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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 34.1933

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Ebhardt, Bodo: Küstenfahrt von Tarragona nach Valencia
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https://doi.org/10.11588/diglit.35023#0029
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Aus: Spanische Burgenfahrt.
Von Bodo Ebhardt.
Küstenfahvt von Tarragona nach Valencia.
n nachstehendem geben wir unseren Lesern, Mitgliedern und Freunden einen kurzen Probe-
Abschnitt aus den Tagebuchblättern der Burgenfahrt durch Spanien von Bodo Ebhardt
wieder, zu deren Bestellung wir zugleich nochmals einladen.
Das Buch mit seinen künstlerischen Beilagen soll nunmehr erscheinen und wird besonders
schon gedruckt und mit zahlreichen Bildern versehen eine wertvolle Erinnerungsgabe sein.
Manche Nachricht wird in Anbetracht der furchtbaren Schrecken, die z. Z. über das schöne Land dahinstürmen, dop-
pelt wertvoll sein. Bestellkarten liegen dem Jahrbuch des Burgwart nochmals bei.



Abb. 20. Trümmer der Stadtburg inHvspitalet. A»-z Bodv Ebhardt „Spanische Bnrgcnfnhrt".

Die ganze Mittelmcerküste Spaniens ist besetzt mit Trümmern aus Phönizier- und Römerzeit und von Burg-
resten des Mittelalters. Die alte Straße, die wir fahren, führt mitten durch einen römischen Triumphbogen, dann
ragt rechts vom Wege ein halb zerstörtes römisches Grabmal empor, El Torre de los Scipiones. Burg und
Kirche Altafulla tauchen drohend auf, von der Uferstraße zeigt die Baugruppe einen wunderbar gewaltigen Um-
riß. Alles, selbst kirchliche Bauteil, deuten auf alte Wehrhaftigkeit. Das Meer brachte Handel und Gewinn, aber
auch Kriegs- und Raubflotten.
Mächtig steigt in der Ferne die schöne Hafenstadt Tarragona vor uns empor, langgestreckt vom Meere herauf-
wachsend, zum Schluß landeinwärts überragt von der Hochgebanten Kathedrale. Ein wundervolles Stadtbild, dein
Gelände angewachsen, von uralten Mauern und Türmen schirmend umfaßt. Vorn in der Nähe neben dem Wege
wechselt der blanke Felsen mit reichstem Acker. Palmen grüßen überall.
In Tarragona vereineil sich graue Vergangenheit, Mittelalter und Neuzeit. Die gewaltigen zyklopischen
Blöcke iberischer und römischer Mauern stehen neben dem herrlichen gotischen Quaderbau der Kathedrale, dem
germanisch-heimatlich anmutenden mächtigen Bau des 12. und 13. Jahrhunderts, von erschütternder Milcht im
Innern. Außen ohne Dach, mit unfertigein Giebel und unruhigen An- und Aufbauten. Enge alte saubere Straßen
und eine breite Rambla dienen dem lebhaften Volksverkehr. Eine mächtige Rampenstraße führt zum Hafen hinab.
Zahlreiche römische Reste steckeil überall in den Hausmauern. Der Stadtplan bietet ein lehrreiches Bild einer
Entwickelung aus engem, kernhaftcin, allein Wehrbau zur breit und regelmäßig gelagerteil neuen Stadt.
Wir übernachten gut in einein neuen Gasthof und schlendern früh durch die stillen Straßen. Kaum aus der
Stadt, durcheilen wir wieder nnendlichc Olbanmpslanznngeil und noch kahle, regelmäßig wie Hnselmlßstanden gepflanzte
 
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