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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 34.1933

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Wenzel, Ernst: Die Gebäude der Cyriakusabtei zu Eschwege
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https://doi.org/10.11588/diglit.35023#0021
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19

3. den Altar Omnium kmimtorum unter dein Nonnenchor, vor 1324 vorhanden,
4. den Altar St. Stephani, 1357 gestiftet,
6. den Mar 8. CachaAnae! ^ genannt; Patrone dieser Altäre waren die Hüter zu Eschwege.
Nach dein Neubau des Kirchenschiffes und des Chores waren in der Kirche selbst 1509 nur uoch drei Altäre vor-
handen, die von dein Professor der Hl. Schrift Joh., Bischof von Sidon, geweiht wurden:
1. Der Altar zu Ehren des Allmächtigen und aller seiner Heiligen, insbesondere des Laurentius, Stefanus,
der Catharina und Agnes, rechts vor dem Chor,
2. der Altar der Jungfrau Maria, ihrer Mutter, der hl. Auna, des Evangelisten Johannes, des Petrus und
Paulus, des Jakobus und des Märtyrers Eustachius, links vom Chor,
3. der Altar der Hl. Drei Könige, des Kaisers Heinrich II. und der Kaiserin Kunigunde zur rechten Seite der Kirche.
Zugunsten dieser Altäre, zur Erhaltung der Mauern und Bauwerke, des Schmuckes und der Bedürfnisse des
Klosters hatte der genannte Bischof von Sidon auch einen Ablaß erteilt.
Auch ein Inventar von 1527 erwähnt nur drei Altäre und eine Vikarie.
An die Kirche grenzten zwei Kapellen, die Kapelle St. Johannis Evangelistae im Turm der Kirche und die
Kapelle St. Nicolai in ambitu, am Kreuzgang gelegen. Zu ihr gelangte man vom Kreuzgang aus. Sie lag vor der Ost-
seite des südlichen Turmes und war von diesem aus auch durch eine Tür erreichbar. Die Kapelle stand noch mit ihrem
gut erhaltenen doppelten Gewölbe, als die Kirche längst abgebrochen war, und diente bis zu ihrem Abbruch 1828
zuletzt noch als Pferdestall für die Gendarmerie. Der Altar des Evangelisten Johannes wurde 1326 errichtet und
seine Errichtung und Dotierung in der mit dem Kloster St. Cyriaxberg verbundenen Kapelle des Evangelisten Johannes
bestätigt, 1339 erfolgte eine weitere Dotation. Die Kapelle wird 1362 genannt, der Johannesaltar 1376, 1494, 1508,
1514, 1516 und 1517. Der Nikolausaltar in der Nikolauskapelle wird 1514, 1517 genannt, die Kapelle selbst 1341
und 1418.
5. Andere Klostergebäude.
Die Urkunden des Klosters nennen an Gebäuden die Stiftsschule, das Brauhaus, Scheuern, Gärten und Mühlen.
Diese lagen im Stiftsbezirk oder in seiner Nähe. So erbauten 1342 zwei im Brauhaus des Klosters beschäftigte Ehe-
leute am Fuß des Cyriakusberges ein neues Haus, das
später an das Stift fallen sollte. Nach einer Urkunde von
1508 sollte ein Garten von Curt Hüter gegenüber dem
Stift zwischen dem Haus der Keudel und einer Stifts-
scheuer nach dem Tode der Witwe an das Stift fallen.
Eine Urkunde von 1518 bezeichnet einen Garten als
„under dem berge uff dem Wasser" gelegen und einen
„thorn bym stiffte gelegen". Die Äbtissinnenmühle un-
terhalb des Cyriakusberges gehörte bis 1413 der Äbtissin
allein, von da ab dem Stift. In der Mühle wurden
Schweine gemästet, Hühner und Gänse gehalten, Aale
gefangen und eine Kapaunenzucht betrieben.
Leider fehlen genauere Angaben über die ein-
zelnen Räume für die Äbtissin, die Priorinnen, die
Küsterin, Kellnerin, Kämmererin, Kleidermeisterin,
Gesangsmeisterin, Schulmeisterin, Sakristanin, Leinen-
schwester und die Mühlmeisterin. Der Propst, der
Pfarrer, Vikar und Frühmesser wohnten wohl außer-
halb des Stifts.

6. Das Aussehen des Klosters bei Bruin
und Hogenberg, Wilhelm Dilich und Math.
Merian um 1600.

Auf diesen Bildern sieht mau auf der Höhe des
Cyriakusberges über der Werra und dem Fischerstad
von rechts nach links im Zug der Stadtmauer das
Hochzeitshaus, dann ein Stück Mauer, dann das lang-
gestreckte Lazarett mit einem kleinen zurückspringenden
Anbau, wieder ein Stück Mauer und am Ostende des
Berges wieder ein Haus ähnlich dem Lazarett. Hinter


Abb. 16. Darstellung vom Ende des 16. Jahrhunderts, gefunden
zwischen den Handzeichnungen des Landgrafen Moritz <Landes-
bibliothek Kassel.
 
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