbeschreibung fussen dann mehr oder
weniger die völlig unzulänglichen Notizen der Künstlerlejcica von
Füssli, der zuerst Giovanni da Bologna als Lehrer des Adriaen

Beiträge zur Kunstgeschichte. N. F. XXV. I
 
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