Der Burgwart
Zeitung üerVereinigung zur Erhaltung üeutscher Burgen
Herausgeber: Professor Soöo Ebharöt, Architekt, Marksburg b. öraubach a. Rhein
Burgverlag, G.m.b.h., Marksburg b. Braubach a. Rhein
Ser Burgwart erscheint jährlich ^ Bezugspreis 1,50 Mark für öen Vogen ^
Z Mitglieder öer vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen erhalten öen Burgwart unentgeltlich Z
Z4. Jahrgang ^
1YZZ
Jahrbuch
uf der Marks-
I bürg am Rhein
versammelte
sich am 10. Juni 1933
eine andächüge Ge-
meinde, die dem vier-
unddreißigsten Jahres-
feste der Vereinigung
zur Erhaltung deut-
scher Burgen beiwoh-
nen wollte. Mit großen
Erwartungen waren
die Hunderte gekom-
men. Viele Freunde
der Burgensache hatten
zurückgewiesen werden
müssen, da die alten
Räume nicht allen
Raum boten.
Turmmusik.
Um 5 Uhr dräng-
ten sich die Gäste vor
dem dritten, dem
Fuchstor, der Burg
bis die Pforten sich
öffneten und beim
Aufsteigen der Ver-
sammelten durch die
Zwinger und Tore
Königsfanfaren von
Josquin des Pres zum
Beginn erklangen.
Josquin, der größte
Komponist des fünf-
zehnten Jahrhunderts,
Alte Musik auf der Marksburg
ein gebürtiger Flame,
hat uns nur ganz
wenige Jnstrumental-
stücke hiuterlass en. Seil i
Schaffen erschöpftesich
in Messen, Motetten
und Liedern. Um so
bedeutungsvoller wa-
ren die „Königsfan-
faren", in dem die
Fanfaren eine in lan-
gen Noten einhers chrei-
tende Melodie blasen,
während drei andere
Stimmen einen höchst
kunstvollen dreistim-
migen Kanon um
diesen Lantus kirmus
weben.
Es folgte von Hein-
rich Isaak der Kriegs-
ruf der Medici, Palle,
Palle.
Er selbst ueuut sich
in seinem Testament
kilius LZouis clo blau-
ckria. Da er in einigen
Handschriften mit vlr-
riA0 Usckesoo (Heinrich
der Deutsche) bezeich-
net wird, andere (6la-
rean) ihn Germanus
nennen, können wir
vermuten, daß er selbst
Deutscher, seine Vor-
fahren jedoch in Flan-
Die Marksburg ob Braubach am Rhein. dein lebten. 1484