Florentinische und andere Meister. Griechische Kunst 47
Motive, weil diese sich am Leichtesten nachahmen
lassen, die gewöhnlichsten Formen, weil diese am
leichtesten von jenen ungebildeten Augen wieder-
erkannt werden, denen allein sie hoffen konnten zu
gefallen. Sie thaten dies, wie einst die Pharisäer, um
von Menschen gesehen zu werden und sie haben
ihren Lohn dahin. Sie täuschen und erfreuen nur
das ungebildete Auge“ (M. P. I 74). Dabei unterlag
er in seiner gewinnenden Inkonsequenz, in der so oft
echte künstlerische Anschauung alle Theorien durch-
bricht, selber gelegentlich dem malerischen Zauber
des gänzlich unethischen, unintellektuellen Stilllebens.
Während seines ersten Besuches in Florenz wollte er
vor allem die schmutzigen, aber so pittoresken Winkel-
gässchen abzeichnen, in Rom wandte er allen Samm-
lungen den Rücken, um im Ghetto einige von einem
Fenster heraushängende alte Kleider zu malen (P. II
40, 52). Also der echteste, legitimste Geist der hollän-
dischen Maler.
In diesen findet er aber dann wieder: ,,Beständiges
Suchen und Schwelgen in Greueln und Scheusslich-
keiten der Sünde“, so vor allem in Salvator und
in Caravaggio und in den kleineren holländischen
Meistern, nur erscheinen diese letzteren weniger ver-
letzend, da in ihnen die ,,Schlechtigkeit sich im
Brutalen verliert und die Entsetzlichkeit des Ver-
brechens im Idiotismus“ (M. P. II 133). „An den
Sammlern der Gerard Dow und Hobbema kann man
lächelnd vorbeigehen“ (M. P. III 19). „In van der
Velde und Backhuysen kann ich auch nicht das aller-
geringfügigste Verdienst erkennen, keine Kraft, keine
Spur von Intelligenz noch irgend einer Empfindungs-
fähigkeit, auch nicht die schwächste Wiedergabe irgend
einer wirklichen Thatsache, auch nicht die plumpeste
Motive, weil diese sich am Leichtesten nachahmen
lassen, die gewöhnlichsten Formen, weil diese am
leichtesten von jenen ungebildeten Augen wieder-
erkannt werden, denen allein sie hoffen konnten zu
gefallen. Sie thaten dies, wie einst die Pharisäer, um
von Menschen gesehen zu werden und sie haben
ihren Lohn dahin. Sie täuschen und erfreuen nur
das ungebildete Auge“ (M. P. I 74). Dabei unterlag
er in seiner gewinnenden Inkonsequenz, in der so oft
echte künstlerische Anschauung alle Theorien durch-
bricht, selber gelegentlich dem malerischen Zauber
des gänzlich unethischen, unintellektuellen Stilllebens.
Während seines ersten Besuches in Florenz wollte er
vor allem die schmutzigen, aber so pittoresken Winkel-
gässchen abzeichnen, in Rom wandte er allen Samm-
lungen den Rücken, um im Ghetto einige von einem
Fenster heraushängende alte Kleider zu malen (P. II
40, 52). Also der echteste, legitimste Geist der hollän-
dischen Maler.
In diesen findet er aber dann wieder: ,,Beständiges
Suchen und Schwelgen in Greueln und Scheusslich-
keiten der Sünde“, so vor allem in Salvator und
in Caravaggio und in den kleineren holländischen
Meistern, nur erscheinen diese letzteren weniger ver-
letzend, da in ihnen die ,,Schlechtigkeit sich im
Brutalen verliert und die Entsetzlichkeit des Ver-
brechens im Idiotismus“ (M. P. II 133). „An den
Sammlern der Gerard Dow und Hobbema kann man
lächelnd vorbeigehen“ (M. P. III 19). „In van der
Velde und Backhuysen kann ich auch nicht das aller-
geringfügigste Verdienst erkennen, keine Kraft, keine
Spur von Intelligenz noch irgend einer Empfindungs-
fähigkeit, auch nicht die schwächste Wiedergabe irgend
einer wirklichen Thatsache, auch nicht die plumpeste