DARF MAN IN DEN MUSEEN KUNSTWERKE
MISCHEN UND DIE RÄUME MIT
ZEITGEMÄSSEN DEKORATIONSSTÜCKEN
AUSSTATTEN?
Bei der Eröffnung des Kaiser-Friedrich-Museums im
Jahre 1914 erfuhr der Bau seitens der Berliner
Presse als „kaiserliche Kunst“ die gewohnte, fast ein-
stimmige Ablehnung; dagegen fand die Aufstellung,
namentlich die gelegentliche Mischung von Gemälden
mit Skulpturen und die Ausstattung mancher Räume
durch alte Möbel der Zeit fast allgemeinen Beifall, auch
von Seiten des Auslandes. Auch seither war das Urteil
darüber fast das gleiche geblieben, bis in dem neuen
Deutschland durch die Streitschrift von Dr. W. Valen-
tiner die Frage wieder zu lebhafter Erörterung gekom-
men ist. Valentiner billigt nicht nur die „Mischung“,
sondern er fordert sie allgemein; er erklärt die Lösung,
wie sie im Kaiser-Friedrich-Museum angestrebt sei, für
ungenügend und geht so weit, daß er für Berlin die
Auflösung des Kunstgewerbemuseums und die Auf-
stellung seiner Schätze zusammen mit den Gemälden
und Bildwerken im Kaiser-Friedrich-Museum verlangt.
Dagegen wendet sich in schroffster Weise Dr. Wald-
mann in einem Aufsatz der „Vossischen Zeitung“ (vom
17. August), worin er die Mischung der Kunstwerke
und die Verwendung alter Möbel zur Dekoration in
unserem Museum als „höchst fatal“ bezeichnet und
durchfühlen läßt, daß ihm der Genuß der Kunstwerke in
diesen Räumen dadurch völlig verdorben werde. Auf seine
persönlichen Angriffe werde ich nicht erwidern, um so
MISCHEN UND DIE RÄUME MIT
ZEITGEMÄSSEN DEKORATIONSSTÜCKEN
AUSSTATTEN?
Bei der Eröffnung des Kaiser-Friedrich-Museums im
Jahre 1914 erfuhr der Bau seitens der Berliner
Presse als „kaiserliche Kunst“ die gewohnte, fast ein-
stimmige Ablehnung; dagegen fand die Aufstellung,
namentlich die gelegentliche Mischung von Gemälden
mit Skulpturen und die Ausstattung mancher Räume
durch alte Möbel der Zeit fast allgemeinen Beifall, auch
von Seiten des Auslandes. Auch seither war das Urteil
darüber fast das gleiche geblieben, bis in dem neuen
Deutschland durch die Streitschrift von Dr. W. Valen-
tiner die Frage wieder zu lebhafter Erörterung gekom-
men ist. Valentiner billigt nicht nur die „Mischung“,
sondern er fordert sie allgemein; er erklärt die Lösung,
wie sie im Kaiser-Friedrich-Museum angestrebt sei, für
ungenügend und geht so weit, daß er für Berlin die
Auflösung des Kunstgewerbemuseums und die Auf-
stellung seiner Schätze zusammen mit den Gemälden
und Bildwerken im Kaiser-Friedrich-Museum verlangt.
Dagegen wendet sich in schroffster Weise Dr. Wald-
mann in einem Aufsatz der „Vossischen Zeitung“ (vom
17. August), worin er die Mischung der Kunstwerke
und die Verwendung alter Möbel zur Dekoration in
unserem Museum als „höchst fatal“ bezeichnet und
durchfühlen läßt, daß ihm der Genuß der Kunstwerke in
diesen Räumen dadurch völlig verdorben werde. Auf seine
persönlichen Angriffe werde ich nicht erwidern, um so